Damit liegst Du goldrichtig!
Gerade gestern wurden die jüngsten Einschätzungen des DIW bzgl. Immobilien medial "beackert".
Auszug aus dem Artikel auf
https://www.boerse-online.de/nachrichten/...-immobilien-20321556.html"Aber Preiseinbrüche von bis zu zehn Prozent bei Eigentumswohnungen und Eigenheimen sind durchaus möglich."
"Demnach sind die Preise für Eigenheime und Eigentumswohnungen in den 97 untersuchten Städte in diesem Jahr durchschnittlich elf Prozent gestiegen, während die Mieten nur um vier Prozent zunahmen. Dass sich Kaufpreise und Mieten derart auseinanderentwickeln, hält das DIW für bedenklich. Da Immobilienkäufe durch Mieteinnahmen – oder im Falle einer Eigennutzung durch eingesparte Mietzahlungen – refinanziert werden, sollten sich die Immobilienpreise langfristig im Einklang mit den Mieten entwickeln.
Sei dies nicht der Fall, liege der Verdacht nahe, dass Immobilien als Spekulationsobjekte genutzt werden und es zu Preisblasen kommen könne. Statistische Tests hätten solche spekulativ bedingten Preisübertreibungen bestätigt, so die Forscher."
Da musste ich herzlich lachen! Ein Rückgang der Immobilienpreise um 10% würde lediglich die diesjährige Preissteigerung um 11% nahezu egalisieren, mehr aber auch nicht. Dass sich die Immobilienpreise zwischen Q1/2012 und Q1/2022 nahezu verdoppelt hatten, blendet man in der aktuellen Berichterstattung (noch) aus.
Ich gehe eher davon aus, dass die Immobilienpreise in einen freien Fall übergehen könnten, sofern die EZB weiter an der Zinsschraube dreht. Baufinanzierung ab 4% aufwärts, und das vor dem Hintergrund, dass a) nie teurer und qualitativ schlechter gebaut wurde als in den letzten 2 Jahren und b) die Bestandsimmos erhebliche Risiken beinhalten, sofern massive Investitionen erforderlich werden um eine CO2 Neutralität in den nächsten 10-13 Jahren herzustellen.
Ein Eigenheim im Vergleich zur Miete sowie das Vermietungsgeschäft rechnen sich doch aufgrund der gestiegenen Zinsen und Finanzierungskosten kaum noch bzw. gar nicht mehr.
Also entweder müssen die Mieten schlagartig und massiv steigen... oder aber die Immowerte schlagartig und massiv fallen um die Transaktionen im Immosektor wiederzubeleben.
Die Einschätzung des DIW sehe ich insofern als Bestätigung einer Blasenbildung und als 1. Warnung, dass Ungemach droht.
Bzgl. Ertragswertverfahren: Dafür ist natürlich Zustand und Alter der Immobilie entscheidend. Immos >20 Jahre bergen schon massive Risiken, sofern bis 2035 CO2 Neutralität herzustellen ist. Da wird man mit der üblichen Instandhaltungsrücklage i.H.v. 10% des Jahresrohertrags vermutlich nicht sehr weit kommen.