Tja wie willst du sonst ein Land politisch führen ? außer wir machen es wie die Autokraten, aber das ist für mich mit Sicherheit keine Alternative oder über eine Diktatur. Gibt ja bei der AfD schon den einen oder anderen, der gerne einen starken Mann an der Macht hätte. Hab ich selbst bei Ariva schon gelesen. Blöd nur, dass dieser starke Mann natürlich auch alle lenken will/wird.
Klar kann man diskutieren, aber das geht nur richtig, wenn man sich in die reale Welt begibt und nicht im Internet, und das geht auch nur wenn man billige Verschwörungstheorien weg lässt oder über einfache Antworten/Lösungen kommen will. Die reale Welt ist nicht einfach.
Dass die Politiker wieder zurück zu ihren Wurzeln müssen das steht für mich schon lange fest. Habe ich ja hier schon so dann und wann geschrieben. Zumal große Koalitionen noch nie gut waren. Genau so, dass die EU sich in bestimmten Punkten reformieren muss. Das alles geht aber nur, wenn die "Alten" weg sind wie die Merkel, Altmaier oder ein Juncker.
Ich bin ja seit meine Mutter gestorben ist vor 3 Jahren wieder politisch aktiv bei den Ulmer Freien Wähler und da kommt man mit anderen Parteien wie die CDU, SPD, die Grünen oder die Linken durchaus in tiefergehenden, längeren Gesprächen. Das ist auch so gewollt. Außer mit der AfD, denn vom Ulmer AfD Kreisverband wollen wir nun wirklich überhaupt nichts wissen, denn was da abläuft ist für einen Normalen wie mich ein absolutes NoGo (hab ja schon einiges dazu in diesem Thread geschrieben).
Wir von den Ulmer Freien Wähler hatten z.B. vor kurzem mit dem Ulmer SPD Kreisvorsitzenden Martin Ansbacher eine längere Diskussionsrunde. Ich verstehe z.B. überhaupt nicht was die SPD gerade so treibt. Die reden immer was von sozialer Gerechtigkeit und adressieren eigentlich kaum ein Thema genau. Den Deutschen geht es in der überwiegenden Mehrheit gut bis sehr gut, aber es gibt Gesellschaftsschichten bei denen ist es halt leider nicht so wie z.B. Alleinerziehende oder einigen allein stehende Rentner. Da müsste die SPD mal ran und genau Profil zu zeigen.
Für Familien mit Kinder wird mittlerweile recht viel getan. Die profitieren von Ehegattensplitting wie auch von Kinderfreibeträgen. Alleinerziehende profitieren kaum davon und das ist mit ein großes Problem für Alleinerziehenden. Beim Ehegattensplitting kann man bei der Steuerklasse switchen. Der Besserverdienende geht in die Steuerklasse 3 und zahlt weniger Steuern und der wo weniger verdient geht in Steuerklasse 5. Dabei wird zwei mal vom Steuerfreibetrag profitiert. Eine Alleinverdienende mit einem Lohn von 2000 € erhält in der Steuerklasse 2 netto ca. 1450 €. Ein Alleinverdiender in Ehe in der Steuerklasse 3 dagegen 1600 €. netto. Da haben wir einen Unterschied von saaten netto 150 € im Monat !! Als Alleinerziehende ist man zwar in der Steuerklasse II und verdient im Schnitt monatlich rd. 60 € mehr netto, als ein Single ohne Kind in der Steuerklasse I. Das ist ein Witz dieser geringe Unterschied. Hier muss man ran und dazu könnte endlich mal diese ganzen, etlichen finanziellen Maßnahmen für Kinder "entrümpeln" und mal schauen was heute wirklich noch zielgenau was bringt und was nicht. Mit Aussagen wie von Thilo Sarrazin, dass Einkommensschwache auch mal einen Pulli überziehen können, wenn es in der Wohnung kalt ist, ist natürlich keine Lösung.
Man kann z.B. über öffentlich geförderten Wohnraum für Alleinerziehenden-WGs diskutieren, denn die Mietkosten sind für Alleinerziehende das ganz große finanzielle Problem. Über eine WG kann man etliche Kosten teilen. In Berlin gibt es da schon erste Pilotprojekte. Die Kinderbetreuung ist ein weiteres riesen Problem für Alleinerziehende. Da wurde zwar in den letzten Jahren durch deutlich mehr Kindergartenplätze und durch Betreuung von Grundschüler in den Schulen einiges gemacht, aber da muss noch mehr gemacht werden. Die Hälfte der 1,4 Mio. Alleinerziehenden bekommen vom Ex-Partner gar keinen Unterhalt, nur jeder vierte zahlt so viel, wie er muss. Das ist ein riesen Skandal von den deutschen Väter was hier passiert und da müssen zwingend schärfere Gesetze her. Mit den Alleinerziehenden hätte die SPD ein Thema das man sehr punktgenau adressieren könnte und was macht die SPD, die diskutieren über Harz 4, das meines Erachtens recht gut funktioniert und in Österreich wurde das ja ziemlich ähnlich vor kurzem nun umgesetzt.
Bei armutgefährdete Rentner ist das Problem sicher schwieriger. Ist zwar derzeit noch nicht das ganz große Problem, aber das wird kommen, denn mittlerweile leben gut 45% aller Frauen über 65 Jahre alleine.
Solche Probleme könnte die SPD anfassen und nicht wieder im Großen versuchen über Harz 4 Wähler zu gewinnen. Man kann nur hoffen, dass die SPD noch die Kurve kriegt, denn Deutschland braucht für mich die Sozialdemokratie.
Wie gesagt diskutieren kann man heute wie auch schon vor 20 Jahren, aber dabei gehört zwingend Toleranz und Akzeptanz und keine Plumperquatschsprüche wie "die Bundesregierung hält das Volk für dumm" oder irgendetwas "mit dem dummen deutschen Michel" oder alle bis auf die AfDler sind "links versifft". Ne mit solchen Typen kann man nun wirklich nicht diskutieren. Zumal es mir derzeit so vorkommt, dass von der rechten Seite es immer noch aggressiver wird, denn es scheint ja schon so zu sein, dass die AfD bei 14, 15% ihr Zenit erreicht hat und denen so langsam die Themen ausgehen, denn es gibt keine Flüchtlingskrise mehr und die Merkel ist auch bald weg. Zumal sich die AfD bis heute immer noch nicht in wichtigen Politikfeldern positioniert hat. Nichts zur Rente, nichts zur Pflege, nichts zum Mindestlohn oder nichts zur Außenpolitik und und und. Von dem her kann man ohnehin bei der AfD nicht von einer Partei reden. Im Grunde genommen ist die AfD bis auf ihre zwei Themen nichts anderes wie eine eierlegende Wollmilchsau oder eine "Wünsch die was"-Partei.
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