„Ich fühle mich an die letzten Monate der DDR erinnert. Ich will die SED-Diktatur keineswegs bagatellisieren. Doch Vergleiche drängen sich einfach auf und vergleichen heißt ja nicht gleichsetzen. Wieder verkommt ein Land, weil seine Führung verbohrt einer zerstörerischen Ideologie folgt. Wie damals besteht das Regime aus einer kleinen Gruppe von Parteifunktionären, einer Art Politbüro und wieder steht ein breites gesellschaftliches Bündnis aus Blockparteifunktionären, Journalisten, TV-Moderatoren, Kirchenfunktionären, Künstlern, Lehrern, Professoren, Kabarettisten und anderen Engagierten hinter der Staatsführung und bekämpft die Opposition. Wie damals gehen heute unbotmäßige Bürger auf die Straße, um ihre Rechte einzufordern. Wieder werden diese Bürgerrechtler von Schlägern verfolgt, von den Medien diffamiert und in ihren Betrieben denunziert. Wieder ist Sachsen das Herz des Widerstandes. … Wie damals gilt heute: Jeder, der sich gegen die Politik des Regimes ausspricht, ist Faschist, Rassist, Ewiggestriger usw. Die Wut, mit welcher das Juist Milieu auf den Widerstand regiert, erinnert ebenfalls an 1989.“
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