'Die Gewalt der Antifa gegen Sachen, aber auch gegen Personen, wurde damals in Teilen der Gesellschaft verharmlost...Werden alle Clowns gleich behandelt? Da habe ich doch erhebliche Zweifel, wenn Gewalt auf der einen Seite von "Aktivisten" ausgeht, aber auf der anderen Seite von "Terroristen". Warum diese Unterscheidung in gute und nicht gute Gewalt? Die semantische Doppelzüngigkeit ist der Unterschied und für mich ein untrügliches Zeichen für eine Konsensdemokratie, die die Hoheit über die Bedeutung (Semantik) erlangen will und in Teilen schon erlangt hat. Verkauft wird uns das als alternativlos. In Wirklichkeit ist es aus meiner Sicht der Versuch, die Opposition zu delegitimieren'
Dieselbe Anklage haben Linke über Jahrzehnte vorgebracht. Dass der bürgerliche Rechtsstaat aus Rechtsterror hervorgegangen sei (personelle Kontinuität NS > Nachkriegsdeutschland), Rechtsterror dulde, fördere, diesen instrumentell einsetze und in seinen Gewaltorgangen reproduziere, war stets die legitimatorische Begründung für eine antifaschistische Gegengewalt. Wenn heute die extreme Rechte sich diese Erzählung mit umgekehrten Vorzeichen und unter Missachtung des Urheberrechts angeignet, ist das ein Zeichen dafür dass die Postmoderne auch im Milieu angekommen ist, aber keines für historische Wahrheit.
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