"aktienferner und börsenfremder user"
Wie wenig deutsche Aufsichtsräte zum Teil über die Unternehmen wissen, die sie kontrollieren sollen, zeigt sich nach der Hauptversammlung einer chinesischen Firma in Frankfurt. „Nächstes Mal musst du mir euer Office hier zeigen, da war ich noch nie“, sagt ein Aufsichtsrat zum deutschen Statthalter des Unternehmens.
Da könnte er eine Überraschung erleben. Viele der in Deutschland gelisteten China-Unternehmen haben hierzulande kein richtiges Büro. Wozu auch, das operative Geschäft befindet sich schließlich in China. Eine beliebte Adresse bei den deutschen China-AGs ist der Westhafenplatz 1 in Frankfurt. Virtuelle Büros mit Geschäftsadresse und Telefonservice gibt es dort ab 199 Euro pro Monat. Unter anderem Vtion, Hersteller von mobilen Datenkarten, der Sanitäranlagenproduzent Joyou und der Börsenneuling Ming Le Sports geben an, hier ihren Deutschlandsitz zu haben.
Für Investoren birgt die Struktur deutscher China-AGs ohnehin Risiken. Bei der deutschen Aktiengesellschaft handelt es sich in der Regel um eine reine Finanzholding, die das Geld der Aktionäre über eine Zwischenholding, meist in Hongkong oder auf den Kaimaninseln, an die operative Einheit in China ausleiht, um dort angeblich das Wachstum zu finanzieren.
Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass einige Firmen ihre Emissionserlöse noch als Cash in der Konzernbilanz haben — nicht aber im AG-Abschluss. Das würde bedeuten, das Geld liegt irgendwo außerhalb der deutschen AG, wurde aber nicht investiert. ZhongDe Waste etwa sammelte 2007 beim IPO 109 Millionen Euro ein, eben mit dem Ziel, einen Großteil in die Expansion zu investieren. Laut Quartalsbericht hatte das Unternehmen im Herbst 2011 noch 100 Millionen Euro auf der hohen Kante (der Jahresabschluss lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor). Auch bei Powerland, die bei der Emission 75 Millionen Euro brutto erlösten, liegen derzeit 76 Millionen Euro in der Kasse.
Doch im Zweifelsfall sind die Durchgriffsrechte der deutschen Aktionäre wegen der verschachtelten Strukturen gleich null. Nicht nur bei Schwierigkeiten kann das zum unüberbrückbaren Hindernis werden. Selbst wenn alles gut läuft, lohnt es sich für chinesische Unternehmen kaum, Dividenden auszuschütten. Zum einen benötigt man dafür eine Genehmigung der chinesischen Behörden. Zum anderen müsste aufgrund der Konstruktion mit Zwischenholding die Dividende gleich mehrfach versteuert werden.
Quelle:http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...ngereimtheiten-34-1964241
Ja ja alles nur Antichinesische Propaganda.....die bösen Trolle.....
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