Timmy906, hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass diese Bevölkerungsexplosion nicht (ausschließlich) die Ursache, sondern (auch) ein Symptom ist.....?
Wer Afrika und die dortige Situation verstehen will, der muss m.E. so einige Jahrzehnte -wenn nicht gar Jahrhunderte- in die Vergangenheit zurückblicken. Logisch, die Kolonialzeit und ihre Folgen ist längst Geschichte, dieses Rad ist nicht mehr zurückzudrehen. Anders aber sieht's bzgl. der Folgen der westlichen, insb. durch die EU initiierte Politik aus: Hoch subventionierte EU-weite landwirtschaftliche Überproduktion, welche dann zu Spottpreisen auf den afrikanischen Markt geworfen wurde und wird. Die mittel- bis langfristigen Folgen sollten dann eigentlich jedem vernünftigen Menschen klar sein.... Dann diese unsägliche Entwicklungshilfepolitik, welche nicht unter dem Gesichtspunkt "Hilfe zur Selbsthilfe" stattfindet/stattfand, sondern weitestgehend die wirtschaftlichen Interessen der Geberländer im Auge hatte. Man solte sich imo also nichts vormachen, der europäische Wohlstand fußt eben bis heute z.T. auch auf der Ausbeutung weiter Teile des afrikanischen Kontinents....
Klar, daneben gibt's dann natürlich auch noch Dinge wie religiös-kulturell bedingten Kinderreichtum, ethnische Konflikte, den aus dem menschlichen Makel der Gier resultierenden Umstand, dass dort lokale Machthaber auf Kosten der Menschen wie Gott in Frankreich gelebt haben (und es z.T. noch heute tun), etc. etc........
Das Problem wird folglich kaum mit einfachen Mitteln zu lösen sein. Auch wird Europa nicht in der Lage sein, die "afrikanischen Umstände" ohne Unterstützung und Hilfe Chinas, Russlands und den USA in den Griff zu bekommen. "Komplexe Probleme, einfache Lösungen", dieser Sinnspruch wird beim Thema Afrika imo also nicht funktionieren können.....
Die Weltgemeinschaft wäre also gefordert, nur gibt es diese leider nicht. So wird also das Thema "Bekämpfung von Fluchtursachen" bedauerlicherweise wohl auch weiterhin nicht auf der Agenda stehen, sondern auch weiterhin an wirtschaftlichen -und auch geopolitischen- Eigeninteressen nicht-afrikanischer Staaten scheitern. Die aktuelle Flucht-, Migrations- und Asylkrise also vielleicht nur der Auftakt zu noch schlimmeren Ereignissen, denn es ist ja tatsächlich u.a. auch eine vom Wirtschaftssystem kreierte Krise, bei welcher es um viel Geld und wenig (Mit-)Menschlichkeit geht....
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