Nachdem alle Analysten ganz langsam wieder mit Lob für H&M um die Ecke kommen, möchte ich auch kurz meine Investitionsentscheidung erläutern und mich in diesem Post mit Pro`s befassen.
Shops / Kollektionen /Brands Am Ende steht und fällt ja alles mit der Mode. Die Kollektionen von H&M sind in den letzten 18 Monaten wieder deutlich stylischer geworden. H&M versucht hier gerade das etwas in die Jahre gekommene Image abzulegen und bei der modebewussten Käufergruppe zu punkten. Ich finde das gelingt. Auch sind die Shops ziemlich entschlackt worden. Weniger Kleidung pro Fläche, dafür aber ordentlich präsentiert. Die neuen Teile bekannt von Homepage und Werbung werden jetzt als Placer wirklich gut beworben, die Basics finden sich weiter hinten im Laden. Gut auch die stärkere Diversifikation in den gesättigten Märkten. COS, &stories, Monki etc erschliessen andere und neue Käufergruppen und präsentieren sich als coole Lokalitäten im Szeneviertel.
Wachstum Irgendwie hat das scheinbar noch gar niemand registriert. H&M hat in den USA im Vergleich zum Vorjahr 19% Wachstum generiert. Somit wird die USA wohl schon nächstes Jahr Deutschland als grössten Teilmarkt ablösen. Mit einem weltweiten Wachstum von 7-9% ist somit auch weiterhin zu rechnen. Kaufverhalten Mode ist heute kurzlebig und ändert sich permanent. Ich merke das auch an meinem eigenen Kaufverhalten. Es landen viel öfter modische Stücke im Kleiderschrank. Sei es das Hawaihemd, das diese Sommersaison in war, oder der Anzug mit extrakurzen Hosen im coolem Rautenmuster. Die wirklichen Basics gibt’s dann beim Massschneider. Für ein BOSS Anzug bleibt da leider kein Geld mehr! Auch kommen die Millennials in die kaufkräftigen Jahre. Mode spielt bei den Millennials als Statussymbol eine grosse Rolle; eine Auto kann dafür durchaus eine Nummer kleiner ausfallen. Hier verschiebt sich wohl das Konsumverhalten zu Gunsten der Bekleidungswirtschaft.
Online / Logistik Die Verzahnung von Offline und Online steht erst am Anfang. Und hier gibt H&M mittlerweile auch wirklich Gas. Die Online Return in Store Möglichkeit ist sehr praktisch, oder die Scan&Buy Funktion via QR Code, die bei richtigem Einsatz den Warenbestand im Laden enorm verringern kann. All dies kostet erstmal eine Menge Geld, klar. Aber am Ende kann der Technologievorsprung von den Grossen der Branche genutzt, die Marktanteile weiter auszubauen. Die Logistik von H&M hat auch enorme Fortschritte gemacht. In einigen Ländern ist jetzt same and next day delivery etabliert. Alle Gedanken passen leider nicht in einen Post. Was denkt ihr?
Nächstes Mal werde ich mich wieder stärker mit den Cons auseinandersetzen. Dazu fällt mir spontan steigender Wettbewerb, mässiges Management, sinkende Margen und die Ökobilanz der Branche ein.
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