Peter Bauer bemüht sich gar nicht mehr, schlechte Neuigkeiten zu kaschieren: "Durch den niedrigen Kurs dürften unsere Tage im Dax gezählt sein", verkündete der Infineon-Chef bereits vor vier Wochen. Am Montag fliegt der Chipkonzern tatsächlich aus dem obersten Börsenindex. Eine Aktie kostete zuletzt nur noch um die 65 Cent. Nun muss das Unternehmen zu anderen Leichtgewichten in den TecDax. Doch Bauer hat noch ganz andere Sorgen. Der Halbleiterkonzern bekommt die Wirtschaftskrise zu spüren, die Finanzlage ist angespannt. Es wird bereits spekuliert, dass Infineon um Staatshilfe bitten muss. Selbst vermeintlich gute Nachrichten halten einer genauen Betrachtung nicht stand: Am Freitag meldete Infineon, dass es im Dresdner Werk die Kurzarbeit aussetzen kann. Die Kommunikationssparte soll wieder mehr Chips verkaufen. Nur: In diesem Bereich schrieb der Konzern immer Verluste, auch bei hoher Nachfrage.
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