Menschen. Ich habe z.B. einige Bekannte, die stur das Gewicht ihrer Anlageklassen gleich halten. Das führt zwangsweise dazu, dass ein Teil der Aktien verkauft wird, wenn sie hoch stehen und ein Teil hinzugekauft wird, wenn sie tief stehen. Eine Bereinigung machen sie meistens einmal jährlich. Man kann versuchen kurzfristiges Timing zu betreiben oder auch mittelfristiges bis längerfristiges. Ich gehöre zu den Letzteren und meine Banken war wegen diesem Verhalten noch nie begeistert. Seit sie das Ganze drumrum (Depot, ...) auch noch kostenlos anbieten, verlieren sie sicherlich Geld mit mir.
Ganz kurzfristig orientierte Spekulanten sind eher Spieler. Dabei verdienen die Banken reichlich (mehr als die Spielbank). Auch wenn intensiv mit Derivaten oder Fonds gehandelt wird, freut sich die Bank. Meiner Meinung nach liegt ein Fehler in der Spekulation mit großem Hebel. Manche vergessen, dass dieser Hebel auch in die negative Richtung wirkt. Die Hebelprodukte haben oft auch sehr hohe versteckte Kosten, À la longue kann man mMm mit dem Einsatz von Hebeln nicht mehr gewinnen wie ohne. Die höheren Kosten sorgen sogar dafür, dass Gewinne kleiner und Verluste größer werden (über einen längeren Zeitpunkt betrachtet).
Kaufen ist relativ einfach, halten verlangt überhaupt keine Qualifikation, verkaufen dagegen ist schwer und noch schwerer, wenn man beim Kauf ordentlich daneben gegriffen hatte. Einer, der nicht Verkaufen kann, sollte bei Bundesschatzbriefen bleiben. Für Produktverkäufer darf es natürlich kein Timing gelingen. Das würde für diesen Berufszweig eine immer wiederkehrende Arbeitslosigkeit bedeuten, Deshalb ist deren Propaganda verständlich.
Ich habe übrigens nichts gegen Daytrader und gönne ihnen jeden Gewinn. Sie halten Die Börse flüssig und am Leben. Ohne sie und die mittelfristigen Spekulanten wäre meine Strategie nicht möglich.
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