in der Gedächtnisstätte von Verdun, wo die vielleicht blutigste Schlacht des I. WK stattfand. Trotz all der Grauen der Grabenkämpfe gibt es auch Bilder, die verbinden. Französische Soldaten stützen deutsche und umgekehrt. Insgesamt - Ausnahmen bestätigen die Regel - galt im I. WK trotz bzw. gerade wegen der Brutalität der Kämpfe die Achtung gegenüber dem gegnerischen Soldaten.
Der Gegenüber war trotz allem noch immer ein Kamerad. Ein geschlagener Gegner wurde nach Aufgabe anständig und den Regeln entsprechend behandelt. Das galt Berichten zufolge auch an der Ostfront. Deutsche Soldaten verhielten sich sowohl gegenüber den russischen Soldaten wie der Zivilbevölkerung ehrenhaft und fair. Von schlimmen Gräueltaten im I. WK - wenige Einzelfälle ausgeklammert - ist nichts bekannt.
All das geht im II. WK verloren. Vor allem im Osten. Der russische Soldat gilt nicht mehr als Kamerad sondern als Untermensch. Es gibt Berichte, dass die russische Zivilbevölkerung anfangs den deutschen Truppen durchaus positiv gesonnen war und sie sogar als Befreier begrüßte. Schließlich hatte man 25 Jahre zuvor mit den Deutschen nur gute Erfahrungen gemacht. Umso erschrockener war man dann über die Brutalität und Rücksichtslosigkeit dieser Deutschen. Da wurde so manch einer zum Partisanen und kämpfte lieber wieder für die Unterdrückung durch Stalin.
|