TK ist ein Gemischtwarenladen, und u. a. da liegt m. E. der Hund begraben. Andere Großkonzerne mit vielschichtigen Produkten haben sich früh genug spezialisiert bzw. Sparten in eigene Gesellschaften ausgelagert. Nehmen wir z. B. Siemens: Da gab es in den vergangenen Jahren den Zukauf von Gamesa und die damit verbundene Auslagerung des Windradgeschäfts zu Siemens-Gamesa. Zuletzt wurde die Medizin-Sparte ausgelagert zu Siemens Healthiners. Der Zusammenschluss von Siemens und Alstom ist am Veto der EU-Kommission gescheitert, ansonsten hätten wir hier einen weiteren Weltmarktführer gehabt, diesmal im Bereich Züge/Bahnen. Wenn ich sehe, wie lange nun schon TK am Verkauf der Aufzugsparte möglichst öffentlichkeitswirksam herum würgt (rund 1 Jahr) und immer noch kein Geld auf dem Konto hat, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Der Verkauf der Aufzugsparte kann bei TK aus meiner Sicht nur der Anfang zu einer Spezialisierung sein. Man muss ja auch nicht die Sparten komplett verhökern, sondern kann ja auch einen Anteil und damit einen gewissen Einfluss behalten. Ob TK die Kurve kriegt, weiß ich natürlich nicht. Hinzu kommen eine seit Jahren billigere Konkurrenz in der Stahlherstellung z. B. aus Fernost, ein - vorsichtig ausgedrückt - schwaches Management, die in Brasilien versenkten Milliarden und nun eine Weltwirtschaftskrise, die u. a. auf die Automobilbranche durchschlägt und damit auch auf TK als Zulieferer. Für die billige Konkurrenz aus Fernost und die Corona-Krise kann bei TK niemand was, aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass das Management nicht an einem Strang zieht und weit weg ist von einer Strategie.
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