Slowakei bläst IPO von Slovak Telekom wegen besserem Angebot ab Von Leos Rousek PRAG (Dow Jones)--Die slowakische Regierung hat den geplanten Börsengang für ihren Anteil von 49 Prozent an Slovak Telekom abgeblasen und führt stattdessen Verhandlungen mit einem Direktkäufer.
"Wir haben ein besseres Angebot erhalten", sagte der slowakische Finanzminister Peter Kazimir am Donnerstag. Weitere Details würden in wenigen Tagen bekannt gegeben. Die Deutsche Telekom, die eine Mehrheit an dem grössten Telekomkonzern der Slowakei hält und ein Vorkaufsrecht hat, lehnte einen Kommentar ab. Die slowakische Regierung hatte im April angekündigt, ihren Minderheitsanteil an Slovak Telekom für 17,70 bis 23,60 Euro je Aktie anbieten zu wollen. Dies hätte einen Emissionserlös zwischen 750 Millionen und 1 Milliarde Euro bedeutet, wobei das untere Ende der Spanne unter dem von der Regierung angepeilten Erlös von 800 Millionen Euro gelegen hätte. Damals hatte die Deutsche Telekom eine Aufstockung seiner Beteiligung nicht ausgeschlossen. "Wir schauen uns in jedem Einzelfall an, ob es wirtschaftlich Sinn macht, Minderheitsanteile aufzukaufen", hatte ein Sprecher des Bonner DAX-Konzerns im April gesagt. Die Gespräche zwischen der slowakischen Regierung und dem deutschen Konzern über einen Kauf der Minderheitsanteile waren bislang an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert, wie Dow Jones Newswires damals aus Unternehmenskreisen erfahren hatte. Slovak Telekom ist Marktführer in den Bereichen Festnetz, Breitband und Bezahlfernsehen. Im Mobilfunkmarkt steht er allerdings nur an zweiter Stelle. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen 768 Millionen Euro Umsatz. Das bereinigte EBITDA betrug 311 Millionen Euro. Mitarbeit: Archibald Preuschat Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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