Sun setzt Hoffnungen in StarOffice 6
Im Mai soll die erste Version von StarOffice in den Handel kommen, für die Lizenzgebühren fällig werden. Sun erhofft sich viel von dem neuen Büropaket: Ed Zander will damit neue Kunden im Business-Bereich und außerhalb der USA gewinnen, sagte der Sun-COO laut US-amerikanischen Medien am Rande der Entwicklerkonferenz JavaOne. Für den Erfolg soll eine kundenfreundliche Lizenzpolitik sorgen. Großkunden sollen nicht, wie es bei Microsoft Office der Fall sei, für jedes Upgrade 30 oder 40 Millionen US-Dollar berappen, meint Zander. Und die meisten Privatanwender bräuchten meist lediglich ein Mailprogramm, Textverarbeitung, ein Präsentationsprogramm und einen Browser.
Das derzeitige Kartellverfahren zeige, wie Microsoft mit seinen Kunden umspringe. Insbesondere die Aussage von Gateway-Managern habe gezeigt, dass die Lizenzpolitik des Redmonder Konzerns es den Kunden schwierig mache, auf Windows XP zu verzichten. Außerhalb der USA, in Ländern wie China, Indien, Brasilien und Großbritannien, habe man bereits begonnen, StarOffice einzusetzen, da die Kosten für Microsoft-Produkte zu hoch seien.
Für den Erfolg von StarOffice sollen auch einige Vertriebsverträge sorgen. So hat Sun dem chinesischen Erziehungsministerium StarOffice 6 als Geschenk übergeben. Die Software darf kostenlos an Studenten, Dozenten und Administratoren weitergegeben werden. Die Linux-Distributoren von Mandrake wollen eingetragenen Kunden das Büropaket von Sun zum kostenlosen Download anbieten und den britischen Regierungsbehörden steht es jetzt frei, auf Microsoft Office zu verzichten und stattdessen StarOffice zu installieren.
Auch wenn die Verantwortlichen von Sun optimistisch in die Zukunft schauen, dämpfen Analysten die Euphorie gleich wieder. Sie gehen davon aus, dass StarOffice 6 zehn Prozent Marktanteil erreichen kann. (anw/c't)