Längerfristige Aussichten für die PGM
Auf längere Sicht betrachtet zeigt sich die französische Großbank jedoch äußerst optimistisch. Drei Faktoren sprechen nach Meinung der Experten für eine positive Preisentwicklung, sowohl bei Platin als auch bei Palladium:
1) Dass die Minenarbeiter ihre Arbeit wieder aufgenommen haben, bedeutet nicht, dass die Produktion sofort wieder auf dem Niveau angelangt ist, das sie vor Beginn der Streiks erreicht hatte. Stattdessen könnten womöglich erst in drei Monaten gut 90% des vorherigen Produktionslevels erreicht sein, so die Prognose der Analysten. Ferner werde der Ausstoß ohnehin kaum mehr an das Level von 2012 anknüpfen können.
2) Ein Platinpreis unter 1.400 USD je Feinunze dürfte die Schmucknachfrage insbesondere vonseiten Chinas ankurbeln. Ferner würde ein niedrigerer Preis einen Rückgang des Recyclingangebotes bedeuten.
3) Weiterhin sei den Investoren bewusst, dass viele südafrikanische Minenbetriebe bei einem niedrigen Preislevel Verluste machen werden und hierdurch gezwungen sein werden, ihren Betrieb zurückzufahren. Dadurch könnten Anleger einer bevorstehenden Knappheit vorweg greifen. Im Übrigen sei bei Palladium auch dann ein strukturelles Defizit gegeben, wenn es die Minenunternehmen schaffen sollten, zum früheren Produktionslevel zurückzukehren.
Eine Korrektur sei bei beiden Metallen aufgrund dieser Umstände nach Meinung der Société Générale nur von kurzer Dauer und eine Erholung gegen Ende des Jahres wahrscheinlich. Auch, wenn Palladium durch die Streiks geringere Produktionseinbußen verzeichnete, werde es wohl die Nase vorn haben aufgrund der seiner Fundamentaldaten und der starken Zuflüsse bei den Palladium-ETFs in Südafrika.
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