Carissima Signorina Stivali,
Sie schreiben in 79.044: "....eher (Geo-)Politik: Sie soll, z. B. in Syrien, einen "brain drain" erzeugen, also die Gebildeten und gut Ausgebildeten abziehen, um den dortigen "Unrechtsstaat" zu schwächen. Dies erklärt auch den Sonderstatus, den gerade syrische Flüchtlinge u. a. bei Merkel besitzen......"
Dies erklärt nicht nur den Sonderstatus der Syrer, sondern auch, wie maßlos dilettantisch - die Geostrategen, die statt auf puren "Drain", auf einen "Brain-Drain" setzten, und - die Großunternehmen (sofern es diese jemals gegeben hat), die auf Merkel Druck wegen des Zuzugs von "Fachkräften" gemacht haben sollen (diese Theorie wird ja hier im Forum von einigen Usern vertreten), agieren. Im Grunde erscheint es undenkbar, daß niemand dieser Strategen im Vorfeld erkannt haben soll, daß es allenfalls zu einem Herkunfts- und Gastgeberland destabilisierenden "Drain", wohl aber kaum zu einem wirklichen "Brain-Drain" kommen würde.
Ich zitiere aus: https://www.welt.de/wirtschaft/article150462555/...ngen-wirklich.html
".......Während die deutschen Schüler im Durchschnitt einen Wert von 518,8 Punkten erzielten, lagen die Schüler in Syrien nur bei 379,3. Der Unterschied von 139,5 Punkten lässt sich auch in Schuljahren ausdrücken.......Das bedeute, dass die getesteten Achtklässler (!) in Syrien etwa auf dem Niveau von Drittklässlern (!) in Deutschland seien..."
".....Wir müssen derzeit leider davon ausgehen, dass zwei Drittel der Flüchtlinge aus Syrien von ihrem Bildungssystem für eine Beteiligung an einer modernen Gesellschaft nicht (!) ausreichend (!) ausgebildet wurden, sagt Wößmann.....".
Ich zitiere hier weiter u. a. aus https://www.buergerschaft-hh.de/ParlDok/dokument/...ern-bekannt-.pdf:
Die OECD stellte in einer großangelegten Studie fest: ".....Dabei ergab ein Vergleich der Ergebnisse der internationalen Schulleistungsstudien PISA und Timss von 2011, dass in Syrien 65 Prozent der Schüler nicht den Sprung über das, was die OECD als Grundkompetenzen definiert, schaffen...."
Natürlich versucht man, die obigen Fakten zu relativieren: ".....Die Behauptung, zwei Drittel der Flüchtlinge, die zu uns kommen, könnten kaum lesen und schreiben und viele hätten eine miserable Schulbildung, ist deshalb empirisch nicht nachweisbar. Nach ersten noch nicht repräsentativen Ergebnissen des Projektes W.I.R – work and integration for refugees ist bei rund drei Vierteln der dort betreuten Flüchtlinge ein langjähriger Schulbesuch von mehr als acht Jahren, überwiegend sogar mehr als zehn Jahren angegeben worden..."
Man beachte also: Eigenangaben von syrischen "Flüchtlingen" sind vertrauenswürdiger, als OECD-Studien. Da man aber seine beheizten Bürostühle nicht verlieren möchte, wenn das Ausmaß der Katastrophe sichtbar wird, bemerkt man vorauseilend: ".....Gleichwohl ist anzunehmen, dass bei vielen zugewanderten Flüchtlingen im schulpflichtigen Alter von einem hohen Förder- und Qualifizierungsbedarf auszugehen ist......"
Natürlich geht es hier nicht nur um Schüler, sondern es geht um relativ viele Ärzte (die, wie ich neulich in 78.702 verlinkte, aber selbst nach Jahren Praxiserfahrung im Schnitt zu 50 % die Fachkenntnis-Prüfungen in D nicht bewältigen) und um langjährige Ingenieure, die an simpelsten mathematischen Aufgaben scheitern (mehrfache Eigenerfahrungen mit Kandidaten anläßlich von durch DRK, Caritas und Arbeitsagentur vermittelten Schnupper-Tagen).
Man kann es nur immer wieder wiederholen: selbst wenn diese Menschen in Einzelfällen auf der Flucht vor Krieg gewesen sein sollten (was, von vielen anderen gleichlautenden Berichten abgesehen, z. B. Kicky mit Post 79.034 deutlich in Frage stellt), ist es nur selten sinnvoll, diese hier "integrieren" zu wollen, weil offenkundig Sozialisation und Bildung nur selten kompatibel mit unseren Systemen zu sein scheinen.
Es kann nur eine Lösung geben: konsequente Rückführung, sobald die Herkunftsregion überwiegend frei von Kriegshandlungen ist (also praktisch sofort) und zur Forcierung der Rückreiselust sicht- bzw. fühlbare Prämien, egal, ob man diese "Wiederaufbau-Prämie" (sehr sexy) oder "Rückkehrer-Prämie (weniger sexy) oder sonstwie nennt.
Ohne diese Prämien wird sich m. E. angesichts der aktuellen totalen Ohnmacht in der Frage der Rückführungen in den nächsten Jahren nichts Signifikantes bewegen, weil für die meisten Rückkehrwilligen der Gesichtsverlust in der Heimat, nicht als "reicher Mann" zurückzukehren, eines der größten Hemmnisse für die Rückkehr sein dürfte.
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