Das Beispiel NEL möchte hier noch einmal aufgreifen, um zu verdeutlichen, dass man sich NIE, wirklich niemals in eine Aktie verlieben darf. Sei das Geschäftsmodell das Beste "ever", der Burggraben breiter als der Atlantik, die Unterbewertung irre, der Chart einmalig. An der Börse kann jederzeit alles passieren. Selbst während ich das hier tippe, kann ein "schwarzer Schwan" NEL auf 0,001 Euro abschmieren lassen. Risk- & Moneymanagement haben selbst bei den sichersten, tollsten, geheimsten aller Geheimtipps immer Vorrang! Ich käme aktuell nicht ernsthaft auf die Idee, weiter zu verbilligen. Einfach weil ich die Lage nicht beurteilen kann. Das mag mich in einer Woche ärgern, weil es Fremdverschulden war und der Markt die zuletzt guten News spielt. Es könnte aber auch richtig teuer werden, je nachdem, was da noch kommt. Ich bleibe im Spiel, egal, was mit NEL passieren wird. Und deshalb schlafe ich gut, auch wenn es aktuell ärgerlich ist.
Was kann man noch lernen? Diversifizierung ist wichtig. Aber das heißt nicht, dass mein Depot aus 20 Wasserstoffaktien besteht. Wer die Kurse der anderen bekannten H-Aktien verfolgt, sieht durchaus etwas wie Sippenhaft. Diversifizierung heißt, auch die Gewichtung einer einzelnen Branche im Blick zu behalten. Denn sonst kann es unschön werden, nur weil der berühmte Sack Reis irgendwo umkippt.
Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht bei NEL. Meine Vermutung ist ja, dass bald Ruhe einkehrt und der Kurs wieder nach Norden dreht. Schön für die, die noch nicht drin sind, dann sind das aktuell tolle Kaufkurse. Wenn ich aber falsch liege (die Wahrscheinlichkeit liegt als Nicht-Insider regelmäßig bei 50%), gehts weiter abwärts. Irgendwann greift mein Moneymanagement, dass ich aber ähnlich einem bekannten Börsianer an der Gesamtdepotentwicklung ausrichte. Mit 20-25% Investitionsgrad kann ich aktuell recht großzügig sein.
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