46 Jahre Ehe, das ist schon eine Hausnummer, meinen Respekt. Wenn ich bei mir in all den Jahren ehrlich zurück schaue, so stelle ich doch fest, das viele Ehe und Partnerschaftsprobleme in der Rückschau niemals soviel Leid und Ärger verdient hätten. Ärger ist immer auch Das was man daraus macht. 90 % Kopfsache. Sicher, gibt es begründete Argumente, nur nützt das einem herzlich wenig und steht dem eigenen Glück schlussendlich doch bloss im Wege. Das ist in etwa so, als wenn man in eine Grube fällt und darin sitzen bleibt, sich jahrelang darüber ärgert, anstatt einfach rauszuklettern, tief durchzuatmen und weiter im Leben voranzuschreiten. Eine kurze Pause, eine Lücke schaffen, damit man etwas Abstand gewinnt, ohne sich daran festzubeissen, wirklich nüchtern betrachtet sollte man die täglich anfallenden zwischenmenschlichen Querelen und Ärgernisse einfach fallen lassen oder aalglatt abstreifen, :-)) Wirklich böse Gedanken und Hass entstehen doch erst durch das ständige Widerkäuen des Ärgers. Das kostet viel Energie und macht krank. Probleme wird es immer geben, die Kunst liegt im richtigen Umgang damit. Mir gibt mein christlicher Glaube und buddhistische Praktiken, Meditationen, aber auch ausgedehnte Spaziergänge in Wäldern und in den Bergen viel Kraft um mehr loslassen zu können. Am Schluss muss jeder selbst rausfinden was hilft, ewig rumschleppen will man ja nicht. Weise wird man mit den Jahren sowieso, man muss aber nicht erst durch alle Dornenbüsche steigen, wenn es doch da draussen so viele kluge Wegweiser gibt. Gewisse Erfahrungen muss man ja auch machen, aber bestimmt nicht in 1000 facher Wiederholung. So bleibt ein Jeder ein Übender auf seinem einzigartigen Lebensweg und findet, so hoffe ich, Gelassenheit und Zufriedenheit nicht erst ganz am Schluss, wenn der Deckel zur Kiste zugenagelt wird.
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