eine bemerkenswerte Woche ist zu Ende. Sah es letzten Freitag nach schlechten US-Arbeitsmarktdaten noch nach einer weltweiten Korrektur aus ist davon gestern nichts mehr zu sehen. Die Börsen feiern jede nur ansatzweise positive Nachricht. Der Nikkei erreichte ein neues ATH weil sich die US-Zölle nicht addieren sollen. Verrückt: Japan wird durch höhere Zölle belastet, Der Yen ist gegen den Dollar ziemlich stark und es gibt ein neues ATH. Wir haben auch interessante Exportzahlen aus China gesehen. Wir haben gesehen, dass das US-Geschäft deutlich zurückgeht, aber die Verluste durch Steigerungen von Exporten in andere Regionen wie Asien und Europa nach Deutschland +13%) mehr als ausgeglichen werden. Da fragt man sich schon was für Europa übrigbleiben kann. Wir verlieren Umsatz nach Amerika und gleichzeitig verdrängen uns die Chinesen auf dem heimischen Markt. Trotzdem erholte sich auch der DAX massiv und schnupperte am Donnerstag schon am ATH. Korrelation zum Nikkei funktioniert. In dieser Woche hat scheinbar auch Gold die Korrektur beendet und schloss bei fast 3400 Dollar. Auch beim Gold werden Dips gekauft. Nicht ganz mithalten konnte da der Euro. Ist noch ein Stück von dem letzten Hoch entfernt. Das gilt auch für den Bitcoin aber ziemlich unbeobachtet von der Öffentlichkeit gibt es scheinbar einen neuen Liebling in der Kryptogemeinde. Ethereum hat sich seit April nahezu verdreifacht. und damit ein neues ATH geschafft. Auch bei den Techs gab es ordentlich Bewegung . Der "Smallcap" Apple stieg in der letzten Woche um 13,3% nachdem man auch vor Trump den Bückling gemacht hat und Investitionen von 100 Mrd. in den USA angekündigt hat. Ob Apple damit profitabler wird? Wohl eher nicht. Aber damit kann man vielleicht das Schlimmste abwenden. Noch verrückter ist die Entwicklung von Palantir. Nach Zahlen ging´s in dieser Woche um 21% nach oben, innerhalb eines Monats um über 30%. Die Aktie hat jetzt ein KGV , das Richtung 500 geht und ein Umsatzmultiple von nahezu 100. Ja, man sagt, dass sich der Umsatz in den nächsten 10 Jahren verzehnfachen kann, aber selbst dann hätten wir noch ein 10-faches Umsatzmultiple. Aber es gibt Leute, die in Palantir die neue Nvidia sehen und eine Marktkapitalisierung im Billionenbereich erwarten. Das erinnert schon ein wenig an die Bubble zur Jahrtausendwende. Aber das macht nichts. Man kann ja eine Delle aussitzen. Ein meiner Meinung nach schlechter Rat. Es sind die wenigsten der damaligen Favoriten, die auch heute vorne stehen. Ja, Microsoft, Amazon und Nvidia. Aber wer spricht noch von Yahoo und AOL. Wer erinnert sich daran, dass die Telcos damals im Zentrum der Bubble standen. DT bei 100 Euro, Vodafone bei 400 Pence. Auch 25 Jahre nach Platzen der Bubble sind die meisten Werte noch meilenweit von den damaligen Kursen entfernt sofern sie überhaupt noch existieren. Der NEMAX 50 als Index in Deutschland existiert nicht mehr. Von den 50 Werten im Index sind nur noch eine Handvoll Namen vorhanden, die erwähnenswert sind. Die Techjünger nennen gerne die obengenannten Namen, aber genau die zu behalten war eher die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Ach ja: Apple gibt´s auch noch, aber die waren nahezu bankrott; kein Charttechniker hätte die damals behalten; da hätte man schon Hellseher sein müssen. Aber diesmal ist natürlich alles anders. Die Gesellschaft - die big Seven - machen ja ordentlich Profit. Aber wird es auch so bleiben? Wenn Staaten wie die USA nahezu pleite sind können sie es sich dann langfristig leisten dass die größten Unternehmen nichts beitragen um das Überleben des Staates zu unterstützen? Kann es sich eine Demokratie leisten, dass diese Megakonzerne im Prinzip jede Wahl kaufen können. Kann es sinnvoll sein dass diese Konzerne im Prinzip den Staat regieren, dass wir defaacto eine Diktatur der Superreichen bekommen? Ich weiss alles nur langfristig und nichts für Daytrader. Aber die meisten Trader haben auch ein Longportfoilio, sei es direkt oder über ETF´s. Mein Rat dazu ist schlicht und einfach: Raus aus diesen Megacaps mit wahnsinnigen Bewertungen. Da mag man ein paar Monate oder auch ein paar Jahre bestenfalls nicht alles mitnehmen, aber man kann dann ruhiger schlafen. Warren Buffet hat nicht ohne Grund die höchste Cashquote in der Historie seiner Gesellschaft. Ich selbst lebe ganz gut mit meinem valueorientierten Portfolio. Y.t.d. rund 15%; da hilft auch, dass ich kaum US-Exposure haben, den der Verlust des Dollars kanbbert in diesem Jahr ganz schön an der Rendite. Man schaue sich nur die Performance der weltweit anlegenden ETF´s an. 70% US-Exposure verhindern dass man Freudensprünge machen muss. Es ist Wochenende und man verzeihe mir, dass ich ein wenig ausgeholt habe. Und ich habe mit Interesse die Diskussionen mit Frieda F. verfolgt. Danke für die faire Diskussion.
Wünsche ein Schönes Wochenende
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