Wie sicher sind Nachhaltige Investments in der Krise? 09.08.11 - 16:51:44 (Quelle facunda green ag) Von einer anstehenden neuen Wirtschaftskrise, schlimmer als in 2008, ist die Rede. Panikmache oder Ernstfall? Die SZ schreibt "es wird kalt im Wunderland Deutschland". Wie warm sollten sich Investoren also anziehen? Immerhin sind die Kurse von SolarWorld (ISIN DE0005108401), Conergy (ISIN DE000A1KRCK4) und Nordex (ISIN DE000A0D6554) seit Bekanntwerden der aktuellen Eurokrise gefallen und noch vor rund zwei Monaten galten sie als Spitzenwerte der Branche.
Nach der Finanzkrise in 2009 haben sich zahlreiche Investoren für nachhaltige Geldanlagen entschieden. Neben einem sinnvollen Investment in saubere Energien und die Zukunft des Planeten standen "Rendite und Sicherheit" hoch im Kurs. Wie sicher sind nachhaltige Investments in der Krise wirklich? Das hat facunda green heute zwei Finanzmarktexperten gefragt.
Dr. Karsten von Blumenthal ist Co-Head of Research bei der First Berlin Equity Research GmbH und ein Spezialist in der Analyse von Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien. Seine Antwort auf die Frage "sind nachhaltige Investments in Krisenzeiten eine sichere Variante des Investments?" lautet wie folgt:
"Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien sind von einer Krise ebenso betroffen, wie andere Aktien. Das machen die Kursverläufe auch von Aktien aus diesem Sektor in den vergangenen zwei Wochen deutlich. Insofern sind alternative Investments kein sicherer Hafen. Grundsätzlich wird dieser Sektor auch in Zukunft weiter wachsen. Käme es jedoch zu einer Wirtschaftskrise, so sind Investments in Erneuerbare Energien ebenfalls nicht sicher. Dies liegt auch daran, dass viele Branchen im Bereich Erneuerbare Energien von Einspeisevergütungen und weiteren staatlichen Förderprogrammen profitieren. In Krisenzeiten könnten Kürzungen bei Förderprogrammen vorgenommen werden, um die Staatsausgaben oder die Stromkosten der Konsumenten zu reduzieren".
Gabriele Glahn-Nüßel ist Leiterin Vermögensberatung bei der UmweltBank AG (ISIN DE0005570808) in Nürnberg, welche heute für das erste Halbjahr 2011 einen Zuwachs von 162,6 Millionen Euro bekannt gegeben hat. Gabriele Glahn-Nüßel rät Anlegern, nichts zu überstürzen:
"Zunächst empfehlen wir unseren Kunden, besonnen zu handeln und nicht panikartig ihre nachhaltigen Aktien zu verkaufen. Momentan werden auch wirtschaftlich solide Unternehmen vom Markt abgestraft, obwohl sie gute Zahlen präsentieren. Andere nachhaltige Investments sind unabhängig von den Kapitalmärkten und daher von der aktuellen Entwicklung nicht betroffen. So sind die Projektgenussscheine aus dem Angebot der UmweltBank, die in Erneuerbare-Energien-Projekte wie Wind- oder Solarparks investieren, durch die garantierte Einspeisevergütung für den produzierten Strom abgesichert. Sparanlagen wie Tagesgeld oder Sparbriefe sind aufgrund der gesetzlichen Einlagensicherung die sicherste Anlageform und gleichzeitig nachhaltig, da die UmweltBank die Einlagen ihrer Kunden zu 100 Prozent in Umweltprojekte investiert".
Julia Niewöhner, facunda green AG
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