@Kodi und Co
Die aktuelle Liquiditätslage der Firma ist sehr komfortabel. Die Kreditzinsen zahlt man problemlos aus dem Betriebsergebnis (siehe HJ 2016: EBIT vs. Zinsaufwand). Die Kredittilgungsraten werden durch den operativen Cash Flow (Vorstufe des FCFs) bzw. Free Cash Flow (FCF) bedient. Auch hier ist die Situation sehr entspannt (siehe HJ 2016 (Kapitalflussrechnung): op. CF vs. investiver CF, Differenz = FCF). Über die ersten 9 Monate konnte ein FCF von ca. 2,5 Mio. € generiert werden. Dieser steht generell für den Kapitaldienst (Kredittilgung & Dividenden) zur Verfügung. Der FCF kann jederzeit durch die EBITDA-Kennzahl und die aktuellen Werbeaufwendungen bestimmt werden. Da das EBITDA sehr nach an den operativen CF heran kommt.
Zudem macht der hohe FCF erst eine Minidividende für 2017 möglich. Die Dividende fällt deshalb eher gering aus, da man dem Schuldenabbau (noch) starken Vorrang gewährt. Generell hat man das Geld für stattliche Dividenden, aber man will sich offensichtlich sehr schnell unabhängig von Banken machen. Es sprechen natürlich einige Gründe dafür: Man gewinnt durch eine eigene Finanzierung an Schnelligkeit und Flexibilität. Und man schafft einen zusätzlichen Wert für die Aktionäre. Wer den Schuldenabbau in der Vergangenheit beobachtet hat, der wir merken, dass man hier in kurzer Zeit sehr viel bewegt bzw. abgetragen hat. Dank dem starken operativen Cash Flow.
Der starke Schuldenabbau hat deutliche Auswirkungen auf den zukünftigen (theoretischen) Unternehmenswert. Hier mal ein kleines Rechenbeispiel dazu:
Schuldenlast/-aufwand in 2015: ca. 1. Mio. € ; geschätzte Kapitalkosten (WACC): ca. 10 %
Dauerhafter/nachhaltiger Unternehmenswertbeitrag durch Schuldentilgung: gesparte Zinsen/WACC = 1 Mio. € / 0,10 = 10 Mio. €
D.h. alleine durch den Schuldenabbau kann der Unternehmenswert in 2-3 Jahren um ca. 10. Mio. € dauerhaft erhöht werden, da das Finanzergebnis nicht mehr den Gesamtgewinn belastet. Hinzu kommen natürlich die normalen, gewöhnlichen Gewinne aus dem operativen Geschäft. Welche ausschließlich den aktuellen Börsenwert wiederspiegeln. Das bessere, zukünftige Finanzergebnis ist aktuell noch nicht eingepreist.
Insgesamt lohnt sich somit der Schuldenabbau auch für die Aktionäre, trotz dem negativen Effekt, dass man erst mal auf üppige Dividende verzichten muss. Langfristig macht er sich jedoch durch einen höheren Unternehmenswert bzw. üppigere Dividenden bezahlt.
Beste Grüße, Yukon
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