Ich weiß nicht was genau bei Conergy war, aber es ist ganz einfach so, dass man immer "ausgebuht" wird, wenn man gegen das Investment in ein bestimmtes Papier Stellung bezieht. Es ist eine undankbare Aufgabe, denn die Diskussionspartner sind zum größten Teil in das Papier investiert und würden es gerne steigen sehen. Deswegen machen das auch nur relativ wenige Leute, und deswegen sind Diskussionsforen zu Aktien notorisch viel zu positiv und optimistisch. Gleiches gilt für die Aussagen von Vorständen u.dgl., wie Du es ja scheinbar erlebt hast. Sie sind tendenziell immer zu positiv. Solche Leute haben ein Interesse daran sich selbst in günstigem Licht erscheinen zu lassen, und gerade bei insolvenzgefährdeten Firmen, wie es damals Conergy wohl schon war, ist es enorm wichtig, sich in der Öffentlichkeit so positiv wie nur irgendwie möglich darzustellen, weil man dann eher frisches Kapital aufnehmen kann. Die Folgerung ist, dass man Veröffentlichungen von Unternehmen immer mit Skepsis zu betrachten hat. Typischerweise ist die wahre Lage schlechter als dargestellt, insbesondere bei bekannten "Problemfirmen". Viel seltener passiert es, dass die wahre Lage viel besser ist. Das ist aber gerade das was auch in den Wamuthreads immer wieder behauptet wird. Da gäbe es "Geheimabsprachen", die irgendwann in der Zukunft zu Reichtum für die Aktionäre führen würden, etc., diese Schiene, Du kennst sie. Also: Veröffentlichungen mit Skepsis betrachten, JA UNBEDINGT. Veröffentlichungen komplett zu ignorieren "weil das ohnedies eine Mischpoke ist", etc. etc., NEIN.
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