Dienstag, 08. Dezember 2009
Schrecken überall Dax rutscht ab Aus Angst vor neuen Problemen in Dubai und in Sorge um die griechischen Staatsfinanzen haben Anleger auf breiter Front Aktien verkauft. Besonders Bankenwerte gerieten unter die Räder. Bei so vielen schlechten Nachrichten zogen die Anleger lieber den Kopf ein.
Der Dax büßte 1,7 Prozent auf 5.688 Punkte ein. "Die Nervosität ist groß, da kommt wieder einiges zusammen", sagte ein Händler. Der EuroStoxx50 verlor 1,6 Prozent auf 2.849 Stellen. Die US-Börsen lagen bei Handelsschluss in Europa ebenfalls im Minus.
Ein Medienbericht, wonach die Immobilientochter des angeschlagenen Staatskonzerns Dubai World, Nakheel, im ersten Halbjahr einen Verlust von umgerechnet 3,65 Mrd. Dollar aufgehäuft hat, erinnerte die Anleger an die weiter ungelöste Lage in Dubai. Dubai World verhandelt derzeit mit seinen Gläubigerbanken über eine Umschuldung. Vor knapp zwei Wochen hatten bereits Sorgen über die Zahlungsfähigkeit des einstigen Boom-Emirats die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt.
Fast zeitgleich stufte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit von Griechenland herunter auf "BBB+" von "A-". In Athen ging die Börse auf Talfahrt, der griechische ATG-Index rutschte sechs Prozent ab. Verkauft wurden vor allem Finanzwerte, der Athener Branchenindex brach um fast neun Prozent ein.
Die Nachrichten aus Griechenland und Dubai schickten auch europaweit die Bankenwerte auf Talfahrt, der Stoxx-Branchenindex büßte 2,2 Prozent ein. In London brachen die Aktien der Royal Bank of Scotland - die Bank zählt wie HSBC zu den Gläubigern von Dubai World - zeitweise um fast zehn Prozent ein und schlossen 7,7 Prozent tiefer. HSBC verloren 2,5 Prozent, Barclays 3,2 Prozent. In Frankfurt gaben Deutsche Bank und Commerzbank bis zu zwei Prozent nach.
Deutschland enttäuschte die Märkte mit einem überraschenden Rückgang der Industrieproduktion im Oktober. Im Dax zogen sich die Verluste quer durch die Branchen.
Größter Dax-Verlierer waren die Titel von K+S, die am letzten Tag ihres Bezugsrechtehandels 3,4 Prozent einbüßten. Auf der Verlierseite im Leitindex standen auch die T-Aktien mit einem Abschlag von 3,2 Prozent. Der Abschied der Nummer zwei im Vorstand des Bonner Konzerns, Hamid Akhavan, werfe Fragen über die Strategie der Telekom in den USA auf, sagten Händler.
Volkswagen-Stammaktien verloren 3,1 Prozent. Medienberichten zufolge steht der größte europäische Autohersteller kurz vor einem Einstieg in Höhe von 20 Prozent beim japanischen Kleinwagenbauer Suzuki.
Gegen den Trend stiegen einige Solarwerte im TecDax an. Händler verwiesen auf den Klimagipfel in Kopenhagen. "Mit dem Gipfel hoffen einige auch auf ein besseres Geschäft in der Solarbranche", sagte ein Händler. "Nach einem eher schwierigen Jahr setzten jetzt die Anleger auf eine Erholung in 2010", fügte ein anderer Börsianer hinzu. Phoenix Solar verteuerten sich um sechs Prozent, Centrotherm um 2,8 Prozent
|