Ja, zu diesem Mann ist eigentlich schon alles gesagt. Bei Wirecard hatte er das Kernproblem gar nicht erfasst. Einer der wenigen, der es richtig erfasst hat, war der FT Journalist Dan McCrum. Er hatte Wirecard hauptsächlich "nur" Geldwäsche und andere aufsichtsrechtliche Themen vorgeworfen.
Diese Vorwürfe mit Schwächen in der Compliance und Risikomanagement kann man jeder Bank / Finanzdienstleister der Welt vorwerfen. Wenn hier Sonderprüfer kommen, werden die ausnahmslos immer etwas finden. Der SREP Zuschlag ist auch vernachlässigbar. Die Aufsicht hat noch ganz andere Instrumente (z.B. Beschränkung und auch Verbot von Neugeschäft). Für mich ist das Thema Fraser wirklich durch.
Das neue Interview zeigt in meinen Augen nur seine Verzweiflung. Laut Bundesanzeiger (wenn man den Daten glauben schenken kann) sind noch mehr mind. als 1 Mio. Grenke Aktien leerverkauft und ich bin mir sicher, dass das die Leerverkäufe Fraser zuzuordnen sind, wenn man auch sieht, wo Gladstone und Wellington andere Short Positionen halten. Bei einem aktuellen Durchschnittsvolumen von 20 bis 30k Aktien am Tag braucht er Monate um diese Short Position abzubauen. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie er das machen will. Sein "Vorwurf" in dem Interview ist so lächerlich, dass es mich wütend macht. Er schreibt: "Das Unternehmen hänge an einer günstigen Refinanzierung, ein großer Teil davon stamme aus der Türkei und Brasilien." Das ist sowas von absoluter Quatsch. Ich habe mir aus dem GB 2021 mal die Mühe gemacht, die Refinanzierung in BRL und TLR rauszusuchen. BRL sind ca. 42 Mio. EUR (0,836% des Refinanzierungsvolumens) und in TLR habe ich keinerlei Refinanzierung gefunden. Das ist wieder ein dermaßen frei erfundener Vorwurf. Dem geht einfach nur der Stift, dass er seine leerverkauften Aktien nicht zurückkaufen kann. Hoffentlich kommt es zu einem short squeeze, dass er so richtig auf die Nase fällt
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