Der Konkurrent FedEx hat eine Preisanhebung in Höhe von durchschnittlich 4,9% angekündigt. Das ist deutlich mehr als die Post im Paket- und Expressbereich angehoben hat. Von jetzt an beginnt der Faktor letzte Meile immer mehr an Bedeutung zu gewinnen. Aber genau da hat die Post einsam die Nase vorn, weil sie in relevanter Menge die Umstellung auf Elektromobilität vornimmt. Alle Konkurrenten haben - wenn überhaupt - nur marginal Elektrofahrzeuge im Einsatz, die obendrein auch noch regelmäßig Batterieersatz benötigen.
Damit ist der Preiskampf zugunsten der Post eröffnet worden. Überall, wo die Post die Works einsetzt, findet er statt. Jetzt am Anfang nur langsam, aber immer weiter steigend, je mehr die Post auf Elektroautos umstellt. Und für uns Anleger ist das nachprüfbar, weil die Werte für die Betriebskosten immer anfallen. Nur bei der Post eben immer weniger mit Sprit. Die Preisanhebungen der Konkurrenz sind der Beleg dafür. Daraus ergeben sich zwei Konsequenzen. Entweder erwirtschaftet die Post damit mehr Gewinn nach Steuern, wenn die Post ihre Preise entsprechend der Konkurrenz auch anhebt, oder die Post gibt diesen Vorteil an die Kunden weiter und hebt ihre Preise nicht entsprechend an. Das aber bedeutet, dass damit zusätzliche Kunden gewonenn werden. Sowohl Privatkunden als aúch Geschäftskunden. Noch sind viele Umstellungen notwendig, so dass die Post ihre Preise auch anpassen wird auch um das Geld für weitere Umstellungen zu bekommen. Das wird sich aber nach 2020 ändern.
Ging man bisher davon aus, dass die Umstellung noch lange dauern wird, so ist mit der Fertigstellung der geplanten Fabrik eine weit schnellere Umstellung möglich. Ich gehe davon aus, dass die Umstellung bis 2025 abgeschlossen sein wird. Nach diesem Zeitpunkt wird es bei der Post nur noch Restbestände an Fahrzeugen geben, die mit Sprit unterwegs sind, weil sie über längere Strecken auf der Straße unterwegs sind. Da aber schon jetzt feststeht, dass in den allermeisten Fällen die Sendungen bei weiteren Strecken mit der Bahn transporteiert werden und nicht über die Straße, werden diese restlichen Sendungen, die nicht mit der Bahn transportiert weden, deutlich unter 5% liegen. Das bedeutet, dass dann die Post eben über 95% elektrisch fahren wird.
Und bei allem ist die gegenwärtige Diskusion über das Klima eine intensive, unterschwellige Werbung für die Post. Unbezahlbar, weil nachhaltig. Wir Anleger werden das schon bald merken, weil auch die Händler auf eine ökologisch saubere Lieferung umsteigen werden. Aber da wird nur die Post als einziger Lieferant zur Verfügung stehen, sobald die Post umgestellt hat. Faktisch ist das ein Verdrängungswettbewerb, den nur die Post gewinnen kann, weil alle Konkurrenten nur zu weit teureren Konditionen umstellen können, wenn überhaupt, weil nicht ausreichend Fahrzeuge erhältlich sind.
Der Markt für Lieferfahrzeuge, die auf der letzten Meile unterwegs sind, ist einerseits kräftig am wachsen, andererseits schon jetzt groß genug um weit mehr neue Fabriken ausreichend auszulasten. Hier ist der schnelle Kapazitätsausbau der Post so bedeutend, weil die Konkurrenz der Automobilhersteller keine nennswerten Alternativen zur Leichtbauweise besitzt, und entsprechend nicht in Massenproduktion gehen kann. Also gewinnt die Post in diesem Marktsegment immer mehr Marktanteile, in dem die Kunden von einem normalen Benzinkleintransporter zum Work in das Segment der Leichbauweise umsteigen. Das vergrößert das einstmalige Nischensegment zum normalen Leichtbausegment, das in absehbarer Zeit das bisherige Kleintransportersegment an Bedeutung ablösen wird.
Dann aber wird die Post deutlich mehr als 280 000 Stück pro Jahr herstellen um die veränderte Nachfrage zu bedienen. Natürlich werden nach wie vor Kleintransporter mit großer Reichweite benötigt, aber das ist nur ein Bruchteil der Fahrzeuge, die auf der letzten Meile unterwegs sind. Und der Trend wird das noch immer weiter vergrößern, weil eben der e-commerce diesen Trend weltweit vergrößert.
Alles Gute
Der Chartlord
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