... derart undurchsichtig und der Headcount so aufgebläht wäre, dann würden sich hierfür sicher eher heute als morgen ein Käufer finden lassen. Das sind aber auch exakt die Maßnahmen, die eine Deutsche Bank ergreifen müsste, um den Karren selbst aus dem Dreck zu ziehen. Die jetzigen Maßnahmen rennen den Symptome weiterhin nur hinterher. Sie müssten jedoch soweit gehen, dass man eher heute als morgen einen Punkt erreicht, ab dem es nur noch bergauf gehen kann. Das würde den Aktienkurs natürlich kurzfristig mächtig belasten, aber man hätte wenigstens wieder eine gute Perspektive für die Zukunft und müsste nicht bis 2022 warten, ob die aktuelle Rechnung aufgeht oder nicht. Die Mitbewerber werden auch diese 3 Jahre konsequent nutzen, um sich noch weiter abzusetzen ...
Wären die erforderlichen Maßnahmen in einer gewissen Härte vor 3-5 Jahren durchgeführt worden wären, dann hätte sich der Kurs auf vielleicht 10-12 Euro halbiert, aber würde dafür heute wieder bei 15-18 Euro stehen. Da man aber nie bereit war, ein wahrlich konsequentes Reset durchzuführen, rennt man auch 11 Jahre nach der Finanzkrise den sich stetig verschärfenden Konsequenzen hinterher und es sieht ganz so aus, als ob diese (falsche) Strategie den Kurs in den nächsten Jahren noch weiter fallen lässt, weil die Konkurrenz aus einer Positionen der relativen Stärke heraus Investitionen in die Zukunft tätigen kann, während die Deutsche Bank weiterhin für die Versäumnisse der Vergangenheit zahlt.
Wenn Du mit dem linken Fuß an einem Betonblock befestigt bist, der Dich in die Tiefen des Meeres zieht, dann ist es vermutlich besser, sich diesen Fuß abzuschneiden und mit großen Schmerzen auf der Wasseroberfläche sein Glück zu versuchen, als weiter abzuwarten, bis einem die Luft ausgeht. Zum Glück geht es bei der Deutschen Bank nur um Geld und nicht um ein Leben, aber dieser Vergleich zeigt in etwa, wie ich die Situation der Deutschen Bank im Moment einschätze.
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