William Hughson aus San Francisco war der erste Ford-Händler und ich meine damit auch der erste Autohändler überhaupt. Das war 1903, also vor dem T-Modell. Er erwarb zwölf Autos und blieb dann drei Jahre darauf sitzen. Bei dem Erdbeben in 1906 setzte er diese dann als Rettungsfahrzeuge und ist sie im Anschluss dann wohl los geworden.
So läuft das Geschäft mit den selbstständigen Marken-Händlern auch heute noch. Der Händler kauft beim Hersteller und sieht dann zu, das er sie unters Volk bringt. Je mehr er Umsatz desto besser wahrscheinlich die Konditionen. Tesla arbeitet nun nicht mit Händlern sondern hat einen Direktvertrieb. Bei einigen Händlern führte diese System zu Verdruss und so klagten sie gegen den Direktvertrieb bei Tesla, denn sie sahen das Vertriebsmodell ihrer Branche in Gefahr. Auch bei chinesischen Marken war zu hören, das sie den Direktvertrieb wählen möchten, wenn sie nach Europa kommen. Ebenso ist hierzulande zu hören, das in den letzten Monaten bspw. der VW-Konzern und BMW den Direktvertrieb zumindest für Großkunden beschreiten oder intensivieren wollen. Die Händler sind wohl nicht so angetan.
Bei BMW war zu lesen, das sie für einen Deal mit BMW/Kaufland für alle Diesel des Konzerns bei Kauf der Autos 50% Rabatt!! geben. Audi war „nur“ bereit 42% Rabatt zu geben und war damit raus. Was soll mir das sagen und warum werden solche Infos rausgegeben?
Der Direktvertrieb scheint doch seinen Charme zu haben. So hat man bspw. die Kundendaten, kann unterschiedliche Services anbieten, kein Verkaufsdruck der Showcars, direkte Einflussnahme auf Vertrieb und Service und vieles mehr.
Da ich davon ausgehe, das BMW ohne Verluste seine Autos an Lidl verkauft, muss die Marge ja enorm sein, wenn solche Rabatte gegeben werden können. Mit solchen Rabatten kann man die Elektroautos noch lange in Schach halten und verkauft nur dort, wo man muss, halt insbesondere in China.
Der neue BMW iX3 soll übrigens ausschließlich in China gebaut werden. Da macht die Strategie, in Deutschland keine Akkufertigung aufkommen zu lassen, auch Sinn. China ist der größte Automarkt und Elektroautomarkt, so dass alles vor Ort fabriziert werden soll. Man unterstützt damit das „Made in China“ 2025. Schlecht für unseren Standort, aber wen interessiert das schon?
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