"Und schließlich hat sich Potash nur kurze Zeit nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe von ihrem Übernahmevorhaben "plötzlich" verabschiedet, was bekanntlich zu einem massiven Kursverlust geführt hat."
Also wenn ich Sie richtig verstehe, hat POT im Juni 2015 kein offizielles (Übernahme-)Angebot abgegeben, weil POT wusste, geahnt, vermutet hat, dass es im September 2015 zu (rechtswidrigen) Durchsuchungen und Beschlagnahmen bei K+S und MA der K+S kommen wird. Ah ja!
Und den entstandenen Schaden wollen Sie als Differenz zwischen dem Kursniveau vor den Durchsuchungen und nach den Durchsuchungen bemessen? Oder zwischen dem Kursanstieg, aufgrund der nicht vorhandenen Übernahme-Offerte und dem Tag an dem POT sich offiziell zurückgezogen hat?
Das ganz ist schon ein bissel durch den Wind - oder, DerHeld?
Und Sie glauben nicht, das der Erkenntnisgewinn, dass K+S die Produktion in Deutschland w/ungelöster Umweltprobleme herunterfahren musste eine Rolle gespielt hat. Oder die Tatsache das durch den Preisverfall Legacy noch meilenweit vom Break-Even entfernt war. Oder die Tatsache, das K-S erst noch dringend restrukturiert werden muss. Oder die Tatsache, das angesichts der Verschuldung eine Bonitätsabstufung von BBB- auf BB+ drohte und auch eingetreten ist? Oder das es schlicht daran lag, dass POT immer schon einen Plan B in der Schublade hatte, während bei K+S noch immer die Ja-Sager unter der Ära Steiner/Bethke gefeiert wurden und potentielle Querdenker mit Visionen in die Wüste geschickt wurden; was, wie man heuer lesen kann ein Fehler war.
Aber ich verstehe Ihren Ansatz DerHeld, da ist es schon einfacher die "Schuld" bei den Ermittlungsbehörden zu suchen, denn schließlich wollte POT K+S zwar nicht offiziell Übernehmen so der damalige und heutige Vorstand, aber irgendwie dann halt doch. Und wenn es letztendlich nicht dazu gekommen ist, ist natürlich nicht das Management mit der grenzwertigen Fragebogenaktion (*) schuld, dass es nicht dazu gekommen ist, sondern die Ermittlungsbehörden.
(*) Sie erinnern sich, der Vorstand hat ein paar ausgesuchte Belegschafts- und Privataktionäre angeschrieben, die ihr Votum einbringen konnten. Also DerHeld, ich hätte ganz spontan vermutet, das am Rückzug von POT der Vorstand mit seiner umstrittenen Aktion und dem Versuch Probleme schlicht auszusitzen nicht ganz unschuldig ist.
Aber Sie haben sicherlich recht, Ihr Ansatz DerHeld ist irgendwie für das Management sympathischer.
Es zeigt aber auch die latente Erkenntnis, dass mit der strikten Gesprächs-Ablehnung gegenüber POT auch Chancen vertan wurden. Ja, manche brauchen halt ein bissel länger. Aber die Lebenserfahrung hat mich gelehrt Nachsicht walten zu lassen. Kritik kam seinerzeit einer Majestätsbeleidigung gleich. Wenn Sie aber darüber schreiben, dass Mrd. Börsenwerte vernichtet wurden, dann adressieren Sie bitte entsprechend.
P.S.: Übrigens, der Terminus "Ja-Sager unter der Ära Steiner/Bethke entstammt nicht meiner Feder.
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