zurück, als es zur größten Fehlverleihung des Friedensnobelpreises kam - und da kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass selbst die Mitglieder der Kommission, die hier entscheidet, ähnlich gekapert wurde wie entscheidende Meinungsbilder in Deutschland:
"Andere hätten den Preis eher verdient, vorneweg das ungleiche Trio Gerhard Schröder, Wladimir Putin und Jacques Chirac. Der sozialdemokratische Kanzler, der konservative französische Staatspräsident und Russlands neuer Zar Putin bildeten im Jahr 2003 eine vielfach belächelte Ein-Punkt-Koalition. Sie waren gegen den Irak-Krieg. Sie lehnten ihn ab aus Mangel an Beweisen. Kein Krieg ohne Kriegsgrund, das war ihre Prämisse.
Putin widersprach Bush und dem US-Geheimdienst CIA, der die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak für erwiesen hielt. Putins Geheimdienste hatten andere, heute muss man sagen: bessere Erkenntnisse. Er wisse, wer mit den Terroristen zusammen kämpfe und wer ihre Aktivitäten finanziere - und "Irak ist nicht auf der Liste", sagte er in jenen dramatischen Wochen.
Bush schwieg, Vize Dick Cheney tobte, Tony Blair stand mit den beiden auf der falschen Barrikade.
Und er war nicht der einzige. Die Barrikade war gut besetzt. Briten, Italiener, Polen, Portugiesen, Ungarn, Dänen, Spanier, Tschechen und Slowaken distanzierten sich in einem öffentlichen Brief demonstrativ von Chirac, Putin und Schröder. Die CDU folgte ihnen. Selbst Schröders engster politischer Partner, Außenminister und Vizekanzler Joschka Fischer, ließ den Chef im Stich. Er war mit dem aggressiven Ton des Kanzlers nicht einverstanden. Und so dachte er in diesen Tagen der transatlantischen Zerrüttung sogar an "Rücktritt", wie er damals im vertraulichen Gespräch berichtete. Natürlich blieb er dann doch auf dem Posten. Aber, sagte Fischer: "Allein der Gedanke hat gutgetan." (Quelle: spiegel-online)
Seltsamerweise sind diejenigen, die damals auf den falslchen Barrikaden standen, heute diejenigen, die zusammen mit der Urkaine-SA auf den Barrikaden stehen. Das sollte uns zu denken geben.
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