'Welt': Gesundheitsreform lässt Quartalsumsätze bei Pharmakonzernen einbrechen
BERLIN (dpa-AFX) - Der deutsche Pharmamarkt ist im ersten Quartal nach Einführung der neuen Gesundheitsreform der "Welt" zufolge deutlich geschrumpft. Die führenden zwölf Arzneimittelhersteller erzielten in den ersten drei Monaten rund 800 Millionen Euro weniger an Umsätzen als noch im Vorjahreszeitraum, wie die Tageszeitung (Samstagausgabe) berichtet. Dies belegten interne Unterlagen von Unternehmen und Verbänden, die dem Blatt vorlägen.
Insgesamt schrumpften die Erlöse bei verschreibungspflichtigen Medikamenten um vier Prozent auf 2,02 Milliarden Euro, wie es hieß. Als große Gewinner der Gesundheitsreform kristallisierten sich die Generikahersteller heraus. Die beiden Marktführer Ratiopharm und Hexal hätten im zweistelligen Prozentbereich zugelegt. Die forschenden Pharmahersteller hingegen gehörten zu den Verlierern. Acht von zehn Unternehmen rutschten im ersten Quartal bei den Erlösen (Herstellerabgabepreisen) ins Minus. Auch der Monat April habe keine Trendwende gezeigt, die Umsätze schrumpften weiter.
Die Bundesregierung hat zum Jahreswechsel mit der zweiten Stufe der Gesundheitsreform einen Zwangsrabatt von zehn Prozent und Preisobergrenzen für verschreibungspflichtige Medikamente eingeführt. Ziel war es, das die Pharmakonzerne zur Stabilisierung des Gesundheitssystems mit beitragen./sbi/
-------------------------------------------------- ROUNDUP: Merck will Kapazität in Asien ausweiten - Flachbildschirme gefragt
§ DARMSTADT (dpa-AFX) - Die Pharma- und Spezialchemiegruppe Merck will wegen der regen Nachfrage nach Flachbildschirmen ihre Produktion von Flüssigkristallmischungen in Asien ausweiten. In diesem Jahr würden für weitere 30 Millionen Euro Fabriken in Japan und Korea erweitert sowie eine neue Mischanlage in Taiwan gebaut, teilte die Merck KGaA am Montag in Darmstadt mit.
Mit Hilfe einer neuen, 250 Millionen Euro teuren Produktionsstätte in Darmstadt, die in wenigen Wochen den Betrieb aufnimmt, will Merck seine Produktionskapazität auf rund 100 Tonnen Flüssigkristallmischung steigern. Im vergangen Jahr waren etwa 60 Tonnen produziert worden.
Flüssigkristalle kommen in großformatigen LCD-Fernsehbildschirmen zum Einsatz. Für einen Bildschirm werden nach Angaben eines Sprechers von Merck rund zwei Gramm der Kristalle benötigt. Im Geschäftsjahr 2003 lag die weltweite Produktion von LCD-Fernsehern bei unter 10 Millionen Geräten. Von diesem Jahr an rechnet die Branche mit jährlichen Zuwächsen von bis zu 50 Prozent bis 2008./mf/mag/sk
-------------------------------------------------- ROUNDUP: Merck KGaA steigert Umsatz und Ergebnis - Prognose bestätigt
§ DARMSTADT (dpa-AFX) - Die Pharma- und Spezialchemiegruppe Merck KGaA hat im Auftaktquartal 2004 vom starken Geschäft mit den Flüssigkristallen profitiert und sowohl Umsatz wie Ergebnis gesteigert. Zugleich bestätigte Merck den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. An der Börse verbuchte das Papier bis 10.30 Uhr ein Kursplus von 1,68 Prozent auf 44,20 Euro.
Das Ergebnis nach Steuern und Fremdanteilen sei zwischen Januar und März um 20 Prozent auf 98,9 Millionen Euro gestiegen, teilte das MDAX-Unternehmen am Donnerstag in Darmstadt mit. Die Umsatzerlöse kletterten um 2,5 Prozent auf 1,803 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis von 185,1 Millionen auf 190,6 Millionen Euro zulegte.
AUSBLICK BESTÄTIGT - CHEMIE-GESCHÄFT WACHSTUMSTEIBER
�Das erste Quartal entwickelte sich erwartungsgemäß positiv, weshalb ich schon jetzt zuversichtlich bin, dass das Gesamtjahresergebnis nach Steuern im Vergleich zum Vorjahr prozentual im oberen zweistelligen Bereich wachsen wird�, sagte Bernhard Scheuble, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Dieses Wachstum werde aus einem höheren operativen Ergebnis der Chemiesparte und den zu verbuchenden Sondererträgen aus dem Verkauf der Laborsparte VWR und der Beteiligung BioMer resultieren, sagte Scheuble.
Die Landesbank Rheinland-Pfalz bestätigte Merck nach einem über den Erwartungen liegenden operativen Ergebnis mit "Marketperformer". "Die Pharmasparte ist deutlicher eingebrochen, als wir erwartet haben", sagte Analyst Ulrich Huwald von M.M.Warburg. Es sei eine klare Verschiebung bei den Erträgen hin zur Chemiesparte festzustellen. Vor diesem Hintergrund sei Merck momentan überbewertet, sagte Huwald.
EINZELNE SPARTEN UND MEDIKAMENTE
Wegen zunehmender Konkurrenz für die Diabetesmittel Glucophage, Glucophage XR und Glucovance und geringeren Lizenzzahlungen von Schwarz Pharma für das Magen-Medikament Omeprazol sei das operative Ergebnis in der Pharmasparte um 40 Prozent auf 59 Millionen Euro gesunken. Nach der Marktzulassung in der Schweiz Ende 2003 habe sich das Krebsmedikament Erbitux besser als erwartet entwickelt, hieß es. Das Medikament erzielt einen Umsatz von 4,9 Millionen Euro. Umsätze in der EU werden nach der erwarteten Zulassung ab dem dritten Quartal erwartet.
Trotz negativer Währungseffekte stieg der Umsatz im Unternehmensbereich Chemie um 14 Prozent auf 474 Millionen Euro. Das sei der bisher höchste Quartalsumsatz des Unternehmensbereichs gewesen./ep/mur/
-------------------------------------------------- Merck KGaA steigert Überschuss im ersten Quartal; Ausblick bestätigt
§ DARMSTADT (dpa-AFX) - Angetrieben vom Chemiegeschäft hat die Pharma- und Spezialchemiegruppe Merck KGaA den Überschuss im ersten Quartal deutlich gesteigert. Das Ergebnis nach Steuern und Fremdanteilen sei um 20 Prozent auf 102 Millionen Euro gestiegen, teilte das MDAX-Unternehmen am Donnerstag in Darmstadt mit. Merck bestätigte den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr.
Die Umsatzerlöse kletterten im ersten Quartal um 2,5 Prozent auf 1,803 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis sich von 185,1 Millionen Euro im Auftaktquartal 2003 auf 190,6 Millionen Euro verbesserte.
JAHRESAUSBLICK BEKRÄFTIGT
Unternehmenschef Bernhard Scheuble bekräftigte den Jahresausblick für das Pharmageschäft. Merck rechnet in dieser Sparte mit einem Rückgang des operativen Ergebnisses. Grund seien die erst für das dritte Quartal erwarteten Umsätze nach Markteinführung in den Ländern der Europäischen Union, die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung neuer Arzeimittelkandidaten sowie die sinkende Erlöse aus der Glucophage-Produktfamilie und aus dem Omeprazol-Geschäft.
In der Chemiesparte sollte das operative Ergebnis dagegen aufgrund der starken Sparten Liquid Crystals und Electronic Chemicals höher ausfallen.
Laut Merck soll das Ergebnis nach Steuern 2004 im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich im hohen zweistelligen Bereich wachsen.
MARKTPROGNOSEN ÜBERTROFFEN
Merck übertraf sowohl beim Überschuss wie auch beim operativen Ergebnis und beim Umsatz die Analystenschätzungen. Neun von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg des Konzerngewinns nach Anteilen Dritter um sechs Prozent auf 87 Millionen Euro gerechnet. Den operative Gewinn sahen die Experten bei 176 Millionen Euro und den Umsatz bei 1,78 Milliarden Euro.
Wegen zunehmender Konkurrenz für die Diabetesmittel und geringeren Lizenzzahlungen für Omeprazol von Schwarz Pharma sei das operative Ergebnis in der Pharmasparte um 40 Prozent auf 59 Millionen Euro gesunken. Trotz negativer Währungseffekte stieg der Umsatz im Unternehmensbereich Chemie um 14 Prozent auf 474 Millionen Euro. Das sei der bisher höchste erzielten Quartalsumsatz des Unternehmensbereichs gewesen./ep/mur/cs
-------------------------------------------------- AKTIE IM FOKUS: Merck-KGaA-Aktien fest nach Quartalszahlen und Ausblick
§ FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiegruppe Merck KGaA haben sich am Donnerstag nach Quartalszahlen unter die größten Gewinner im MDAX gesellt. Bis 10.45 Uhr kletterten die Papiere, angetrieben vom guten Geschäfts mit Flüssigkristallen und einem bestätigten Ausblick, um 1,40 Prozent auf 44,08 Euro. Der MDAX verlor dagegen 0,32 Prozent auf 5.010,15 Punkte.
Die Landesbank Rheinland-Pfalz hat Merck nach einem über den Erwartungen liegenden operativen Ergebnis mit "Marketperformer" bestätigt. Die erwartete Schwäche in der Pharmasparte wegen zunehmender Konkurrenz für Diabetesprodukte um das Medikament Glucophage konnten die Flüssigkristalle mit einem Umsatzplus von 61 Prozent auf 136 Millionen Euro nach Ansicht von Analysten kompensieren, sagte Analyst Alexander Groschke.
"Die Pharmasparte ist deutlicher eingebrochen als wir erwartet haben", sagte dagegen Analyst Ulrich Huwald von M.M.Warburg. Es sei eine klare Verschiebung bei den Erträgen hin zur Chemiesparte festzustellen. Vor diesem Hintergrund sei Merck momentan überbewertet, urteilte Huwald.
Merck hatte im Auftaktquartal vom starken Geschäft mit Flüssigkristallen profitiert und sowohl Umsatz wie Ergebnis gesteigert und den Ausblick bestätigt. Flüssigkristalle werden in Handys und in Flachbildschirmen eingesetzt./ep/ck
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Hmm, so richtig ist mir aber nach Putten nicht zumute, wenn man die Chancen im Chemiebereich sieht. Wenn Merck im TecDax oder im alten NM50 wäre, würde man von einem Hochtechnologie- Unternehmen mit Megawachstumschancen sprechen. Wahnsinn, diese Flüssigkristalle.
Fussball- Grüße
Boxenbauer
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