Hallo Lehna,
Du schreibst: "....aber immerhin hält sich ein blutiger Diktator trotz 300.000 Toten mit Gewalt an der Macht....."
Lehna, aus der Beobachtung der Geschehnisse der vergangenen Jahre in Syrien und anderen "revolutionär befreiten" Regionen ich habe eine Neigung entwickelt, nahezu jede Wette einzugehen, daß im fiktiven Fall, daß Assad entmachtet und gleichzeitig verhindert wird, daß eine andere "starke Hand" an Assads Stelle installiert wird, die Zahl der Toten in diesem dann "endlich freien" Land in der Zukunft erheblich oberhalb der von Dir genannten (und ganz sicher nicht auf Assads Konto gehenden) Zahl von Toten liegen wird. Geht Assad, sind die m. E. die besten Voraussetzungen für ein noch größeres Desaster in diesem dann "freien Land" mit "demokratisch gewählter Führung" geschaffen.
Und zum Thema "blutiger Diktator" würde ich einfach mal ein paar Syrer zu ihrer Sicht auf Assad befragen, vorzugsweise Syrer, die in Syrien leben, statt der jungen Kerle, die sich in Deutschland die Zeit vertreiben.
Du schreibst weiter: "......Und hier wird schon rum randaliert, wenn der Westen ein paar Gebäude zertrümmert......"
Naja, man kann das natürlich "ein paar Gebäude zertrümmern" nennen. Vielleicht ist es aber auch einfach die Ouvertüre für ein nettes kleines Kriegchen. Wenn ich mich recht erinnere, war doch da irgendwann mal was in so einer staubigen Gegend, die sich Irak nennt. Also, Zeit wär es ja längst mal wieder und Chemiewaffen waren ja schon mal eine super Begründung, oder ? Und außerdem: man muß da einfach auch mal an die Shareholder der US-Waffenindustrie und der Söldner-Truppen denken. Die soziale Frage darf man ja bei solchen Diskussionen nie aus den Augen verlieren.
Man kann nur hoffen, daß Trump und Putin hier cool bleiben. Bei Putin bin ich da optimistischer, als bei den Figuren, die im US-Senat sitzen.
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