Was er alles recherchiert...Einfach super.
Hier ein kleines Update der Situation in Bolivien;
die Genossenschaften (Kooperativas) haben ihren Ankündigungen Taten folgen lassen und sind gestern mit rd. 30.000 Mitgliedern in La Paz einmarschiert. Dabei wurde auch schon mal die eine oder andere Dynamitstange zur Explosion gebracht, um das Anliegen zu verdeutlichen. Die Genossenschaften fordern die Rückgängigmachung der drastischen Erhöhung der ICM, und zwar für den ganzen Sektor. Dieser Punkt ist m.E. ganz entscheidend, denn die Regierung wird schon weich und hat den Genossenschaften schon vor dem "Einmarsch in La Paz verbindlich zugesagt, dass die Genossenschaften von der Erhöhung der ICM ausgenommen werden. Ferner sollen sie künftig 2 Sitze im Aufsichtsrat von COMBIBOL zugesprochen bekommen und einige weitere überwiegend technische Supports bekommen. Die Genossenschaften beharren aber dennoch auf der Abschaffung für den ganzen Sektor, weil sie das Zusammenbrechen des Minensektors aufgrund des Rückzugs sämtlicher ausländischer Gesellschaften befürchten. Das wiederrum bringt ihnen den Vorwurf ein, von den "Privatunternehmen" der Branche gekauft worden zu sein und nun deren Interessen zu vertreten. Insgesamt muß man aber sagen, dass die Regierung sehr vorsichtig ggü. den Mineros agiert, die im Land ein hohes Ansehen genießen und neben den Bauern als Schlüsselgruppe für Morales in der politischen Unterstützung zählen. Die Genossenschaften bleiben aber hart und wollen ihre Proteste noch verschärfen, bis die ICM fällt und Morales hat zugesagt, die Steuererhöhung solange nicht ratifizieren zu lassen, wie eine einvernehmliche Lösung gefunden sei. Immerhin kam nun das Zugeständnis, die Steuer nur für die großen Privatunternehmen einzuführen, wobei der Begriff nicht näher definiert wurde.
__________________________________________________ Besitzer von Zinspapieren schlafen gut; Aktienbesitzer dagegen leben gut
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