Wo es Details gibt zu der Initiative dass Banken im Verbund den Börsen Konkurrenz machen? Ich kenne auch nur die Meldungen die vor ein paar Tagen über die normalen Nachrichtenrubriken liefen.
Jedenfalls würden Anleger bei L+S das weiter beobachten wollen.
Damit es hier nicht so leer gähnt, halt mal ein Textle, und um die Abwechslung noch bunter zu gestalten, mal von der Webseite des "Standard" aus Wien, warum nicht:
*
http://derstandard.at/druck/?id=2659909 , 15.11.06:
London/Frankfurt - Sieben Investmentbanken planen den Aufbau einer eigenen europäischen Handelsplattform für Aktien im kommenden Jahr. Damit erhöht sich der Wettbewerb für etablierte Anbieter wie die Deutsche Börse oder die London Stock Exchange massiv.
Vorrangiges Ziel des neuen Unternehmens sei eine deutliche Senkung der Kosten für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren, teilten die Banken am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung mit. Außerdem werde eine größere Transparenz in Bezug auf Preise und gehandelter Volumina geschaffen. Die Plattform solle allen Anlegern geöffnet werden. Das Gemeinschaftsunternehmen wird von Citigroup, Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Merrill Lynch, Morgan Stanley und UBS aufgebaut.
Namhafter Konkurrent
"Auf die Deutsche Börse kommt damit ein namhafter Konkurrent zu, der zudem von Banken auf die Beine gestellt wird, die für einen Großteil des Börsenumsatzes verantwortlich sind", sagte ein Händler. Analyst Olaf Kayser von der Landesbank Rheinland-Pfalz urteilte: "Diese wird den Konsolidierungsdruck in der Branche noch erhöhen. Die Deutsche Börse ist derzeit aber isoliert."
Der Frankfurter Börsenbetreiber gab in der Früh das Scheitern seiner Fusionsbemühungen um die Euronetxt bekannt - damit ist der Weg für die geplante Fusion zwischen der Vier-Länder-Börse und der New York Stock Exchange (NYSE) frei. Die Aktie der Deutschen Börse geriet nach der Ankündigung kräftig unter Druck und gab zeitweise drei Prozent auf 129,32 Euro nach.
Der Chef der Deutschen Börse, Reto Francioni, sprach auf einer Pressekonferenz in Frankfurt von einer ernsthaften Initiative der Banken. Zugleich bekräftigte er, dass er zu einem späteren Zeitpunkt einer fusionierten Betreibergesellschaft aus Nyse und Euronext nicht beitreten wolle. Die Euronext könne aber jederzeit noch vorher auf die Deutsche Börse zukommen, falls die Vier-Länder-Börse die Offerte der Frankfurter doch noch als Option erwäge. "Die Tür ist nicht geschlossen, wenn sie auf uns zukommen", sagte Francioni, der seit gut einem Jahr nun den Chefsessel besetzt.
Joint Venture
Die sieben Investmentbanken, die den etablierten Börsen mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen vor allem bei der Preispolitik gehörig Druck machen dürften, haben sich zur Finanzierung des Joint Ventures verpflichtet. Offen blieb, wie hoch der Anteil der einzelnen Institute sein wird. Ein unabhängiges Managerteam solle die Plattform entwickeln, kündigten die Banken an. Sie hätten für das Projekt bereits Personal verpflichtet und Kapital bereitgestellt. Erste Treffen mit europäischen Behörden seien schon abgehalten worden.
Mit der Gründung des Unternehmens reagieren die Investmenthäuser auf eine neue Richtlinie der Europäischen Union, die im November 2007 in Kraft treten wird. Diese so genannte MiFID (Marktes in Financial Instruments Directive) eröffnet Banken die Möglichkeit, eine eigene Handelsplattform zu gründen. Sie soll den Wettbewerb im europäischen Aktienhandel fördern, denn europäische Wertpapiere werden derzeit hauptsächlich an den jeweiligen inländischen Börsen gehandelt.