§ Der Börsendienst - CANCOM kaufen
14:01 29.02.08
München (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "Der Börsendienst" bewerten die Aktie von CANCOM (ISIN DE0005419105/ WKN 541910) mit dem Rating "kaufen".
In der Vergangenheit hätten die Experten Anlegern wiederholt die CANCOM IT Systeme AG vorgestellt. Neben der hervorragenden fundamentalen Ausgangslage habe damals auch die Charttechnik für ein Investment in die Aktie der Augsburger gesprochen. Im schwachen Marktumfeld habe der Kurs in der Folge jedoch den Seitwärtstrend nach unten durchbrochen und sei deutlich bis auf 3 Euro gefallen. Wie bereits die letzten Wochen gezeigt hätten, dürfte dies der Startschuss zu einer neuen Aufwärtsbewegung gewesen sein.
Das Unternehmen um den Vorstandsvorsitzenden und Gründer Weinmann habe eine beachtliche Entwicklung hinter sich: Das EBIT habe man im Zeitraum von 2004 bis 2007 knapp versechsfachen können - und das starke Wachstum halte weiter an. So habe z. B. das Ergebnis je Aktie im letzten Jahr von 24 Cent auf 45 Cent (+87,5%) gesteigert werden können. Für die Entwicklung gebe es diverse Gründe: CANCOM wandle sich vom Handelsunternehmen zum IT-Dienstleister und diese Services würden immer mehr an Ertragsbedeutung gewinnen. Im Jahr 2009 solle der Dienstleistungsanteil zwei Drittel zum Rohertrag beisteuern.
Flaggschiff bei den Dienstleistungen sei die NSG, die im vergangenen Jahr vollständig integriert worden sei. Als die Gesellschaft noch zu Siemens IT Solutions gehört habe, seien 500 Mitarbeiter allein für den Mutterkonzern Siemens beschäftigt gewesen, heute würden unter der CANCOM-Ägide bereits 300 Mitarbeiter für externe Auftraggeber arbeiten - und damit werde deutlich, wie gut es CANCOM gelungen sei, sich vom Elektro-Multi Siemens abzunabeln.
2007 habe CANCOM mehrere Kraftakte gleichzeitig vollbringen müssen: Zum Einen sei ein neues Warenwirtschaftssystem eingeführt worden, zum Anderen seien zwei neue deutsche Gesellschaften übernommen worden. Durch diese neue Art der Unternehmenssteuerung und -kontrolle könne CANCOM jetzt mit denselben IT-Strukturen nicht nur zu dreifacher Größe wachsen, sondern sei auch in der Lage, die Kapitalbindung deutlich zu reduzieren.
Obwohl in 2007 auch die österreichische a+d Computersysteme und Bauteile Vertriebsgesellschaft mbH übernommen worden sei, habe der gesamte Lagerbestand im Konzern zum Jahresende um mehr als 2 Mio. Euro gesenkt werden können. Heute sei es auch möglich, dass der CANCOM-Vertrieb direkt Warenlieferungen zum Endkunden disponiere, sodass nicht nur Zeit und Kosten gespart werden könnten, sondern auch das Lagerrisiko weiter habe minimiert werden können.
Mit 800 Mitarbeitern in Bayern sei CANCOM der größte IT-Dienstleister im Freistaat. Die Ausweitung der Angebotspalette auf Rechenzentrum, Planung und Überwachung von Serverräumen werde dazu beitragen, dass man im laufenden Jahr aus diesem Bereich eine Reihe von größeren Aufträgen von sehr namhaften Auftraggebern bekommen werde. Ohnehin sei die Kundenliste des Scheppacher Unternehmens heute schon breit gefächert: Neben dem Bayerischen Rundfunk, der Deutschen Bank sowie einer Reihe anderer deutscher Großbanken seien namhafte Industrieunternehmen wie Linde, Hilti, Gardena und Triumph regelmäßige Auftraggeber von CANCOM.
Bis 2012 möchte Weinmann einen Umsatz von deutlich mehr als 500 Mio. Euro erreichen und das EBIT pro Jahr um zirka 15% steigern. Unternehmensnahe Kreise würden deshalb jetzt schon davon ausgehen, dass im laufenden Jahr - auch akquisitionsbedingt - das EPS Richtung 50 Cent je Aktie marschieren könnte, und sich dieses Ertragswachstum in 2009 noch beschleunigen könnte, wenn die neuen Beteiligungen voll integriert seien.
Diese Wachstumsstrategie gefalle auch der österreichischen Investmentgesellschaft AvW, die mehrfach öffentlich bekannt gegeben habe, ihren Anteil an CANCOM auf über 25% zu erhöhen. Dazu müssten die Österreicher noch zirka 500.000 Aktien aus dem Markt nehmen. Überdeutliche Kurssteigerungen seien daher nicht nur aus Gründen der Wachstumsperspektive, sondern auch wegen der Aktienverknappung zu erwarten.
Die Analysten von SES Research würden den fairen Wert je CANCOM-Aktie auf 5,25 Euro schätzen. Die Experten von "Der Börsendienst" rechnen mit einem konservativen KGV für das laufende Jahr von 10 und erhalten so ein erstes Kursziel von 5,00 Euro. Bei der aktuellen Notierung ergebe sich daraus ein sehr attraktives Kurspotenzial von über 30%. Den Stopp-Kurs setze man bei 3,20 Euro.
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