Auftakt zum Völkermord? Oder nur Kollateralschäden

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neuester Beitrag: 29.04.04 15:56
eröffnet am: 27.04.04 21:51 von: satyr Anzahl Beiträge: 54
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27.04.04 21:51

42128 Postings, 9044 Tage satyrAuftakt zum Völkermord? Oder nur Kollateralschäden

"Die Erde bebt"
Heftige Gefechte in Falludscha  

US-Kampfhubschrauber haben Stellungen in der irakischen Stadt Falludscha beschossen. Augenzeugen berichteten, dass nach schweren Explosionen hohe Flammen in den Nachthimmel aufragten und sich schwarze Rauchwolken gebildet hätten.
 
Die US-Streitkräfte setzten in dem Golan-Viertel von Falludscha Kampfhubschrauber ein. Ein Reporter zählte mehr als zehn Einschläge pro Minute. "Die Erde bebt", berichtete er. Die Stadt gilt als Hochburg der Sunniten und des Widerstandes gegen die Besetzung des Landes.
 
Nach Angaben der US-Armee sind die Aufständischen gut organisiert und sehr aktiv. Vor der jetzt erfolgten Offensive war eine Frist der USA an die Aufständischen abgelaufen, ihre Waffen abzugeben. Die US-Armee belagert seit dem 5. April die Stadt. Dabei sind Hunderte Menschen ums Leben gekommen.
 
Dutzende Tote bei Nadschaf
 
Bei heftigen Kämpfen in der Umgebung der von Schiiten kontrollierten Stadt Nadschaf kamen nach US-Angaben mehr als 60 Iraker ums Leben. US-Militärsprecher General Mark Kimmitt sagte in Bagdad, bei den Getöteten handele es sich um "feindliche Kämpfer".
 
Der arabische Nachrichtensender El Dschasira sprach dagegen von vielen getöteten Zivilisten. Der Sender entschuldigte sich bei seinen Zuschauern, dass er die Bilder von den Gefechten nicht zeigen könne, da sie zu brutal seien. Unter Verweis auf Krankenhaus-Mitarbeiter berichtete El Dschasira, von den 28 Schwerverletzten in einem Krankenhaus seien nur sechs Kämpfer gewesen.
 
Lage "explosiv "
 
US-Zivilverwalter Paul Bremer bezeichnete die Lage in Nadschaf als explosiv. Er hatte El Sadr aufgefordert, seine Miliz sofort aus Moscheen und Schulen abzuziehen.
 
Derweil zogen die spanischen Truppen wie geplant aus Nadschaf ab. Ein spanischer General bestätigte den Abzug am Dienstag im spanischen Hörfunk. "Es geschah heute und entsprechend den Plänen, mit allen Sicherheitsvorkehrungen und ohne Probleme."
 
Der Abzug aller spanischen Einheiten soll dabei offenbar schneller von statten gehen als bisher angenommen. Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero sagte im Parlament in Madrid, am 27. Mai werde kein spanischer Soldat mehr im Irak sein. "Wir hätten nie in den Irak gehen dürfen", erklärte Zapatero. "Deshalb müssen wir so rasch wie möglich von dort abziehen."
 
Nur Teil-Souveränität für Irak
 
Die künftige irakische Übergangsregierung soll zunächst nur über eine begrenzte Souveränität verfügen. US-Außenminister Colin Powell sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die irakische Regierung müsse einen Teil der Befugnisse an die US-geführten Streitkräfte abgeben.
 
"Ein Teil der Souveränität muss zurückgegeben werden, oder wenn ich es so formuliere, eingeschränkt werden ", sagte der Minister. "Es ist wichtig, dass die multinationale Truppe unter ihrem eigenen Kommando operieren kann. "
 
In den vergangenen Wochen ist es im Irak immer wieder zu heftigen Gefechten zwischen den US-geführten Besatzungstruppen und Aufständischen gekommen. Die anhaltende Gewalt hatte Zweifel aufkommen lassen, dass die USA an der für den 30. Juni geplanten Machtübergabe festhalten würden. Die USA hatten jedoch erklärt, nicht von ihrem Plan abzurücken.

Bilderserie Die Särge der US-Soldaten
 

27.04.04 21:56

42128 Postings, 9044 Tage satyrComing home and dont know why

27.04.04 22:00

1715 Postings, 7409 Tage ALDYLt. CNN wurde ein AC-130 Gunship eingesetzt

Lt. CNN wurde ein AC-130 Gunship eingesetzt:

( Falls es bei Ariva nicht dargestellt wird dem Link unten folgen )

Ganz offensichtlich die Präzisions-Waffe für Angriffe in ganz dicht besiedelten Städten :((

Sorry PM, aber muß sein für AlanGansgenau: Ausm EW-Forum http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/269944.htm


Aldy

Unqualifizierte Kommentare vom HE und seinen 7864 Doppel-Ids sind hier unerwünscht!
 

27.04.04 22:10

42128 Postings, 9044 Tage satyrWenn eine Armee mit Artillerie oder Raketen in

eine Stadt mit Zivilisten schiesst ist das Völkermord und genauso schlimm
als der Terrorismus den man angeblich bekämpfen will.
Und keinesfalls einer angeblich zivilisierten Nation würdig.
Schlichtweg eine Schweinerei.
 

27.04.04 22:12
1

17174 Postings, 7411 Tage sue.viam besten,man verbietet forschung generell,





nachdem so viel un-heil dabei herauskommt!
allein schon kuechenmesser sind eine einzige gefahr!!(vgl.rwanda)        

27.04.04 22:16

Clubmitglied, 50056 Postings, 8629 Tage vega2000Was den wenigsten bekannt ist:

Die USA haben bereits mehr als 14.000 Verwundete Soldaten in die Heimat ausgeflogen. Bei einer Truppenstärke von 135.000 Mann sind das mehr als 10%. So etwas zehrt an der Moral einer Truppe.
Bleibt nur noch Brachialgewalt. Das wird den Amis trotzdem nicht viel nutzen, denn wie sagte es schon der Al Kaida-Sprecher auf der letzten Videobotschaft: "Ihr liebt das Leben, wir den Tod."  

27.04.04 22:17

44 Postings, 8314 Tage ReWiWayne

Ich glaub weder ami- noch araber medien, aber klar ist dass schon immer Zivilisten in einem Krieg umkommen, ob gewollt oder ungewollt.

Total latte ob Präzisionswaffen oder nicht, den Anspruch haben die Aufständischen auch nicht und keine armee der welt. Höchstens als angestrebtes Ziel das man formulieren kann wie es zb die us armee getan hat.
Ob sich das wirklich verwirklichen steht auf einem ganz anderen blatt, wie bei so vielen dingen im leben die man sich vornimmt.  

27.04.04 22:56

42128 Postings, 9044 Tage satyrDie Empörung in Amerika über Tote und Verwundete

hält sich bisher in Grenzen,da die meisten Gis,die kämpfende Truppe sich
aus der Unterschicht rekrutieren ,im Gegensatz zu Vietnam.
In Vietnam waren es Wehrpflichtige die starben,quer durch alle Gesellschaftsschichten
ausser sie hiessen Bush.
Allerdings darf die leidensfähigkeit einer Berufsarmee,nicht überschätzt werden
denn die meisten triebt die Not in die Armee und die Aussicht einige finanziell
unbeschwerte Jahre hinter sich zu bringen.
Eigentlich ist es ein Hohn,die meisten Terroristen sind arm und ungebildet und ihre
Gegner sind dasselbe Kanonefutter nur auf einem etwas höheren Niveau.  

27.04.04 22:56

51345 Postings, 8711 Tage eckiWashington post: AC130


U.S. Pounds Insurgents in Fallujah

FoxNews .....



 

28.04.04 23:11

10203 Postings, 7733 Tage Reinerzufallwas die presse nicht schreibt!

400 Tage krieg im irak :
2,5 millionen iraker ,kinder und frauen sind  auf der flucht ,sie versuchen sich nach jordanien abzusetzen(angeblich sind schon rund 1,5 millionen in jordanien .Ein leben im irak scheint unmöglich geworden zu  sein!

thank u amerimperia!  

28.04.04 23:13

10203 Postings, 7733 Tage Reinerzufallup! o. T.

28.04.04 23:15

10203 Postings, 7733 Tage Reinerzufall400 tage krieg

und etwa 150 000 tote iraker!



thank you amerimperia  

28.04.04 23:16

13436 Postings, 8715 Tage blindfish@reiner

ist wahrscheinlich sogar die beste lösung für sie, bei dem ganzen radioaktiven müll, der dort jetzt in form von munition herumliegt...  

28.04.04 23:17

10203 Postings, 7733 Tage Reinerzufallsehr richtig blindfish!

danke ,dass Du Dich zu wort meldest .in basra ist ein leben unmöglich!
alle irakischen nachkommen sind missgeburten!  

28.04.04 23:20

741 Postings, 7316 Tage rotfrontDie Amis sind auch Schuld

am Rückgang der Hämoriden  

28.04.04 23:22

10203 Postings, 7733 Tage Reinerzufallder 3. weltkrieg! o. T.

28.04.04 23:24

741 Postings, 7316 Tage rotfrontnein, der

28.04.04 23:26

10203 Postings, 7733 Tage Reinerzufall? o. T.

28.04.04 23:29

13436 Postings, 8715 Tage blindfish@reiner

ich hab es schon mal gepostet, vielleicht hast du den artikel auch schon gelesen. aber falls nein, man kann ihn nicht oft genug reinstellen, schon wegen unverbesserlichen "rotfronten" (finde ich):

Die Waffen von Heute und Morgen
1. Teil: Atomwaffen - Atomkriege

Der Westliche Gutmensch hat unter der Führung und Anleitung der USA seit 1991 bereits 4 Atomkriege geführt und er weiß es nicht einmal. Ist das nicht eigenartig? Ist doch schon komisch, wie er sich in seinem Glauben, so ein guter Mensch zu sein, eingebunkert hat! ER WILL ES GAR NICHT WISSEN! Er gibt vor, das Böse in der Welt zu bekämpfen, führt einen Krieg nach dem anderen gegen diese bösen Despoten, die ihr eigenes Volk unterdrücken, versklaven, dahin foltern, massenvergewaltigen und massenmorden. Er gibt vor, diesen armen Menschen helfen zu wollen, sie von ihrem Joch zu befreien.

Das hört sich auch Alles gar nicht so schlecht an. Aber das Problem ist: Wie er es tut, wie er sie "befreit"! Ihr müsst Euch das ein Mal so vorstellen: Wir befreien diese Menschen in Afghanistan zum Beispiel von den Taliban, die Frauen von diesem beschissenen, sie erstickenden Bekleidungsirrsinn, der Burka. Zumindest scheint dies unser wichtigstes offizielles Anliegen zu sein. Und ganz so nebenbei werfen wir dort in ganz Afghanistan ein paar 1000 "kleine Atombomben" ab und verseuchen das ganze Land auf hunderte von Jahren und auch die drum herum liegenden Länder gleich dazu. Echt, auf so eine Befreiung könnte ich persönlich verzichten.

Wir ballern dort munter mit dieser irre geilen Neuen DU-Munition herum, als hätte dann nicht die ganze Region über hunderte von Jahren lang darunter zu leiden. Wir befreien die Menschen von den Teufeln in Menschengestalt und gleichzeitig bringen wir ihnen auf Jahrhunderte, ja vielleicht sogar Jahrtausende unheilbare Krankheiten, also den qualvollen, langsamen Massentod für eine Ewigkeit. Auch die nächsten Generationen werden dort noch darunter leiden.

Ist denn diese 68er-Generation, diese selbst ernannte Friedens- und Humangeneration, die heute am Höhepunkt ihrer Macht ist, noch zu retten? Die Vertreter dieser Generation haben heute aufgrund ihres Alters ALLES in der Hand. Sie dominieren alle Großen Unternehmungen weltweit, sie sind die Chefs in den Kulturellen Organisationen. Sie sind die Herren unserer Welt von Heute. Sie haben mehr als 30 Jahre lang alle ihrer eigenen Philosophie fremden und alle andersartigen Gedanken beinhart aus dem öffentlichen Leben eliminiert. Sie haben alle wesentlichen kulturellen Verlage und auch die Vertriebswege in ihrer eisenhart gewordenen Gutmenschenhand. Ohne ihre Zustimmung geht erst mal gar Nichts in dieser Welt. Dies ist seit gut 30 Jahren ungeschriebenes Gesetz. Und diesen Wächtern unser Zivilisation fällt dies gar nicht auf?

Ist denn diese nun alt und greise gewordene, aber die Welt nicht los lassen wollende 68er-Generation, die einst als Hoffnung für die ganze Menschheit galt, nun im leise dahin rieselnden Kalk ihres Gutmenschenwahns schon völlig verblödet, ja verrückt und so völlig irrsinnig geworden? Sieht so unser Krieg der Guten gegen die Bösen aus? Ist George W. Bush der Neue Hitler, der 1. Große Führer unseres Großen Bruders Amerika, wie ihn George Orwell in seinem futuristischen Literaturknaller "1984" bezeichnet hat? Und wir folgen diesem Neuen Massenmörder, der sich als Heiland des 3. Jahrtausends verkauft, nun wie eine zu Allem schweigende, illusions- und visionenlos gewordene Masse von Lemmingen völlig fragenlos und wie unbeteiligt in den stinkenden Abgrund des atomaren Massenmordtods von Morgen? Sieht so der Holocaust der Friedensgeneration aus?

Die Gutmenschenkriege
4 Atomkriege! Ich weiß, Ihr Ungläubigen, Ihr guten Menschen,
ich weiß, Ihr glaubt es nicht?

1991            Golfkrieg Irak/Kuwait (ca. 350 Tonnen Uran 238)
1994/95        Bosnien/Kroatien/Montenegro/Serbien (1.500 Tonnen U238)
1999            Kosovo/Montenegro/Serbien (über 2.500 Tonnen U238)
2001/2002    Afghanistan (bereits über 3.000 U 238)

Irak seit 1998: wie viel 1000 Tonnen U 238 die Amis in den Flugverbotszonen bisher verschossen haben, weiß derzeit noch niemand, außer die Amis selbst. Die Schaf- und Kamelherden sterben jedenfalls an dem hochgiftigen Zeugs, und die Menschen sowieso. Da die Menschen dort niemanden zu interessieren scheint, vielleicht findet sich ja ein Tierschutzverein, der endlich für die armen Viecher auf die Straße geht? Entschuldigt bitte, aber bei mir schlägt in letzter Zeit nur noch mein Zynismus durch.

Wer es nicht glauben will, darf, ja soll ruhig weiter lesen! Und Ihr solltet dabei noch ETWAS bedenken:
Die USA haben jahrelang versucht, die Ursache des Golfkriegsyndroms bei ihren eigenen Soldaten und jenen der Briten, der Kriegführung Saddam Husseins zuzuschreiben. Heute ist erwiesen, dass von Irakischer Seite keine einzige "bio-verseuchte Rakete" abgefeuert wurde. Sämtliche Krankheiten, die auf beiden Seiten der Kriegsgegner inzwischen massenhaft aufgetreten sind, sind auf das Abfeuern von ca. 300 Tonnen mit hoch giftigem Uran 238 abgereicherter Munition durch die USA und die Briten zurück zu führen. (Und im Kosovokrieg waren es schon circa 2000 Tonnen. Im Afghanistankrieg schon über 3000 Tonnen Uran 238, fröhlich entsorgter atomarer Müll aus unseren Atomkraftwerken.)

Mein Gott! Wo gehen WIR jetzt ALLE gemeinsam hin? Kann mir das irgend Jemand sagen? Nein! Macht nichts, ich weiß es auch so!

Und ALLE unsere einst so Großen Frauen und Männer dieser ehemaligen Friedensgeneration, dieser selbst ernannten Gutmenschen, schweigen hierzu! Wissen sie es nicht oder wollen sie es in ihren letzten Lebensjahren unter dem Motto von "... und hinter uns die Sintflut" und "Hauptsache, mir geht es noch gut, so lange ich noch lebe!" nicht wissen? Denn ich höre kein einziges Wort von unseren Gutmenschen, von

Joschka Fischer Gerhard Schröder Alexander von der Bellen
Simon Wiesenthal Michael Friedman Johannes Voggenhuber
Prof. Jürgen Habermas Prof. Peter Sloterdijk Peter Pilz
Josef Beuys Günter Grass Alfred Gusenbauer
Dr. Andreas Buro Eberhard Richter Günther Nenning
Carl Amery Peter Rühmkorf  
Walter Jens Günter Wallraff  
diese Liste wird demnächst vervollständigt!    

Radioaktives Uran

BELGRAD. Drei Jahre nach dem Kosovo-Krieg sind mehrere Regionen in Serbien und Montenegro immer noch mit Uran verseucht.

(Was für eine herrliche, irgendwie harmlos klingende Gutmenschendiktion?! Klingt doch so, als ob nur deshalb Alles noch so verseucht ist, weil man es noch nicht abgewaschen, gereinigt oder was immer "möglich" getan hat! Oder? Für wie blöd halten Die uns eigentlich? Oder sind wir tatsächlich so blöd? Na ja, wahrscheinlich, sonst wäre ich ja nicht der Einzige der es geschnallt hat, dass wir schon den 4. Atomkrieg hinter uns haben, und das, ohne deshalb auf die Barrikaden zu gehen! Anm. LK)

Die Belastung von Boden, Pflanzen und Luft sei "überraschend weit verbreitet, aber niedrig", heißt es in dem gestern veröffentlichten Bericht des UNO-Umweltprogramms (UNEP). Eine direkte Bedrohung für Menschen oder Umwelt bestehe zwar nicht, Vorsichtsmaßnahmen seien aber dringend angeraten. Bei den Luftangriffen auf Jugoslawien 1999 setzten die USA Munition mit schwach radioaktivem Uran ein.

OÖ. Nachrichten-Online vom 8.3.2002

(Ähnliche Berichte fand man in diesen Tagen in allen möglichen deutschsprachigen Großen Tageszeitungen. Wer außer seiner Tageszeitung sonst keine anderen Journale liest, hatte niemals die Möglichkeit mehr darüber zu erfahren. Es scheint heute nicht das Interesse der Medien zu sein, ihre Leser hinreichend zu informieren. Denn auch in den Großen Wochenzeitungen wagt es NIEMAND die KRUX beim Wahren Namen zu nennen. Alle faseln sie bloß davon, dass keine unmittelbare Gefahr besteht, andererseits schreiben sie aber doch wieder, dass "Vorsichtsmaßnahmen dringend angeraten sind". Ist doch eine geile Diktion da oben, dieser von der "Weltregierung" (haha) vorgegebene, verharmlosende und zusätzlich auch noch "versteckte Spaltenbericht" in unseren OÖ. Nachrichten, oder?

Ich möchte nicht wissen, was man diesem Autor dieser "Urzeilen" gezahlt hat. Er ist ein wahrer Meister der Verniedlichung, der Massenmedienmanipulation. Viel Spaß noch beim Lesen Eurer Zeitungen. Ich hoffe, Ihr glaubt das auch Alles, was da drinnen steht. Dann hat sich der Typ seine Kohle redlich verdient und auch den Pulitzerpreis. Dieser Preis wird in spätestens 8, 9 Jahren sowieso nur noch an solche Typen vergeben. Da fährt der Zug der Zeit, die jetzt kommt, darüber.

Etwas mehr findet man nur in Medien, die in der Großen Öffentlichkeit kaum Beachtung finden. Aber auch die wagen den Gedanken nicht zu Ende zu denken. Anm. LK)

Tod durch "Friendly Fire"
Der Einsatz von DU-Munition im Golfkrieg zeitigt späte Folgen
Aus: junge welt, 27. April 2002

Die Diskussion um das abgereicherte Uran, das in Geschossköpfen Verwendung findet und im Golfkrieg 1991 sowie in den Jugoslawienkriegen (1994/95 und 1999) und im Afghanistankrieg (2001/02) von den US-Streitkräften eingesetzt wurde, geht weiter. Im Folgenden dokumentieren wir einen Bericht der US-amerikanischen Journalistin Tina Ellis über die gesundheitlichen Folgen von DU (depleted uranium) am Beispiel von Familienangehörigen. Der Artikel erschien Ende April in der Zeitung "junge welt".
Von Tina Ellis

Die Bodenoffensive der Alliierten im Golfkrieg ist in vollem Gange. Ein britischer Konvoi des Royal Regiments of Fusiliers bewegt sich am 26. Februar 1991 mit gepanzerten Fahrzeugen auf seine Stellungen zu. Um 15 Uhr sind die Stellungen erreicht und den jungen Soldaten wird erlaubt, eine Verpflegungspause einzulegen. Die Männer sind müde und freuen sich auf eine Tasse Tee - ein Gruß von zu Hause gegen das Heimweh.

Auch der 17jährige C.P. Cole aus Rochdale, der erst seit ein paar Monaten Soldat ist, freut sich auf die Pause. Er weiß nicht, dass er nur noch ein paar Sekunden zu leben hat. Um 15.02 Uhr erschüttern zwei Detonationen die gepanzerten Warrior-Fahrzeuge C/S 22 und 23. Schreie gellen durch die Wüste, verzweifelt versuchen die überlebenden Soldaten, ihre Freunde aus den brennenden Fahrzeugen zu befreien. Doch für neun junge Männer im Alter von 17 bis 21 Jahren kommt jede Hilfe zu spät. Auch Conrad Philip Cole, der jüngste Tote des Konfliktes auf britischer Seite, wird nie wieder heimkehren. Elf weitere Briten werden bei der Attacke schwer verletzt.

Ein eventueller irakischer Angriff wird den Soldaten als Grund der Explosionen genannt. Doch schon bald verdichten sich die Verdachtsmomente, dass ein US-Flugzeug vom Typ A10 den britischen Konvoi beschossen hat - ein »Friendly Fire« - Vorfall, wie ein Beschuss durch eigene oder befreundete Truppenteile genannt wird.

Die Bordgeschütze der 144 A10 Maschinen, die im Golfkrieg eingesetzt wurden, verwenden DU-Munition, das heißt, ihre Geschosse beinhalten abgereichertes Uran (depleted Uranium), auch als Uran 238 bezeichnet. Es pulverisiert bei Verbrennung, zum Beispiel bei Durchschlag durch ein gepanzertes Fahrzeug, und wirkt nicht nur in höchstem Maße toxisch, sondern auch radioaktiv.

Schon 1978 beginnt die US-Army DU-Munition in ihr Arsenal aufzunehmen. Doch ein passendes Testgebiet ist noch nicht gefunden. Erstmalig getestet wird sie dann, trotz verschiedenster Expertenwarnungen, im Golfkrieg 1991. Die Gefahren einer Verseuchung werden sogar den eigenen Soldaten, die zu Tausenden mit dem Gift in Berührung kommen, wissentlich verschwiegen.

Nicht nur die A10-Flieger verwenden das abgereicherte Uran, sondern ebenso die amerikanischen M1-Abrams-Panzer und Bradley-Truppentransporter sowie die britischen Challenger-Panzer. Insgesamt 300 Tonnen verschossenes abgereichertes Uran haben die alliierten Truppen nach Beendigung des Krieges in Irak und Kuwait zurückgelassen. Ein Geheimbericht der British Atomic Energy Authority gelangt im November 1991 in die Londoner Redaktion des Independent. Er besagt, dass 40 Tonnen verschossenes abgereichertes Uran ein tödliches Potential für bis zu 500.000 Menschen darstellen - wohlgemerkt nur 40, nicht wie im Golfkrieg 300 Tonnen.


Uran 238 - so sehen heute tausende
Kinder im Irak aus Die Auswirkungen dieser immensen Menge des Giftes für die Menschen in der Region, für die Natur und für die Golfkriegsveteranen und deren Familien lassen sich nur erahnen. Der Tod Tausender irakischer Zivilisten - zum größten Teil Kinder -, sowie schon über 4000 mittlerweile verstorbene US-amerikanische Soldaten geben einen leisen Vorgeschmack auf die Zukunft.

Obwohl die US-Regierung schon vor Beginn der Operation »Wüstensturm« über die tödlichen Gefahren des Uran 238 aufgeklärt ist, setzt sie skrupellos auch das Leben der eigenen Männer aufs Spiel. Nicht nur das: Seit 1991 exportieren die USA DU-Waffen in großer Zahl. Abnehmer sind unter anderem Israel, Saudi-Arabien, Südkorea, die Türkei, Thailand, Taiwan und Bahrain.


Die Lüge vom »Computerspielkrieg der Präzisionswaffen« stößt angesichts der hohen Anzahl von Friendly-Fire-Vorfällen sauer auf. Nicht nur die so genannten Kollateralschäden durch den Beschuss irakischer Einrichtungen sind weit höher als anfänglich vom Pentagon zugegeben. 51 Prozent der Toten auf alliierter Seite im Golfkrieg sind, wie der 17jährige Cole, Opfer der eigenen Geschütze geworden.

Viele der Verantwortlichen sind, wie der Todesflieger der US-amerikanischen A10-Maschine, nie zur Rechenschaft gezogen worden. Bis heute verweigern das britische Verteidigungsministerium und die US Air Force den Familien der getöteten Soldaten eine lückenlose Aufklärung. Die Identität des Piloten bleibt ein wohlgehütetes Geheimnis der Militärs.

Doch nicht nur die getöteten Männer sind Opfer der eigenen Militärmaschinerie geworden. Tausende Golfkriegsveteranen sind, wie Michael Ellis, mein Ehemann, unwissentlich mit abgereichertem Uran in Kontakt gekommen und haben sich ungeschützt tagelang in kontaminiertem Gebiet aufgehalten und vergiftet - der wohl größte Fall von »Friendly Fire« seit Menschengedenken.

Michael ist während der Operation »Wüstensturm« Fahrer eines Warrior-Panzerfahrzeugs in dem oben genannten, durch amerikanisches »Friendly Fire« angegriffenen britischen Konvoi. Er erhält kurz vor dem Beschuss Befehl, auszuscheren, was ihm und seinen Kameraden im Fahrzeug das Leben rettet.

Heute ist das Leben des 37jährigen ehemaligen Wettkampfschwimmers oftmals eine Qual. Heftige Nierenschmerzen machen den Tag zur Hölle. Mein Mann leidet außerdem unter Depressionen, heftigem Nasen- und Zahnfleischbluten, und sein Kurzzeitgedächtnis lässt ihn mehr und mehr im Stich. (Golfkriegssyndrom)

Nach dem Krieg bekommt der ausgebildete Sanitäter einen nicht erklärbaren Ausschlag am Oberkörper. Doch bei der Entlassungsuntersuchung der Armee im Jahre 1992 wird er als »völlig gesund« entlassen. »Die gesamte Untersuchung hat nicht länger als zwei Minuten gedauert,« sagt Michael und zuckt die Achseln. »Der Armeearzt blickte nicht einmal auf. Es fanden keine Blut- oder Urinproben statt, und selbst mein Ausschlag blieb unbeachtet.«

Zu diesem Zeitpunkt, also ein Jahr nach Beendigung des Einsatzes am Golf, ist den meisten Veteranen der Begriff »abgereichertes Uran« ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei warnt schon im Juli 1990 die SAIC, eine Firma, die für das amerikanische Militär arbeitet, vor den Gefahren abgereicherten Urans auf dem Schlachtfeld. » Eingeatmete DU-Partikel können bei den Soldaten Verseuchungen radiologischer und toxikologischer Art zur Folge haben«, heißt es. Doch diese Warnungen erreichen die Soldaten an der Front ebenso wenig wie die in Akte 25/22/40/2 des britischen Verteidigungsministeriums festgehaltene Vorschrift, sich in der Nähe verschossener DU-Munition nur in spezieller Schutzkleidung zu bewegen.

»Viele von uns haben erst lange nach dem Krieg erfahren, dass überhaupt Uranmunition verwendet wurde,« erklärt Michael. »Unsere Vorgesetzten hielten dies anscheinend für nicht so wichtig. Dafür hat man uns täglich eingeimpft, wie gefährlich unser Gegner sei. Wir dachten wirklich, wir stünden einer gigantischen Kampfmaschine aus lauter Fanatikern gegenüber. Doch die Kriegsgefangenen, die wir sahen, waren ganz normale Männer. Sie waren unterernährt und hatten oft keine Schuhe an den Füßen. Das waren ganz arme Schweine. Aber uns wurde gesagt, dass dies nicht die Männer der Eliteeinheiten seien und uns das Schlimmste noch bevorstünde.« Nach einer kurzen Pause bemerkt er sarkastisch: »Da haben sie wohl recht gehabt!«

Michael erklärt immer wieder, dass die Soldaten seiner Einheit zu keiner Zeit während der gesamten Bodenoffensive in irgendeiner Form über die Verseuchungsgefahr, in der sie sich befanden, aufgeklärt wurden. »Wenn die mitgeführten Strahlenmessgeräte ausschlugen, wurden wir mit den Worten beruhigt, die Dinger seien wohl defekt.«

Sträflicher Leichtsinn oder Vorsatz seitens der kommandierenden Offiziere? Nachforschungen legen den Verdacht nahe, dass die Offiziere tatsächlich auf Befehl handeln, als sie ihren Männern die Wahrheit verschweigen und alle moralischen Bedenken über Bord werfen.

So werden die britischen Soldaten angewiesen, die Messgeräte ganz abzuschalten und ihre Schutzkleidung abzugeben. Kaum zu glauben, wenn man bedenkt, dass laut wissenschaftlichen Aussagen ein einziges Stück DU-Munition außerhalb der Metallummantelung innerhalb einer Stunde die Radioaktivität von 50 Röntgenuntersuchungen abgibt.

Doch im Vertuschen von Gefahren und Wahrheiten haben es die Militärs zu einer wahren Meisterschaft gebracht. So versuchen sie auch im Dezember 1995, einen amerikanischen DU-Zwischenfall in Japan herunterzuspielen: Auf einer kleinen unbewohnten Insel in der Nähe Okinawas veranstaltet die US Army Schießübungen, bei denen auch eine geringe Menge der Uran-Munition verwandt wird. Als dies der japanischen Regierung bekannt wird, protestiert sie. Die Amerikaner versuchen, die Gefahren des Giftes herunterzuspielen. Es sei nicht gefährlicher als ein »Fernseher aus den 50er Jahren«, heißt es lapidar. Doch diesmal kommt man mit dieser Arroganz nicht durch. Die Japaner bestehen auf einer offiziellen Entschuldigung und verbieten für die Zukunft die Verwendung der Uranmunition auf ihrem Gebiet.


Das strahlende Panzergrab in der Wüste des Südirak
Foto copyright Yann Arthus-Bertrand (auf seiner Seite findet Ihr wunderschöne
Luftaufnahmen aus der ganzen Welt und anderes) http://www.yannarthusbertrand.com/

Im Golfkrieg hingegen leisten die Uran-Waffensysteme ganze Arbeit. Der größte Teil der zerstörten irakischen Waffen geht auf ihr Konto. Mit verheerenden Folgen nicht nur für den Gegner. »Fast alle von uns haben sich die abgeschossenen russischen Panzerfahrzeuge der Iraker angesehen. Wir haben sie regelrecht untersucht, da wir noch nie vorher solche Panzer gesehen hatten und einfach neugierig waren«, sagt Michael Ellis. »Wir hatten ja keine Ahnung, dass wir uns auf verseuchtem Gebiet befanden. Viele nahmen sich auch kleinere Souvenirs mit. Ich selbst hatte ein irakisches Erste-Hilfe-Päckchen gefunden und schleppte es die ganze Zeit mit mir rum.«

Von den über 15000 gemeldeten erkrankten Soldaten hielten sich Untersuchungen zufolge 82 Prozent in zerstörten irakischen oder eigenen, durch Friendly Fire beschossenen Fahrzeugen auf.

Zwar findet nachträglich eine Befragung der Armee statt, bei denen die Veteranen nach Kontakt mit toxischen oder radioaktiven Stoffen befragt werden, doch wird hierbei unterschlagen, den Begriff DU überhaupt zu erläutern. So ist den meisten Männern gar nicht bewusst, wonach sie überhaupt gefragt werden. Sie verneinen die Frage aus purer Unwissenheit und verspielen sich damit im Falle eintretender Spätfolgen womöglich jeden Anspruch auf Hilfe oder Pension seitens der Armee oder des Staates. Ein gut kalkulierter Schachzug des Verteidigungsministeriums.

Von offizieller Seite beginnt nach dem Waffenstillstand eine Souvenirjagd im großen Stil. Zwischen März und April 1991 werden von Mitarbeitern des »National Army Museum« im britischen Chelsea über 200 Teile irakisches und britisches Militär-Equipment auf den Schlachtfeldern am Golf eingesammelt und zur Ausstellung nach England transportiert. Dort sind die Kuratoren des Museums stolz: »Täglich trifft neues Material hier ein. Wir laden herzlich zum Besuch der absolut authentischen Ausstellung ein.« Absolut authentisch - einschließlich der Vergiftungen durch DU?


Missbildungen bei neugeborenen
Kindern im Irak durch Uran 238 Werden WIR wirklich schon von lauter Volltrotteln regiert? Und dies, ohne dass WIR wissen? Oder besser: Ohne dass WIR WISSEN WOLLEN!!! Wir sind ja inzwischen schon zu so unheimlich guten Menschen verkommen, dass wir uns nicht mehr streiten wollen. Oder? Und schon gar nicht mit unseren Herren. Die dürfen tun und lassen, was sie wollen. Da fährt der unheimlich gewordene Zug unseres Gutmenschen-Seins darüber. Nur nicht streiten. Nur keine Gewalt. Die Globalisierungschaoten sind uns allesamt zuwider. Harmonie im Hause EU, im Raum der NATO ist eisern angesagt! (Anm. LK)

Heute ist das Gift schon bei der nächsten Generation angelangt. Im Irak wie auch in vielen Familien ehemaliger Golfkriegsteilnehmer kommen auffällig viele Kinder mit Geburtsfehlern zur Welt oder erkranken im Laufe ihres kurzen Lebens schwer, häufig an Leukämie, an einer Fehlfunktion der inneren Organe oder dem völligen Zusammenbruch des Immunsystems.


Auch unsere beiden jüngsten Söhne kommen krank zur Welt. Bei dem älteren Kind wird eine Blutanämie festgestellt, der jüngste leidet an einer Fehlfunktion des Herzens. Der Dreijährige hat mehrere Krankenhausaufenthalte hinter sich. Kurz nach seiner Geburt wird er wegen schwerer Atemprobleme in die Intensivstation der Kinderklinik eingewiesen. Schon zweimal ist bei dem Jungen Atemstillstand eingetreten. Er kann jedes Mal reanimiert werden, doch die Angst vor einem neuen Anfall ist unser täglicher Begleiter.

Wissenschaftlich ist längst bestätigt, dass kleinste Partikel abgereicherten Urans im Körper genetische Folgen für nachgeborene Kinder haben können. Während für die Kinder der Veteranen in westlichen Krankenhäusern die medizinische Versorgung gewährleistet ist, haben die Kleinen im Irak aufgrund der immer noch aufrechterhaltenen Sanktionen keine Chance. Sie sterben - im Namen der UNO, angeführt von den USA und Großbritannien - oft unter unsagbaren Qualen. Sogar eine Krankheit wie Masern bedeutet im Irak mittlerweile schon ein Todesurteil.

Abgereichertes Uran - die unterschätzte Gefahr
Von Dr. Silke Reinecke (Göttinger Friedensbündnis)

Im Juni wurde eine im Auftrag des Bundesverteidigungsministers erstellte Studie veröffentlicht, in der einerseits festgestellt wurde, dass zwischen 400 und 1.000 Bundeswehrsoldaten in den 60er und 70er Jahren durch Röntgenstrahlen von Radargeräten geschädigt worden seien, andererseits aber die Anfang 2001 viel diskutierte Uranmunition keine Gefährdung für Soldaten und Bevölkerung darstelle. Silke Reinecke vom Göttinger Friedensbündnis und Mitarbeiterin im Bundesausschuss Friedensratschlag hat sich noch einmal grundlegend mit den medizinischen Aspekten von Uranmunition auseinandergesetzt. Ihr Artikel, den wir im Folgenden dokumentieren, erschien in Heft 2/2001 der Friedenspolitischen Korrespondenz.

In der Friedenspolitischen Korrespondenz Nr. 1 / März 2001 schreibt Helmut Aichele, die Diskussion um abgereichertes Uran sei ein "Ablenkungsmanöver der Nachkriegsdiskussion". Ich stimme der These uneingeschränkt zu, dass es keine "antiseptischen" Kriege geben kann, und Aufgabe der Friedensbewegung selbstverständlich sein muss, jeglichen Krieg zu verhindern. Dies hat jedoch bislang nicht daran gehindert, auf die besondere Grausamkeit spezieller Waffen, wie Atomwaffen, Giftgas oder Landminen hinzuweisen, besonders dann, wenn der Einsatz dieser Waffen wie bei den Atomraketen zur Verwüstung ganzer Landstriche für Jahrtausende führen könnte oder wie bei den Landminen noch Jahre später fast ausschließlich die Zivilbevölkerung trifft.

Deshalb halte ich es für wichtig, auch auf die Besonderheiten des abgereicherten Urans (DU) hinzuweisen, so weit bislang Informationen vorliegen.

Es ist sicher richtig, dass über Langzeitwirkungen insbesondere bei Aufnahme in den menschlichen Organismus zu wenig bekannt ist, um sichere Prognosen über die zu erwartenden Spätfolgen zu treffen. Ebenso richtig ist aber, dass allein aufgrund der Kenntnisse der naturwissenschaftlichen Grundlagen ausreichende Argumente vorliegen, um abgereichertes Uran als Bestandteil von panzerbrechenden Waffen zu ächten.

Zur Zeit werden - gezielt oder absichtlich? - Missverständnisse und Fehlinformationen in die Welt gesetzt, um das Problem zu verharmlosen.

"Natürliches" Uran ist nicht das Uran in seinem natürlichen Vorkommen

Eines der Hauptargumente zur Bagatellisierung von DU lautet: "Abgereichertes Uran hat nur 60 % der Radioaktivität von natürlichem Uran". Dies ist nur dann richtig, wenn mit "natürlichem Uran" ausschließlich die in der Natur vorkommende Isotopenverteilung des Urans gemeint ist (99,27% U238, 0,72% U235, und 0,0054% U234). In Reaktoren wird eine Anreicherung des U235 auf ca. 3 % benötigt, übrig bleibt das "abgereicherte" Uran mit einer Isotopenverteilung in der Größenordnung von 99,8% U238, 0,2% U235 und 0,006% U234. Auf diese Weise reduziert sich die Aktivität des "natürlichen" Urans von 25,4 Bq/mg auf 14,8 Bq/mg bei "abgereichertem" Uran.

Doch bei einem Waldspaziergang liegt keineswegs ein metallischer Klumpen reinen Urans vor meinen Füßen. Uran kommt natürlicherweise in der Erdkruste mit lediglich 2 mg / kg (0,1 - 20 mg / kg) vor, bevorzugt in vulkanischen Gesteinen und verschiedenen Sedimentgesteinen. Durch geochemische Prozesse bildeten sich Uranerze mit 0,1 bis 5 % Uran. Das "natürliche" Uran, das immer als Vergleich zu DU herangezogen wird und so viel gefährlicher als DU sei, ist bereits ein industrielles Produkt.

Abgereichertes Uran als Industrieprodukt hat zwar eine geringere Radioaktivität als das Industrieprodukt Uran in seiner natürlichen Isotopenverteilung, doch eine höhere Gefährlichkeit als Uran in seinem natürlichen Vorkommen.

Wenn DU aus atomarem Müll aus der Wiederaufbereitung stammt, findet man zusätzlich Spuren von U236, Plutonium, Neptunium und Americium (wie von der UNEP im Kosovo). Bei diesem Thema findet sich ein ideales Feld für eine Zusammenarbeit mit der Anti-AKW-Bewegung: DU ist eine besonders grausame Möglichkeit, atomaren Müll zu entsorgen.

Nach der Explosion des Geschosses führt der fehlende Selbstabschirmungseffekt zu einer deutlich erhöhten Gefahr.

Bei der Explosion der DU-Munition nach einem Treffer entstehen feinst verteilte Partikel aus verschiedenen Uranoxiden. Informationen über die Partikelgröße und die chemische Zusammensetzung der einzelnen Partikel liegen überwiegend aus Experimenten unter kontrollierten Bedingungen vor, die die Realität im Krieg nur unzureichend widerspiegeln, da zahlreiche Faktoren wie Art des Ziels, Aufprallwinkel/-Geschwindigkeit und Luftzufuhr die Vorgänge nach Explosion des Geschosses beeinflussen. Eine realistische Schätzung geht davon aus, dass bis zu 70% des im Geschoss vorhandenen Urans als Feinststaub freigesetzt werden und ein überwiegender Teil der Partikel kleiner als 10 µm ist, das heißt, so klein ist, dass er beim Einatmen in die tieferen Atemwege gelangt.

Nun ist Uran ja im wesentlichen ein Alphastrahler. Diese Strahlung wird bereits auf kürzesten Distanzen absorbiert. Das heißt für die Uranmunition, dass ein Großteil der Radioaktivität bereits im unzerstörten Geschoss selbst abgeschirmt wird. Bei der oben beschriebenen Bildung feinster Partikel durch die Explosion fällt jedoch ein Großteil dieses Selbstabschirmungseffektes weg. Von jedem dieser kleinen Teilchen, das in die tiefen Atemwege und die Lunge gelangt, geht damit permanent und auf engstem Raum eine unmittelbare Gefahr auf den menschlichen Organismus aus. Alphastrahlung ist dabei besonders gefährlich. Sie hat eine wesentlich höhere biologische Wirkung als beispielsweise Gammastrahlung, kann Genmutationen und Chromosomenaberration hervorrufen und damit zur Krebsentstehung führen.

Auch die unzerstörten Geschosse im Boden bedeuten eine Gefahr für Tausende von Jahren.

Einem Szenario der US-Airforce zufolge treffen bei einer "typischen A10-Thunderbolt-Bombardierung" eines Panzers nur 10% der Geschosse tatsächlich ihr Ziel. Ein Großteil landet also im Boden, bis mindestens 30 cm unter der Erdoberfläche. In dieser Tiefe wird es der Routinemessung von Radioaktivität an der Erdoberfläche nicht sicher zugänglich. Die relativ niedrigen Werte an Radioaktivität, die die UNEP in Jugoslawien publiziert hat, könnten demnach möglicherweise einen relevanten Teil der Gefahr unterschätzen. Durch Korrosion im Boden (0,05 - 1 cm /Jahr) werden von einem 30mm-Geschoss im Jahr ca. 90 g Uran, von einem 120mm-Geschoss 500 g Uran freigesetzt. Nach 5 - 10 Jahren ist bereits das gesamte metallische Uran korrodiert. Die Reaktionsprodukte gelangen noch nach Jahren in das Grundwasser und die Nahrungskette. Bei einer Halbwertszeit des U238 von 4,5 Milliarden Jahren mag man über die Bedeutung für kommende Generationen nur spekulieren. Durch die Zerfallsprodukte kommt es zu einer weiteren Zunahme der Radioaktivität in den kommenden Milliarden Jahren.

Sieht so der Krieg der Guten gegen die Bösen aus? Wir befreien die Welt von den Bösen, hahaha, und vergiften sie dafür auf ewig?

Es gibt keine ungefährliche Dosis für Schwermetallbelastung oder Niedrigstrahlung

Im Organismus verteilt sich Uran zu 66 % im Skelett, 16 % in der Leber, 8 % in den Nieren und 10 % in anderen Geweben (andere Werte wird man bei massiver Inhalation von Uranstaub im Krieg ansetzen müssen). Uran ist sowohl chemotoxisch als auch radiotoxisch. Es kann -dosisabhängig- zu Nierenschäden, Blutarmut und bösartigen Erkrankungen führen. Es passiert die Plazenta und kann bereits das ungeborene Kind im Mutterleib schädigen. Es ist heute anerkannter Wissenstand, dass eine sicher ungefährliche Obergrenze für Niedrigstrahlung nicht existiert. Jede noch so geringe radioaktive Strahlung birgt eine Gefährdung in sich, besonders für kindliches Gewebe.

Prof. Dr. Ulrich Gottstein (IPPNW) berichtet bereits 1995 von starken Verdachtsmomenten über die gravierende Zunahme von Missbildungen und Leukämien im Irak. Das noch immer bestehende Embargo gegen den Irak erschwert dabei die Erhebung von zuverlässigen Daten. Hier ist weitere Forschung dringend geboten. Bereits jetzt aber kann DU nicht mehr, wie noch von der NATO deklariert, als "konventionelle" Waffe bezeichnet werden.

Die Forderung muss lauten: Weltweites Verbot abgereicherten Urans



 

28.04.04 23:32

10203 Postings, 7733 Tage Reinerzufalldanke blindfish

Du bist ein guter!  

28.04.04 23:41

21799 Postings, 8914 Tage Karlchen_IIhr Ignoranten. Die USA haben den Irak befreit.

Von einem Diktator, gewiss - aber von was noch?

- Vom Leben Tausender.

- Von einer für Menschen erträglichen Umweld.

- Von einem - wie auch immer - erträglichem Zusammenleben von Kulturen und Religion.  

28.04.04 23:44

10203 Postings, 7733 Tage Reinerzufallkarlchen ,traurig aber wahr! o. T.

28.04.04 23:48

10203 Postings, 7733 Tage ReinerzufallFalludscha

250 000 Einwohner ,eingekesselt und mit schweren waffen beschossen!  

28.04.04 23:49

10203 Postings, 7733 Tage Reinerzufallliest das hier!

US-Präsident George W. Bush hat ein hartes Durchgreifen in der sunnitischen Rebellenhochburg Falludscha im Irak angekündigt. "Unser Militär wird tun, was nötig ist, um Falludscha im Namen des irakischen Volkes sicher zu machen", sagte Bush nach einem Gespräch  

28.04.04 23:49

21799 Postings, 8914 Tage Karlchen_I@reiner: Sehen wir uns Freitag? o. T.

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