das (der Artikel unter mM.) ist keine Werbung für eine andere Solarbude, verdeutlicht mMn. aber die Situation von CONERGY. Und der Witz ist ja, die momentan gesicherten Siliziumbestände reichen nur um die Produktion von 2007 auch in 2008 durchzuführen...bei weiter steigenden Kosten für Silizium und fallenden Preisen für die Produkte, kann sich selbst ein mathematisch Unbegabter ausrechnen, wo die Reise hingeht! Die haben schlicht und einfach geschlafen...und zwar richtig tief! utscheck Das Teil hier ist aus 2006! Jeder der Halbleiter- oder Solarinvest machen möchte, sollte sich mindestens mit diesen Kakten vertraut machen. Eigentlich war das Problem seit Jahren bekannt bzw. konnte niemandem, der sich mit dem Markt beschäftigt, verborgen bleiben. Silizium als Rohstoff für rund 95 Prozent der Umsätze der Solarbranche ist extrem knapp und wird es für mehrere Jahre bleiben. Dies konnte nicht überraschen, denn bei dem stürmischen Wachstum von über 30 Prozent in den letzten Jahren verdoppelte sich die Nachfrage in jeweils weniger als 3 Jahren. Es wird zwar immer wieder betont, dass Silizium nahezu unbeschränkt auf der Erde vorhanden sei. Nur ist das genauso naiv wie die Behauptung, es gäbe ja im Wasser genug Wasserstoff, man müsse diesen nur trennen, um alle Energieprobleme zu lösen. Der Trennungsprozess ist in beiden Fällen nur mit hohem Energieaufwand zu bewältigen. Silizium kommt ebenso wie Wasserstoff nur in Oxydform als Sand vor. Wer reines Silizium haben will, muss dem Quarzsand, SiO2, den Sauerstoff nehmen. Das erfolgt z.B. mit Kohlenstoff. Weil aber Silizium und Sauerstoff sehr fest miteinander verbunden sind, finden Kohlenstoff und der Sauerstoff des Siliziums erst bei Temperaturen um 1800 Grad Celsius zu Kohlendioxid zusammen. Dieser Prozess benötigt sehr viel elektrische Energie; pro Kilogramm Rohsilizium ca. 14 KWh. Nach der Ableitung des CO2 Gases bleibt Silizium zurück - allerdings noch lange nicht in der für die Herstellung von Solarzellen notwendigen Reinheit. Das so gewonnene Rohsilizium enthält noch circa ein Prozent an Verunreinigungen, notwendig sind für die Computerindustrie weniger als 1 ppb, für die Solarindustrie ein paar ppm. Diese sehr hohe Reinheit bedeutet, dass sich unter 1 Milliarde Siliziumatomen, maximal ein Fremdatom aufhalten darf. Müsste der Äquator der Erde so genau vermessen werden, wären 4 Zentimeter der maximale Fehlbetrag. Für die Herstellung von Rein-Silizium aus Rohsilizium gibt es verschiedene Verfahren, von denen das Trichlorsilanverfahren das am häufigsten verwendete ist. Dabei wird Si mit reiner Salzsäure zu Trichlorsilan umgewandelt, einer bei 31,8 Grad siedenden hochgiftigen Flüssigkeit, die in großen Anlagen destilliert wird. Das Destillat, der „Siliziumbrand“, enthält nur noch Verunreinigungen unter 1 ppb. Die Rückführung in festes Silizium gelingt über eine Reaktion des Trichlorsilans mit hochreinem Wasserstoff. Dazu wird ein Gemisch der Gase in Kontakt mit „Dünnstäben“ aus – wieder hochreinem - Silizium gebracht, an denen sich neues Silizium in kleinen, ungeordneten Kristallen als polykristallines Silizium abscheidet. Wenn man sich den komplexen Produktionsprozess für Solar-Silizium vor Augen führt, dann wird verständlich, dass sich die Kapazitäten nicht einfach so leicht erhöhen lassen. Investitionen in neue Fabriken sind extrem teuer und die Genehmigungsverfahren sind aufgrund der toxischen Prozesse mit hohen Umweltrisiken langwierig. Für eine Produktionsmenge von 1000 Tonnen müssen ca. 120 Millionen Euro aufgewendet werden. Die Preisentwicklung ist extrem zyklisch und daher von den Investoren schwer zu beurteilen – so kostete Silizium im Jahr 2002 nur ca. 15 Euro je Kilo – heute liegt der Preis bei ca. 80 Euro, am Spotmarkt werden bis über 120 Euro bezahlt. Silizium wird sowohl für die Halbleiter- als auch für die Solarindustrie weltweit nur von sieben Grossunternehmen angeboten. Zu den aktivsten gehören die deutsche Wacker AG-D sowie Hemlock-USA und Tokuyama, Japan. Diese nutzen die fast verzweifelte Nachfrage der Solarunternehmen aus und lassen sich derzeit die Investitionen in neue Anlagen vorfinanzieren. Wacker hat z.B. rund 100 Mio. Euro für den Bau der im Januar begonnenen Anlage Poly 6 erhalten und den Abnehmern (u.a. SolarWorld AG) dafür die gesamte Produktion für bis zu 10 Jahre verkauft. Es ist daher zu befürchten, dass bei anhaltendem Boom der Solarindustrie, das Preisgefüge am Markt hoch bleibt, da die neuen Kapazitäten gar nicht auf den Markt kommen. Außerdem reichen die Kapazitätserweiterungen gerade mal aus, um den jetzt aufgestauten Nachfrageüberhang zu beseitigen, nicht aber, um ein weiteres Wachstum zu ermöglichen. Es ist daher sehr fraglich, ob die derzeit extrem hohen Preise sinken werden. Andererseits öffnen die Knappheit und die hohen Preise für Silizium auch den Weg für alternative Technologien, über die in der Boomzeit viel zu wenig nachgedacht wurde. Die Entscheidung von Shell, sich aus dem Markt für Silizium Modulen zurückzuziehen und seine nur zu 50 Prozent ausgelasteten Fabriken an SolarWorld zu verkaufen, ist Ausfluss einer langfristigen Strategie. Shell unterhält eine der professionellsten Marktforschungsabteilungen der Energiebranche und hat diesen Entschluss nach einer exakten Analyse gefällt. Die Bell Labaratories haben 1954 die erste Silizium-Solarzelle entwickelt und 1955 bereits 6 Prozent Effizienz erzielt. 50 Jahre später waren es immer noch magere 14 Prozent im Durchschnitt. Eine kümmerliche Bilanz – kaum eine andere Technologiebranche hat eine schlechtere. Alternative Technologien wie die CIS (Kupfer-Indium-Diselenid) Technologie (auf die Shell setzt) und die CPV (Konzentrator-Photovoltaik) der Solar*Tec AG stehen vor der Markteinführung.
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