"Und im übrigen: Schätzungsweise hast Du, kleinviech2, Deine PV-Anlage aufs Dach gestellt, bevor Du ein BEV hattest und wahrscheinlich hast Du schon vor dem/den BEV noch Strom zukaufen müssen. "
Das Haus ist nur eine DHH aus 2015 und war aber von der Größe der PV und der Hausbatterie vorneherein so geplant, dass mindestens die Hälfte des Fahrstrombededarfs für ca. 25 - 30 Tkm pro Jahr mit abgedeckt werden können. Ein BEV wollte ich schon vor 2015, aber ich wollte es mit dem Hausbau kombinieren. Fahrstrom vom Dach könnte noch mehr sein, aber auf Langstrecken muss man logischerweise auswärts an Schnelllader. Ansonsten richtig, bevor ich das hatte, habe ich wie alle Nicht - PV - Betreiber 100 % Netzstrom bezogen. Und ? Gegen was ist letzteres ein Argument ?
"Bitte verdreifache doch einfach deine PV-Fläche. Dann hast Du wenigstens im Sommer ein reines Gewissen."
Wozu verdreifachen ? Für die Zeit April bis September reicht es locker, März und Oktober ist je nach Wetter gar nicht mal schlecht (vor allen der Oktober nicht) und von Nov bis Feb hilft auch die dreifache PV Fläche nicht wirklich. Platz hätte ich noch, wenn auch nicht auf dem Süddach. Was hat das Wetter in Deutschland und die Jahreszeiten mit meinem Gewissen zu tun ? Ich mache das was hier am Alpenrand sinnvoll ist. Und mit was soll denn von Nov. bis Feb. H2 produziert werden ? Mit Kohlestrom ?
"Dann muss wohl doch früher oder später eine weitere Alternative gefunden werden. Und genau die scheint Wasserstoff zu sein. Batterie und Brennstoffzelle sind nicht entweder oder, sondern ergänzen sich."
Auch Windstrom wird in erster Linie idealerweise ins Netz eingespeist und in Echtzeit in verbraucht, Überschüsse sollten idealerweise Pumpspeicher befüllen oder Großbatts laden, weil bei beiden die Verluste viel niedriger sind als bei der H2 Produktion. Windstrom bzw. PV Strom zu H2 hat nur bei gigantischen und über längere Zeiträume des Jahres vorhandenen Überkapazitäten bei den renwables Sinn (die es nicht gibt und die auch mangels Wirtschaftlichkeit nicht gebaut werden). Die Spitzen, die wir derzeit und in absehbarer Zeit haben, reichen schlicht nicht für eine halbwegs kontinuierliche und/oder rentable H2 Produktion. Da hat Diess von VW völlig recht, das geht erst, wenn uns die renewables zu den Ohren herauskommen. Wenn es um LKW & Busse geht, sehe ich das differenzierter, da wäre ein FC Hybrid mit 100 kWh Batt, die nachts oder bei Fahrpausen geladen wird, an sich schon eine gute Lösung. Aber bei PKW ? No way. Und wo rechnet sich ein Fuel Cell peaker zur Netzstabilisierung im Vergleich zu einem Gaspeaker ? Und welchen Sinn hatte z.B. das von Fronius vorgestellte H2 Saisonspeichersystem für EFH mit PV auf dem Dach, bei dem im Sommer jede überflüssige kWh vom Dach für die H2 Herstellung im Haus verwendet wird, damit im Winter über 16 Hochdruckgasflaschen in einer Brennstoffzelle wieder vielleicht 2000 kWh Strom für die WP im Haus produziert werden können ?
Ich sehe keine wirtschaftliche Tragfähigkeit bei den meisten behaupteten Anwendungsfeldern. Machen wir uns nichts vor. Das Grundlast- und Dunkelflauteproblem ist für den Fall der Abschaltung der letzten AKW und der kumulativen Abschaltung aller KohleKW nicht gelöst und läßt sich auch mit H2 nicht lösen, sondern allenfalls abschwächen. Soviel peak Strom gibt es schlicht nicht. Es ist einfacher und kostengünstiger, auf eine Kohlebackbone zu setzen und was die 2030er dann bringen, wird man sehen.
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