Aus Sicht der Amerikaner und ihrer neoliberalen G7-Freunde ist eine Diktatur
- (offizielle Version): ein undemokratisches Regime in einem Land, in dem keine freien Wahlen stattfinden.
- (wahre Version): ein Regime mit teils oder größtenteils staatseigener Wirtschaft, in der es weniger neoliberale Ausbeutung gibt und die Gewinne der staatseigenen Firmen (z. B. Gazprom) für die staatliche Wohlfahrt verwendet werden.
Die offizielle Version ist das, was die Amis in bislang fast allen Kriegen seit 1945 auf ihrem "Demokratisierungs"-Pappschild vor sich hertragen. Mit hochmoralischer Attitüde, obwohl es in der Mehrzahl dieser Kriege um Rohstoffe wie Öl ging und die Nutznießer dieser neokolonialen "Eroberungen" (offiziell: Demokratisierungen) vor allem die Privatindustrie (Exxon, Halliburton und Co.) war/ist, die damit ihre Profite mehrte.
Gegen die wahre Version konnten die Amis bis vor noch 10 Jahren das Totschlagargument vorbringen, dass Staatswirtschaft ineffizient sei und niemals wirklich funktionieren könne. Das war in der Zettelkasten-Planwirtschaft der ex-UdSSR und der DDR sicherlich auch faktisch berechtigt, wie beide Staatspleiten verrieten.
Heute jedoch ist das kommunistische und mit 5-Jahres-Plänen arbeitende China drauf und dran, USA als wirtschaftliche Nr. 1 abzulösen. Produkte aus China - wie etwas Huawei-Smartphones - sind inzwischen ähnlich gut wie Produkte aus USA (Motorola) oder Südkorea (Samsung), aber deutlich billiger.
Die Amis können sich gegen die (Preis-Leistungs-mäßig) übermächtige chinesische Konkurrenz nur noch mit Sanktionen - also Verboten - zur Wehr setzen. Huawei wurde in USA wegen größtenteils vorgeschobener "Sicherheitsbedenken" schlichtweg verboten. Der wahre Grund ist die scharfe ökonomische Konkurrenz.
Da kommunistische Planwirtschaft also inzwischen funktioniert und der neoliberalen Wirtschaft sogar mit zunehmendem Erfolg (man denke nur an die G5-Netze, die Huawei in vielen Ländern kostengünstig errichtet hat) Marktanteile abnimmt, können sich die von USA dominierten G7-Staaten nur noch mit Protektionsmaßnahmen - dem Mittel der Wahl zu Zeiten Kaiser Wilhelms - zur Wehr setzen.
Und wenn Sanktionen und Bevormundungen nicht mehr ausreichen, dann müssen halt Kriege oder Stellvertreterkriege her, wie gegen Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien und jetzt in der Ukraine (indirekt gegen Russland). Und künftig allem Anschein nach (siehe Pelosi-Provokationsbesuch in Taiwan) auch gegen China. . Diese US-Kriege sind im Kern ein Form des "Klassenkampfes von oben". Die ökonomisch (und historisch) unter Druck geratenden Neocon-Wirtschaften bedienen sich kriegerischer und/oder wirtschaftskriegerischer Mittel, um die aufstrebenden Staatswirtschaften unter Kontrolle und in Schach zu halten - weil sie es auf andere Weise nicht mehr wirksam können.
Dafür "sponsert" USA auch weltweit kriegstreiberische Vasallen (wie Teile der Grünen in D.) die weiterhin artig und mit der gebotenen moralischen und medialen Empörung das Demokratie-Pappschild hochhalten. Nachdem die Grünen mit ihrem verlogenen "Frieden schaffen ohne Waffen" an die Macht kamen, scheint ihnen inzwischen kein Krieg zu blutig zu sein. Angeblich für die gute Sache der Freiheit. Faktisch für amerikanische Kapital- und Dominanzinteressen.
Man muss sich sogar ernsthaft fragen, ob inzwischen nicht die US-hörigen Brüssel-Bürokraten mit ihrer ständigen Verschärfung und Forcierung des Ukrainekriegs auf eine Art kollektiven Suizid zusteuern. Denn das erweiterte - womöglich bald auch nukleare - Schlachtfeld des Ukrainekriegs wird Europa sein, nicht USA.
Was Queerdenker Fill nicht daran hindert, die Argumentation geschickt umzudrehen und in Dauerschleife den Russen einen Willen zum erweiterten Selbstmord anzudichten, ja dies zur angeblich "psychologischen" Triebfeder des gesamten Kriegsgeschehens macht.
It's the economy, stupid.
Mit freundlichen Grüßen
Dein Karl Marx
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