1) Vergleicht man die Präsentationen Q3 bzw. 9M mit Q2 bzw. HJ, dann sieht man dass es in der bekannten und wichtigen Portfoliografik keine Firma heruntergesetzt wurde, sondern wenn, dann rauf, wie bei Rivus, NDS, Armstrong und Silvan. Allesamt neue Firmen bzw. mit Silvan eine, der es vor Corona eher weniger gut ging (zumindest lag sie unten in der Portfoliografik). Bei all diesen Firmen greifen die operativen Maßnahmen schonmal trotz Corona. 2) Da dort auf die Umsätze und das oper. EBITDA pro Phase angegeben werden, kann man sich nun die EBITDA-Marge je Phase ausrechnen. Alles in allem im Vergleich stabil geblieben, was per se schonmal gut ist. Da die EBITDA-Marge in der Optimierungsphase um zwei Prozentpunkte stieg ist durchaus aus toller Erfolg zu werten, wie ich finde. Denn hier zeigt sich, dass wirklich optimiert wurde und wird! In den beiden anderen Phasen drüber (Growth) und drunter (Improvement) ist mir das weniger wichtig, denn es muss erstmal restrukturiert werden (Marge zweitrangig) und in Growth muss man dann profitabel aufgestellt sein, damit man auch nochmal weiter investieren kann, um Growth zu bestätigen. Und das Fundament dafür wird in Optimization gelegt. 3) Dort findet man auch CalumentWex und Scholl. Zwei eher Retailfirmen und das die sich gut behaupten können, deute ich positiv, da es zeigt, dass dort auch der Onlinekanal funktioniert und dass man an seinen "Füßen" nicht sonderlich spart und das man trotz Reise-/Tourismusbeschränkungen weiter gerne fotografiert. 4) Die neuesten Neuerwerbe finde ich durch die "Synergie/Kooperation"-Optionen mit Rivus gut und wegen der Betonung bei GKN, dass man nicht nur EBITDA-positiv ist (was ja eh sehr wahrscheinlich war, wenn man Aurelius Dealanforderungen kennt), sondern dass die EBITDA-Marge weit unter dem liegt, wo sie normalerweise zu liegen hat. Das finde ich schon einen starken Wink mit dem Zaunpfahl. Und Aurelius als finanz- und inhaltlich starken Eigentümer zu haben in einer Phase, in der GKNs Markt konsolidiert, kann für GKN nur positiv sein. 5) Ebenfalls positiv, dass sich Cash und Portfolio einmal mehr robust zeigen. 6) So, wie das Zahlenwerk für die Branchen, Phasen und Zugehörigkeitsdauer aussieht, braucht es keine Notverkäufe. Klar, opportunistisch soll man bleiben, aber einen Muss, sein Tafelsilber zu verscherbeln, wie uns hier ja manche oft vormachen wollen, ist nun wirklich ein Ammemärchen. 7) Gleichzeitig bietet es sich an, das Portfolio nun mit guten Neuerwerben zu stärken und vor allem die bestehenden Portfoliofirmen zu unterstützen (auch durch Addons), um die jeweiligen Marktkonsolidierungen, die Corona verursacht, für die Firmen zu nutzen. 8) Allzu großen Kapitalbedarf haben die Firmen ja auch nicht. Die Restrukturierungsafw. pro Jahr liegen seit Jahren bei um die 100 Mio. Euro. Dies wird dieses Jahr nicht stark nach oben gehen. 9) Von einer hohen Dividende (in abs. Werten) im kommenden Jahr gehe ich zum aktuellen Stand nicht aus. Da gibt es eine bessere Verwendung des vorhandenen Cashs! Als Longie kann ich auch damit leben, dass es in 2021 evtl. 1 Euro gibt, und z.B. 2024 wieder 4 Euro. Und für die, die stark verbilligten oder neu einstiegen geht das ebenfalls in Ordnung.
10) Das ist so das, was ich für mich zwischen den Zeilen las. Kurzum: Das Portfolio ist robust, das Management liefert, die Neuerwerbe machen einen guten Eindruck, das Upsidepotential bleibt bestehen. Wann es erkannt wird, sei dahingestellt.
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