Punkt, Punkt, Komma, Strich: Ein siebenjähriger Amerikaner zeichnete ein Strichmännchen. Er fügte jedoch nicht nur Arme und Beine hinzu - sondern auch noch eine Pistole. Und bekam deshalb Ärger.
"Null-Toleranz" - so heißt die Politik, nach der an einer Schule im US-Bundesstaat New Jersey verfahren wird. Waffen, Gewalt und unziemliches Verhalten werden dort nicht geduldet. Auch das Zeichnen von kleinen Männlein ist verboten. Jedenfalls wenn dies gewalttätig aussieht.
Von dieser Regelung ahnte ein Siebenjähriger nichts. Ahnungslos zeichnete er ein Strichmännchen mit einer Waffe in den Händen - und wurde von der Schule verwiesen. Das berichtete die Mutter des Jungen der Zeitung "Press of Atlantic City". "Übertreiben sie es nicht mit ihrer Null-Toleranz-Politik", fragte die alleinerziehende Mutter. "Was ist das für eine Zeit, in der ein kleiner Junge nicht mal ein Bild malen kann?"
Es war nicht der erste Vorfall dieser Art in New Jersey. Im Jahr 2000 wurden vier Jungen für drei Tage aus einer Vorschulklasse verweisen, weil sie "Räuber und Gendarm" spielten. Sie hatten mit ihren Fingern Pistolen geformt.
Warum die Sache mit der Strichmännchen-Zeichnung heraus kam? Der Siebenjährige habe das Bild einem anderen Mitschüler gegeben, sagte seine Mutter. Dessen Eltern hätten sich daraufhin beim Direktor beschwert - weil das Strichmännchen ihres Sohnes seine Waffe auf ein anderes Männchen gerichtet habe.
Die Aufregung um das Kinderbild legte sich bald. Nach einem "schulfreien" Tag durfte der Siebenjährige wieder zur Schule gehen, berichtete seine Mutter.