(s. #1021) geht davon aus, dass Porsche und Piech zusammen auf ca. 75 bis 76% kommen. Das würde ich in absehbarer Zeit für unrealistisch halten, da dann neben dem Niedersachsen-Anteil nur noch ca. 4 bis 5% feie Aktien verbleiben würden.
Piech hat jedoch über viele Jahre VW bereits gesteuert, ohne dass er überhaupt nennenswerte Anteile hatte. Und das sogar zeitweise gegen den damaligen Gross-Aktionär Niedersachsen. Seine Strategie war es, Allianzen zu bilden, die in seinem Sinne stimmten und handelten. Und dabei war es ihm egal, ob die Partner aus der Politik oder dem Arbeitnehmerlager kamen. Er hatte deshalb sowohl bei AUDI als auch bei VW nie wesentliche Schwierigkeiten mit VW-Gesetz oder Mitbestimmung.
Auch jetzt sieht es aus, als würde er an einer Allianz bastelt: VW-Betriebsrat + Land Niedersachsen + Piech + VW-Vorstand.
Ich gehe davon aus, dass in der Piech-Familie ganz unabhängig von Firma Porsche sicher 5% bis 10% der VW-Aktien heute schon kontrolliert werden. Die würde reichen, mit den 20% von Niedersachsen eine Sperrminorität zu bilden. Im Porsche / Piech-Familienclan gibt es nach meiner kenntnis eine Bestimmung, dass wesentliche Beschlüsse nur einvernehmlich zwischen den beiden Familien geregelt werden können. Auch da bleiben für Piech reichlich Möglichkeiten zu bremsen und zu blockieren, wenn es nicht nach seinem SInne läuft.
Etwas hat er auch in den Köpfen zumindest grosser Teile der Bevölkerung hier in der Region in Gang gesetzt: 1) VW-Prozess mit möglicher Piech Verwicklung wird kaim noch diskutiert, 2) Porsche-Image wandelt sich vom "VW-Retter vor Hedge-Fons" zu "Heuschrecke" 3) Piech-Image wandelt sich zum "tatsächlicher Retter von Volkswagen" und damit der Arbeitsplätze in Niedersachsen.
Insbesondere Punkt 3) sollte nicht unterschätzt werden.
Piech hat im Interview gesagt, die nächsten Wochen werden verständlich machen, weshalb er sich aus der Porsche-Leitung zurück gezogen hat. Ich glaube, ein oder zwei Wochen sind seitdem schon verstrichen. D.h. bis spätestens zur VW-Hauptversammlung werden wir es wohl erfahren.
Sollte jedoch tatsächlich was dran sein, so könnte das die Fantasie aus dem Porsche-Kurs für einige Ziet rausnehmen, denn eine Porsche-Holding, die weniger als 50% Stimmen von VW in die Waagschale werfen kann, wäre wie ein Tiger ohne Zähne.
Gruß FredoTorpedo
|