Klimawandel: Noch mehr Fluten drohen
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Noch mehr Fluten drohen
Glaubt man den Klimaforschern, dann sind Dauerregen und Dürre Folgen der Erderwärmung.
Der Klimawandel kommt nicht erst in vielen Jahren, er ist schon längst da: Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif sieht einen Zusammenhang zwischen den Wolkenbrüchen in den Alpen und der Trockenheit in Spanien. Sowohl Trockenperioden in Südeuropa als auch die sintflutartigen Niederschläge in Mitteleuropa nähmen immer mehr zu, sagte der Professor vom Institut für Meereskunde der Universität Kiel in einem Interview mit dem Sender NDR Info. Diese Häufung von Extremwettersituationen sei ein Anzeichen dafür, dass die globale Erwärmung auch schon auf das alltägliche Wetter einen gewissen Einfluss habe.
In Zukunft noch mehr Wetterextreme
Dieser Theorie stimmt auch der Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung in Garmisch-Partenkirchen, Wolfgang Seiler, zu. Das verheerende Hochwasser im Alpenraum sei eindeutig eine Folge des von Menschen verursachten Klimawandels. „Solch intensive und lang dauernde Niederschläge mehrfach hintereinander haben wir hier noch nicht erlebt“, so der Klimaforscher. Für die Zukunft sei mit noch intensiveren Niederschlägen und noch größeren Überschwemmungen zu rechnen.
Durch die globale Erwärmung wird der Kreislauf von Verdunstung und Niederschlag verstärkt. „Dadurch kommt es zu extremeren Wetterereignissen, Dürre auf der einen Seite, sintflutartige Niederschläge auf der anderen Seite“, erklärt Latif.
Wärmere Luft erzeugt mehr Regen
Eine wärmere Atmosphäre könne beispielsweise mehr Wasserdampf aufnehmen. „Wenn mehr Wasserdampf unterwegs ist, gibt es eben auch heftigeres Wetter.“ In den kommenden 50 bis 100 Jahren könnten solche Wetterextreme noch deutlich zunehmen, falls nichts getan werde. Es gebe in jedem Fall eine Erwärmung, aber sie lasse sich beschränken, so dass die globale Temperatur nur um 1,4 Grad steige.
Nach Ansicht Seilers wird der vor allem durch die vom Menschen verursachten Kohlendioxidemissionen ausgelöste Klimawandel in Bayern bis 2030 zu einem weiteren Anstieg der Wintertemperaturen um durchschnittlich etwa zwei Grad führen. Auch im Sommer werde sich die Temperatur um etwa zwei Grad erhöhen. Die Niederschläge gingen insgesamt zurück, was zu Dürreperioden im Sommer führen werde. „Hochwasser und Dürre sind zwei Seiten ein- und derselben Medaille des Klimawandels“, warnte der Forscher.
Um künftigen Extremwetterlagen wie Trockenheit und Flut besser begegnen zu können, müssten die Vorhersagen und Frühwarnsysteme im Rahmen des Hochwasserschutzes weiterentwickelt und perfektioniert werden. „Wir müssen aus Fehlern der Vergangenheit, etwa Flussbegradigungen, lernen und diese korrigieren“, sagte der Experte.
Weniger Auto fahren würde helfen
Zu der Frage, wie vorhersagbar Flut und Dürre seien, zieht Klimaexperte Latif gerne den Vergleich mit einem gezinkten Würfel: „Ich vergleiche die Situation immer gerne mit dem berühmten gezinkten Würfel. Wenn der Würfel auf Sechs gezinkt ist, dann kommt eben die Sechs häufiger, aber das System bleibt immer noch zufällig.“
Wichtig sei es, den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen, vor allem von Kohlendioxid, deutlich zu reduzieren. „Man kann hier als Staat, als Land nur etwas tun, wenn jeder Einzelne mitmacht“, so Latif. „Ob man nun weniger Auto fährt, ob man ein kleineres Auto fährt, ob man das Auto stehen lässt und zum Beispiel Fahrrad fährt, ob man Stand-by-Einrichtungen ausschaltet, ob man bessere Wärmedämmung einbaut, es gibt vielfältige Möglichkeiten.“
Quelle: dpa/ddp
...be invested
Der Einsame Samariter
Entwicklung + Funktion
Hagelschäden verursachen im süddeutschen Raum Jahr für Jahr beträchtliche volkswirtschaftliche Schäden. Diese können, wie das Beispiel der "Münchner Hagelkatastrophe" vom 12. Juli 1984 zeigt, Milliardenhöhe erreichen.
Obwohl der gesamte süddeutsche Raum von Hagelfällen in Mitleidenschaft gezogen werden kann, gibt es doch Gebiete, die sich im langjährigen Mittel als besonders gefährdet herausgestellt haben. Ein solcher Bereich zieht sich in einem etwa 40 km breiten Streifen vom Allgäu bis zum Chiemgau am Alpenrand entlang. Es ist daher nicht verwunderlich, daß insbesondere in den Landkreisen Rosenheim und Miesbach die Versuche, den Hägel abzuwehren, schon eine lange Tradition haben. Bereits in den dreißige Jahren wurden Hagelabwehrversuche mittels Raketen unternommen.
Im Jahr 1947 wurde entdeckt, daß Silberjodid (AgJ) eine dem Eis ähnliche kristalline Struktur besitzt. In Wolkenkammer - Experimenten fand man heraus, daß es als künstlicher Eiskeim schon bei Temperaturen von -3 Grad Celsius wirksam wird. Erste Tests in unterkühlten Wolken verdeutlichten die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf natürliche atmosphärische Bedingungen. In den geimpften Teilen einer Stratus - Wolkendecke entstanden "Löcher" und das Ausfallen von Schnee konnte beobachtet werden.
Im Landkreis Rosenheim wurde im Jahre 1958 aufgrund einer Initiative des damaligen Landrates, Georg Knott, ein zehnjähriger Versuch gestartet, bei dem Silberjodid mit Hilfe von Raketen sowie durch Freisetzung vom Boden aus (Bodengeneratoren) bei hagelträchtigen Wetterlagen in die Atmosphäre eingebracht wurde. Im Vergleich mit einem Zehnjahreszeitraum vor den Impfversuchen wurde als wesentlichstes Ergebnis ein Rückgang der Hagelschadenstage pro Gemeinde im Landkreis Rosenheim um 27% festgestellt. Damals wurden 72 Abschußrampen für die Hagelraketen an der westlichen Landkreisgrenze eingerichtet und 30 Bodengeneratoren, 15 Kilometer westlich der Landkreisgrenze vorgelagert, installiert. Damals waren 140 Hagelschützen, 30 Betreuer der Bodengeneratoren und 210 Wetterbeobachter eingesetzt. Die Einsätze leitete Hermann Seibold, genannt der "Hagelgeneral".
Aufgrund der positiven Ergebnisse wurde in den folgenden Jahren 1968 bis 1973 die Impfung mittels Raketen und Bodengeneratoren fortgeführt. Mit Ablauf des Jahres 1973 mußte diese Form der Wolkenimpfung aufgrund der geänderten Sprengstoffgesetze eingestellt werden.
Nachdem im Folgejahr 1974 aber Schäden in Höhe von rund 23 Millio DM durch Hagelschlag im Landkreis Rosenheim aufgetreten waren, wurde die Hagelabwehr 1975 erneut aufgenommen. Geimpft wurde nun vom Flugzeug aus, ebenfalls mit Silberjodid, weiches an der Wolkenbasis direkt in die Aufwinde von Gewittern eingebracht wird. Hermann Selbertinger, ein flugbegeisterter Bauingenieur konstruierte die Spezialgeneratoren und rüstete eine Piaggio 149, die er selbst flog, für die Einsätze aus.
Die beiden neuen, zweimotorigen Hagel Flugzeuge des Landkreises Rosenheim, die auf Initiative von Landrat Dr. Max Gimple und Dr. Alexander Euler beschafft wurden, tragen an ihren Flügelenden Spezialgeneratoren, raketenförmige Behälter, die mit einem Gemisch aus Silberjodid und Aceton gefüllt sind. Dieses Gemisch wird in eine Brennkammer gespritzt und per Knopfdruck vom Cockpit aus im Aufwindbereich der neu heranwachsenden Gewitterzellen gezündet. Aus dem Silberjodid entstehen Milliarden winzigster Eiskeime. An diesen Eiskeimen lagert sich das unterkühlte Wasser der Gewitterwolken an und es bilden sich anstelle weniger großer Hagelkörner Milliarden kleinster Körnchen, die nach dem Durchfallen der wärmeren unteren Luftschichten zu Regentropfen schmelzen oder höchstens noch einen Graupelschauer bilden.
Zur Umweltverträglichkeit der Impfaktion wurde vom Landesamt für Umweltschutz in Baden-Württemberg festgestellt, daß aufgrund der geringen Menge (ca. 8 Liter/Stunde) das verwendete Silberjodid im Niederschlag nicht nachgewiesen werden konnte.
Als im Sommer 1993 ein Bericht der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt zur Wirksamkeit der Hagelbekämpfung vorgelegt wurde, herrschte helle Aufregung. Die Wissenschaftler räumten der Hagelabwehr einen verschwindend geringen Nutzen ein. In einer Sondersitzung des Kreistages akzeptierten zwar die meisten Abgeordneten die im Zeitraum von 6 Jahren zusammengetragenen Daten, jedoch fielen bei der Befragung der Forscher vor allem zwei Punkte ins Gewicht: die kurze Laufzeit der Studie und die fehlenden Untersuchungen darüber, welche Schäden durch Hagelschlag in den letzten Jahren tatsächlich am Boden entstanden sind. Es komme doch nicht nur darauf an, wurde resümmiert, daß Hagel in der Gewitterwolke gebildet wurde, sondern ob und in welcher Größe die Hagelkörner den Boden erreichen.
In dieser Situation stellte sich in einer spontane Unterschriftenaktion die Bevölkerung hinter die Hagelabwehr, worauf sich eine deutliche Mehrheit des Rosenheimer Kreistages für eine Fortführung der Hagelbekämpfung aussprach, allerdings unter der Maßgabe, daß die Wirksamkeit der Hagelabwehr durch empirische Forschung weiter geprüft und die Hagelbekämpfung auch finanziell auf eine neue Basis gestellt wird.
home.pages.at/hagelabwehr/bayern/chronik.htm
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Es wurde in der besagten Doku aber auch darauf hingewiesen, aber nicht sehr detailliert darauf eingegangen. Hatte mich dabei auch gefragt, wie es denn möglich sei in das AUge direkt zu fliegen..aber es geht wohl.
Auch die Möglichkeit Ölpartikel auf die Meeresoberfläche zu geben um die zur Bildung benötigten Wärmeunterschiede und Energie der sich entwickelnden Hurrikans durch verminderte Abstrahlung (? - sehr grob und ausm Gedächtnis in etwa widergegeben..war halb 2 nachts ;-)) zu hemmen, wurde erwähnt.
Aber ich hatte mich bei der Aussage eigentlich auch gar nicht so sehr gewundert - ist doch bspw. schon mehrmals an dem Wetter gedreht worden (zuletzt glaube ich bei der Russenfeier am Kreml) indem man gewisse chemische Stoffe in die Atmosphäre gegeben hat.
Bin leider kein Chemiker..
Wetterbeeinflussung im kleinen Rahmen gibt es schon lange, siehe #175. Aber das sind ganz andere Größenverhältnisse.
Es gab mal Überlegungen, Hurricanes durch eine gezielte Atom- oder Wasserstoffbombenexplosion an ihrem Rand abzulenken. Aber abgesehen von den schwer vorhersehbaren Nebeneffekten kann man (weil es sich im wesentlichen um eine _rotierende_ Winderscheinung handelt)nicht einmal sicher vorhersagen, wohin er dann abgelenkt wird. Man hat das deswegen nicht weiter verfolgt. Aber es kann gut sein, daß diese Vorschläge jetzt wieder hoch kommen. Die Zeit nach solchen Ereignissen ist auch immer die Zeit der Klugschnacker, die für alle Probleme der Welt die passende Lösung haben und das schon immer wußten. Aber vielleicht gibt es ja inzwischen auch tatsächlich weitere Erkenntnisse dazu, die das heute sinnvoller machen als früher. Ich weiß es nicht.
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www.das-gibts-doch-nicht.de/seite2417.php
und den anderen hab ich falsch eingefügt ;-)
http://www.ariva.de/board/230048#jump2087625
Da gibt es z.B. eine Tabelle
"U.S. Hurricane Strikes by Decade".
Danach gabe es in den 3 Dekaden von 1931 bis 1960 an den Küsten der USA mehr Hurrikane als in den Dekaden danach.
Das widerspricht deutlich den pauschalen Angaben, die wir sonst so oft hören. Denn da erzählt man uns immer, daß die Hurrikane sowohl der Zahl als auch der Stärke nach zugenommen haben.
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26. September 2005 | |
Mississippi vor Kuba
REUTERSGeflutete Straße in New Orleans |
Das hat ein Team aus Ozeanografen und Satellitenfachleuten mit Hilfe von Bildern aus dem All und Messungen von Bojen und Forschungsschiffen festgestellt und in der Zeitschrift "Geophysical Research Letters" veröffentlicht. "Die schmutzige Brühe, die derzeit in New Orleans abgepumpt wird, geht großenteils ungefiltert in den Mississippi", sagt Mitch Roffers, ein beteiligter Fischereiexperte aus Florida.
DER SPIEGELAusbreitung des Mississippi-Süßwassers im Golf von Mexico (nach Wirbelsturm Katrina) |
"Möglicherweise werden hier leichtfertig riesige Fischgründe bis hin zu den Florida Keys mit Schwermetallen, Lösungsmitteln, Öl und gefährlichen Bakterien verseucht." Außerdem leiden die am Boden lebenden Tiere wie Krebse und Muscheln darunter, dass der Unterwasser-Mississippi sie derzeit unter einer dicken Schicht Schlamm begräbt. "Nur die Haie scheinen sich in der giftigen Brühe aus New Orleans wohl zu fühlen", so Roffers, "die werden derzeit in großen Scharen angezogen von den mitgespülten Tierkadavern." Eine genaue Analyse, wie und wo der Fluss das Meer in Mitleidenschaft zieht, liegt bisher nicht vor - denn die Forscher mussten vorige Woche zunächst einmal sich und ihre Schiffe in Sicherheit bringen: vor "Rita", dem nächsten Wirbelsturm.
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http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,376468,00.html
leichtfertig riesige Fischgründe verseucht. :-((
Wir hams ja.....
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29. Sep 12:10
Rückgang des arktischen Meereises in Folge der globalen Erwärmung
Bild: Michael Böttinger
Extreme Wetterereignisse und ein eisfreier Nordpol: Hamburger Klimaforscher präsentieren eine Prognose für den Klimawandel im 21. Jahrhundert.
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg haben heute Modellrechnungen zur Klimaentwicklung vorgestellt. Demnach wird sich das Klima in den kommenden hundert Jahren so schnell ändern wie noch nie.
«Verschiebung von Klimazonen»
Flüsse bringen mehr Wasser in die Arktis
21. Jan 2005 11:52
Extreme Hitze wird Regel in Europa
15. Dez 2004 11:46
«Die Arktis könnte dieses
Jahrhundert eisfrei werden»
12. Nov 2004 10:21
Eisschwund in der Arktis
12. Nov 2004 10:03
Zur Überprüfung der eigenen Klimamodellrechnungen haben die Forscher zunächst das Klima der vergangenen Jahrhunderte simuliert und die Ergebnisse mit dem realen Klimageschehen verglichen. Nach der am Deutschen Klimarechenzentrum erstellten Prognose für das 21. Jahrhundert könnte die globale Temperatur um bis zu vier Grad ansteigen. Der Meeresspiegel würde durch die Erwärmung um bis zu 30 Zentimeter ansteigen.
Unter bestimmten Bedingungen werde im Sommer das Meereis in der Arktis vollständig abschmelzen, teilte die Max-Planck-Gesellschaft mit. Für Europa wird eine Zunahme von trockenen und warmen Sommern erwartet, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Die Winter werden wärmer und feuchter. Extremereignisse wie Starkniederschläge mit Hochwasser sind eine weitere Folge des Klimawandels.
«Das wesentliche Ergebnis der Zukunftsszenarien ist die fortschreitende Erhöhung der globalen Mitteltemperatur und die damit verbundene Verschiebung von Klimazonen», sagt Erich Roeckner, Projektleiter der Hamburger Modellrechnungen.
IPCC-Website
Das aktuelle Klimamodell beinhaltet neben dem komplexen Zusammenspiel zwischen Atmosphäre und Ozeanen auch neue Erkenntnisse über die Auswirkungen der Luftverschmutzung und den Einfluss des Kohlenstoff-Kreislaufs der Erde. Die Ergebnisse bestätigen die Vermutungen der vergangenen Jahre, dass der Mensch einen großen und bislang nie da gewesenen Einfluss auf unser Klimageschehen hat und die globale Erwärmung fortschreitet.
Die Ergebnisse der Hamburger Klimaforscher werden in den Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change einfließen. Dieser wird etwa alle fünf Jahre erarbeitet und den Regierungen als unabhängige Information zur Verfügung gestellt. Insgesamt arbeiten an dem 2007 erscheinenden vierten IPCC-Report weltweit etwa 1000 Wissenschaftler, die von ihren Regierungen beauftragt wurden, sich an dem umfassenden, unabhängigen Klimastatusbericht zu beteiligen. (nz)
http://www.netzeitung.de/spezial/klimawandel/360398.html
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Was Katrina und Rita uns gelehrt haben
Craig Morris 28.09.2005
... fein säuberlich nach Ideologie sortiert
Zwei Orkane der Kategorie 5 bilden sich innerhalb von weniger als 4 Wochen in der Karibik. Dabei haben im letzten Jahrhundert lediglich drei solche Kat5-Stürme die Küste der USA erreicht. Sie denken, lieber Leser, vielleicht: "Nun werden die Amis endlich umdenken und die Erderwärmung als Tatsache akzeptieren." Sie wünschen sich bei den Amerikanern nun Einsichten, weniger Energiekonsum, einen Beitritt zum Kyoto-Protokoll? Und mehr sozialen Zusammenhalt, vor allem zwischen Klassen und Rassen? Da können Sie schwarz werden…
Ein Sturm so groß wie Deutschland: Alleine von New Orleans bis Mobile/Alabama sind es rund 200 km ( Großaufnahme (1)). Bild: NOAA
Wenn endlich die Vernunft im Hauptquartier der Klimaverschmutzer einkehren wird, muss die internationale Gemeinschaft in der Lage sein, Amerika mit einem ausgearbeiteten Vorschlag für die Zukunft des internationalen Klimaschutzes die Hand zu reichen. Die Bundesregierung steht dafür bereit.
Bundesumweltminister Trittin, am 29.8.2005 (2) in der Frankfurter Rundschau, als der Orkan auf die Golfküste der USA peitschte
Sprach's und ging. Deutschland hatte schneller seine Regierung abgewählt, als die Vernunft ins Weiße Haus einziehen konnte. Denn die Lektionen, die die Amerikaner aus Rita und Katrina ziehen, zeigen nur, dass sich nichts geändert hat.
Hat Bush nicht gesagt, Rasse und Klasse dürfen keine Rolle beim Aufbau spielen? Und dass die Regierungsstrukturen schlanker werden sollen, damit die Zusammenarbeit besser funktioniert? Mitte September machte er klar, was er damit meint, als er das Davis-Bacon-Gesetz (3) annullierte. Das Gesetz, das im Jahre 1931 kurz nach der großen Flut am Mississippi 1927 erlassen wurde, sieht vor, dass bestehende Tarifvereinbarungen eingehalten werden, wenn die Regierung ein Projekt ausschreibt. Damit soll verhindert werden, dass die Regierung selbst zu Lohnsenkungen beiträgt, denn die Regierung ist angehalten, das billigste Projektangebot anzunehmen - nur nicht auf Kosten der Arbeiter.
Beim Aufbau der Golfküste werden also Löhne unter Tarif gezahlt. Damit haben die Republikaner endlich ein Gesetz vorläufig (aber unbegrenzt!) außer Kraft gesetzt, das sie schon seit mindestens 10 Jahren abschaffen wollen. Die armen Arbeiter in der Gegend, die teilweise alles verloren haben, sollten also froh sein, überhaupt Arbeit zu bekommen - so lautet die Botschaft von der Regierung.
Das überragende Ziel beim Aufbau, so republikanischer Senator Mike Pence, sei es, "konservative, markwirtschaftliche Ideen an die Golfküste" zu bringen, denn die Golfküste soll zu einem "Magnet für den freien Markt" werden. "Das letzte, was wir brauchen, ist eine Stadt, die von der Bundesregierung anhängig ist, an der Stelle, wo New Orleans einst stand." Der Wall Street Journal berichtet (4), dass schon lange anstehende Gesetzesänderungen wie die Abschaffung der Erbschaftsteuer (estate tax), die die Republikaner in die "Todessteuer" umbenannt haben, damit sich wirklich keiner damit identifizieren kann, und die Etablierung neuer "steuerfreien Zonen" für Geschäfte an der Golfküste nun wieder prominent auf der Tagesordnung stehen.
Allerdings möchte die WSJ auch nicht parteiisch erscheinen, weshalb die Zeitung die Vorschläge der Demokraten auflistet, die ihrer "Ideologie" (so die Zeitung) entsprechen:
Flüchtlinge sollen weiterhin staatliche Krankenversicherung (Medicaid) bekommen | |
Studenten, die nun zum Semesterbeginn umsiedeln mussten, sollen $2.500 bekommen, und | |
Opfern der Orkane soll eine Gnadenfrist (180 Tage) für ausstehende Darlehen eingeräumt werden. |
"The sky is falling": So tun Skeptiker der Erderwärmung alle Warnungen ab - mit einem Verweis auf die Kindergeschichte Chicken Little (5), in der ein Huhn glaubt, der Himmel würde ihm auf den Kopf fallen, weil es eine fallende Eichel abgekriegt hat. Diese Fabel soll Kindern beibringen, dass man keine übertriebene Angst zu haben braucht. Obiges Foto, angeblich vom herannahenden Orkan Katrina, kursiert im Internet - es handlt ich aber um eine sogenannte Superzelle. Trotzdem, wenn man das Bild betrachtet, fragt man sich, welche Art Mut das Gebot der Stunde ist. Oder möchten Sie in dem kleinen Haus rechts unten wohnen? Quelle (6) (Anm. d. Red.: der letzte satz wurde korrigiert)
"Unsustainable"
"Nachhaltig" - ein Begriff, der zwar in Mode gekommen ist, aber je nach politischem Lager mit unterschiedlichem Bezug. Natürlich sprechen viele "Grüne" in den USA davon, wie die Stadt New Orleans wieder als zukunftssichere Stadt aufgebaut werden könnte. Alle sehen ein, dass New Orleans nicht einfach wieder im Sumpf aufgerichtet werden kann. Neben Bedenken über Deiche - wie kann die neue Stadt besser geschützt werden, und zu welchem Preis? - sehen viele Umweltbewusste hier eine Gelegenheit, die Stadtplanung in den USA endlich nachhaltig zu gestalten: weg von der Zersiedelung, weg von der Bodenversiegelung. New Orleans soll in den Sumpf besser integriert sein. Man schaut auch bewusst nach Holland.
Ein Hauptvorschlag für die umliegenden Sümpfe lautet Coast 2050 (7). Doch diesen Plan gibt es seit 1998. Umweltschützer wittern hier eine Chance, ihr Programm endlich durchzusetzen. Wie klein aber die Gruppe der Umweltbewussten ist, zeigt sich an der demokratischen Partei. "Unsustainable" hat zum Beispiel der demokratische Senator Mike Doyle nicht etwa die Stadtplanung in den USA genannt (8), sondern die Benzinpreise der letzten Wochen: $3 Dollar, teilweise sogar mehr als $4 Dollar pro Gallon - umgerechnet bis zu rund 80 Cent pro Liter. Ganz schlimm. Deshalb hauen viele Politiker auf die bösen, bösen Ölfirmen, die schon wieder abzocken. Dieses abgedroschene politische Kabarett kommt bei den Wählern immer noch gut an, denn wer liebt schon seinen Dealer?
Vereinzelt sprechen sich manche Amerikaner für nachhaltig höhere Benzinpreise aus, damit sich das Land endlich vom Öl befreien kann, aber es sind dieselben Stimmen wie früher - wie z.B. Robert Samuelson in Newsweek (9):
What this country needs is $4-a-gallon gasoline or, maybe, $5. We don't need it today, but we do need it over the next seven to 10 years via a steadily rising oil tax.
Man höre und staune: Der möchte nichts anderes als die deutsche Ökosteuer, die ja in Deutschland den Verkauf von sparsameren PKW und die Zahl der Fahrgäste im ÖPNV erhöht hat. Aber Samuelson vertrat (10) diese These schon vor den Stürmen, ohne dass jemand auf ihn gehört hätte. Er hat nicht etwa neue Schlüsse aus Katrina & Rita gezogen. Werden seine Leser dies tun? Oder gilt er nach wie vor als skurriler Querdenker, der zwar interessante, aber unrealistische Ideen hat?
Orkan Rita am 22.9. Bild: Nasa
Die Ölfirmen sind nicht nur böse, sondern sie haben auch noch was von den Stürmen abgekriegt. Die Ölförderung im und am Golf ist teilweise lahm gelegt. Die USA bezieht rund 25% ihrer heimischen Ölförderung aus dem Golf. Es sind teure Offshore-Projekte, denn das Land hat die meisten seiner billigen Förderstätten "on-shore" schon längst verbraten. Höchste Zeit, über Alternativen nachzudenken? Ja, klar!
"Der Orkan Katrina hat klargemacht, dass wir uns auf Glatteis befinden, wenn wir unsere Energieversorgung weiterhin auf die Golfküste konzentrieren", sagte neulich der republikanische Senator Pete Domenici - und rief (11) nach mehr Ölförderung im umstrittenen Naturreservat in Alaska. Außerdem wollen die Republikaner die Umweltauflagen für den Bau von neuen Raffinerien lockern, damit mehr Rohöl importiert werden kann. Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor ( Der neue, alte Energieplan der USA (12)?
Klimawandel? Wo?
Haben die Amerikaner nun endlich die Debatte über das Für und Wider der Erderwärmung beendet, damit sie ihre ganze Aufmerksamkeit dem Streit ( Die total komplexe Mausefalle (13)) über die Evolution widmen können? Keineswegs: Wer vorher an den Klimawandel glaubte, sieht sich bestätigt, aber wer die Ökospinner schon immer durchschaut hat, tut es immer noch. Es findet sich immer ein Wissenschaftler, der bestreitet, dass wir nun mehr oder heftigere Orkane als früher hätten. So zum Beispiel ein gewisser Dr. Prof. Andresen, der kurz nach Katrina meinte (14):
It will be a long time before we see something of this magnitude again, and that is a good thing.
Also: Große Orkane sind schlecht. Das könnte der Herr Prof. Andresen bei der nächsten Prüfung abfragen. Aber man sollte den ersten Halbsatz vergessen, da hat er sich versprochen. Schließlich war Rita zu dem Zeitpunkt nur das Flattern eines Schmetterlings an der afrikanischen Westküste. Nein, der Experte meinte eher: Zwei Orkane der Stärke 5 innerhalb von 4 Wochen, das sei noch seltsamer als nur einer. Und da die Orkansaison noch bis Anfang November andauert, wären 3 solche Ungetüme 2005 so richtig bemerkenswert.
Gefärbte Infrarotaufnahme eines verwüsteten Teils von Gulfprt. Bild: Nasa
Werden die Stürme nicht häufiger? Oder werden sie nur heftiger? Eigentlich beides, aber dafür wissen die erlauchten Skeptiker auch den Grund: Einen 60-jährigen Zyklus namens Atlantic Multidecadal Oscillation ( AMO (15)), der zwar kaum erforscht und noch nicht beweisen und eigentlich auch noch gar nicht richtig verstanden ist, da er erst im Jahr 2000 überhaupt entdeckt wurde, aber wenn Sie als Doktorand der Klimatologie ein Thema für Ihre Doktorarbeit suchen, bitte sehr! Vielleicht werden Sie das Hoch um 1930-50 und das Tief von 1960-1990 besser erkennen als ich (siehe Figure 2 (16)). Und was ist der komische Steilhang (17) da nach 2000?
Bestimmt nichts Besonderes, da ist nur der Schreiber ausgerutscht. Kommt bei dem Gerät alle 2000 Betriebstunden zyklisch vor. Denn eines ist sicher, wie der einflussreiche Journalist und Nicht-Klimatologe Charles Krauthammer meint, als er diesen ganzen Ökoschwachsinn in der Washington Post endlich wegräumte (18), und zwar kurz und bündig.
There is no relationship between global warming and the frequency and intensity of Atlantic hurricanes. Period.
Bündiger hätte es keiner ausdrücken können. Richtiger vielleicht, aber nicht bündiger. Denn man kann auch nicht beweisen, dass Katrina nicht mit dem Klimawandel zusammenhängt. Punkt. Krauthammer hätte aber recht gehabt, wenn er gesagt hätte: "Man kann keinen Zusammenhang zwischen einem einzelnen Orkan und dem Klimawechsel beweisen." (Wir erinnern uns: Krauthammer lehrte uns vor einigen Jahren (19), dass Bushs "Achse des Bösen" keineswegs das gefährliche Hirnsgespinst war, für das es auch viele Konservative gehalten haben, sondern ein Geniestreich).
Also, meine lieben Landsleute, jetzt mal zum Mitschreiben:
Ihr erinnert euch: Als wir mit 8 die Schulbank drückten und erfuhren, dass es andere Planeten gibt, da sagte uns die Lehrerin, der Mars ist ein bisschen wie die Erde, aber halt ohne so viel Luft. Und wenn wir keine Atmosphäre auf der Erde hätten, wäre die Temperatur der Erde -18°C? Aha, jetzt fällt der Groschen! Das ist der Treibhauseffekt. Den gibt es. | |
Der Treibhauseffekt hat mit CO2 zu tun. Seit der Industrialisierung gibt es immer mehr CO2 in der Luft. Vielleicht hängt die Erderwärmung mit irgendwelchen Sonnenstürmen zusammen, oder vielleicht pusten wir Menschen halt viel CO2 in die Luft. Jedenfalls lag die Konzentration seit 440.000 Jahren meistens weit unter 280 ppm und nie weit über 300 ppm. Jetzt liegt sie über 380 ppm. | |
Forscher hoffen, dass wir die Entwicklung vor 2100 bei 550 ppm aufhalten können. Aber sie sind skeptisch. Übrigens: 550 ppm ist fast doppelt so viel wie 280 ppm. |
Selbst wenn in 100 Jahren die Temperatur um ein paar Grad gestiegen und die große Katastrophe bewiesenermaßen ausgebrochen ist, wird man nicht mit Sicherheit sagen können, dass die Verbrennung von fossilen Energieträgern schuld war.
Das liegt daran, dass man in der Wissenschaft schlecht etwas beweisen kann. Meistens widerlegt man nur. Die Widerlegung gilt dann als neue Theorie (wissenschaftlich für "Erklärung") - bis sie verfeinert oder selbst widerlegt wird.
Man kann hier auch deshalb nichts beweisen, weil man keine Experimente laufen lassen kann. Hätten wir eine zweite Erde, könnte man schauen, ob die Stürme auch ohne die Industrialisierung so schlimm wären.
Aber warum sind ausgerechnet gläubige Christen in den USA so skeptisch gegenüber dem Klimawandel? Die Menschheit schlägt sich die Schädel ein über die Auslegung der Gebote Gottes. Dabei sind weder die Gebote noch die Existenz Gottes überhaupt bewiesen. Die Menschen lassen beim Glauben alle Skepsis fahren. In der Wissenschaft wird nur verlangt, dass man Wahrscheinlichkeiten und Theorien akzeptiert. Eine Theorie ist so etwas wie die beste Erklärung, die wir haben.
Huch, das war aber eine sehr akademische Abhandlung! Ok, lasst mich das, my fellow Americans, mal etwas mehr gefühlsbetont formulieren:
Wenn ich noch 45 Jahre lebe, dann besuche ich euch 2050 an der Golfküste. Und wenn wir alle knöcheltief im Wasser stehen (21) mit zersaustem Haar und einem verdurstenden Kind im Arm, dann bin ich der letzte, der euch sagt: Ich habe euch gewarnt. Wir suchen dann zusammen eine noch stehende Steinkirche und setzen uns hin, falls die Flutwelle die Bänke nicht fortgespült hat. Wer Baptist ist, liest aus der Offenbarung vor. Die Katholiken können sich zu mir setzen und den Rosenkranz beten, so wie es mir meine kreolische Großmutter Antoinette Duplantis aus New Orleans beigebracht hat, als ich ganz klein war.
Und Europa? Wie sagte (22) der heute viel zitierte Al Naomi vom Army Corps of Engineers in New Orleans bereits im August 2002 ?
We're not going to be the only ones in the boat. We're just in the boat first.
Craig Morris übersetzt bei Petite Planète Translations (23) und ist Autor des Buches Zukunftsenergien (24) in der Telepolis-Buchreihe (25). |
Links
(1) http://www.osei.noaa.gov/Events/Current/TRCkatrina241_N5.jpg
(2) http://www.fr-aktuell.de/ressorts/...thema_des_tages/?cnt=718533&
(3) http://en.wikipedia.org/wiki/Davis-Bacon_Act
(4) http://online.wsj.com/article/0,,SB112674719461641356,00.html
(5) http://eleaston.com/chicken.html
(6) http://www.extremeinstability.com/04-5-28.htm
(7) http://www.coast2050.gov/
(8) http://seattletimes.nwsource.com/html/nationworld/...65_ethics25.html
(9) http://www.msnbc.msn.com/id/9285514/site/newsweek/
(10) http://www.washingtonpost.com/ac2/wp-dyn/A10004-2004Oct5
(11) http://www.petoskeynews.com/articles/2005/09/10/...ines/d8cihuq00.txt
(12) http://www.telepolis.de/r4/artikel/20/20010/1.html
(13) http://www.telepolis.de/r4/artikel/20/20757/1.html
(14) http://www.statenews.com/article.phtml?pk=31318
(15) http://www.realclimate.org/index.php?p=38
(16) http://www.realclimate.org/index.php?p=181
(17) http://www.fortune.com/fortune/print/0,15935,1101173,00.html
(18) http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/.../AR2005090801667.html
(19) http://www.telepolis.de/r4/artikel/13/13556/1.html
(20) http://www.telepolis.de/r4/artikel/15/15162/1.html
(21) http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/..._frames.htm?startat=1
(22) http://www.waterconserve.info/articles/reader.asp?linkid=14106
(23) http://www.petiteplanete.org/
(24) http://www.dpunkt.de/buch/3-936931-26-7.html
(25) http://www.heise.de/tp/r4/buch/buch.html
Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/r4/artikel/21/21027/1.html
Optionen
1. Rita hatte Stärke 4 beim "landfall", nicht Stärke 5.
2. In den 4 Jahren 2001 bis 2004 gab es 3 Hurricanes der Stärken 3,4 und 5 (zusammen).
3. Da sind jetzt 2 dazu gekommen.
4. Von 1941 bis 1950 gab es 10. Damals war der CO2-Ausstoß wesentlich geringer.
5. Von 1891 bis 1900 gab es 8.
6. In den daziwschen liegenden Jahrzehnten waren es weniger, teilweise nur 4 pro Jahrzehnt.
7. Die Anzahl der Hurricanes unterliegt also starken statistischen Schwankungen.
8. Warum soll es im Jahrzenht 2001 bis 2010 nicht wieder eine Häufung geben?
Quelle: Siehe http://www.ariva.de/board/230048#jump2087625,
dort erstes Posting, dort Tabelle "U.S. Hurricane Strikes by Decade".
Auch die anderen Daten sollten sich die mal zu Gemüte führen, die bei jedem Sturm denken, das Ende der Welt sei angebrochen.
Jeder, der von Statistik etwas versteht, wird zugeben, daß man aus den wenigen vorliegenden Fällen dieses Jahres allein überhaupt keine sinnvolle statistische Aussage herleiten kann.
Wetterkatastrophen gab es auch früher. Nach Schuldigen hat man damals auch gesucht. In den 50er und 60er Jahren waren das die Atombombenversuche, die angeblich an allem schuld waren. Die gibt es jetzt nicht mehr. Gelegentliche Wetterkatastrophen gibt es aber imer noch.
Wenn jemand in den 50er und 60er Jahren gesagt hätte, daß es nach dem Einstellen der Atombombenversuche weiterhin gelegentliche Wetterkatastrophen gibt, wäre man genauso über ihn hergezogen wie heute über die, die CO2-Diskusssion (wie sie heute geführt wird) als an der Sache vorbeigehend betrachten.
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Es wird noch wärmer und die Meere steigen
Das Weltklima erwärmt sich nach einer neuen Studie des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie so schnell wie nie zuvor. Die globale Temperatur werde bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu vier Grad Celsius steigen, berechneten die Wissenschaftler. Der Meeresspiegel könne im Durchschnitt bis zu 30 Zentimeter klettern, in der Nordsee sogar etwas mehr.
Das Hamburger Institut stützt sich in seiner Vorhersage auf neueste Modellrechnungen des Deutschen Klimarechenzentrums. Darin sind den Angaben zufolge auch jüngste Erkenntnisse über Nebel und Staub in der Luft eingeflossen sowie über den Kohlenstoff-Kreislauf. Im Vergleich zu früheren Klimamodellen seien viele neue Erkenntnisse berücksichtigt worden.
[Bildunterschrift: Polarforscher in der Antarktis]
Fünfzig Forscher arbeiteten mehrere Jahre an der Studie, die ein Beitrag für den internationalen IPCC-Report ist. Der IPCC ist der Klimarat der Vereinten Nationen. In diesem Report werden seit 1988 in regelmäßigen Abständen die wichtigsten Forschungsergebnisse zum Klimawandel gebündelt und Politikern als Grundlage von Entscheidungen zur Verfügung gestellt.
Wüsten breiten sich ausDie Auswirkungen des Klimawandels werden sich nach Einschätzung der Forscher nicht gleichmäßig über die Erde verteilen, sondern einige Kontinente mehr, andere weniger treffen. So soll die Antarktis kaum von den Änderungen betroffen sein. Deutschland bekommt der Studie zufolge heiß-trockene Sommer und regnerische Winter. Der Mittelmeerraum wird von Dürren heimgesucht und die Wüsten in Australien und Afrika breiten sich aus, so die Ergebnisse der Studie.
Der Geschäftsführende InstitutsdirektorJochem Marotzke betonte, die Berechnungen hätten keine grundlegend neuen Erkenntnisse gebracht, die bisherigen Annahmen aber untermauert. Viele Ergebnisse seien deutlich stabiler. Das gelte zum Beispiel für das erwartete sommerliche Abschmelzen des Meereises in der Arktis. Ein Kollaps des Golfstroms sei damit aber nicht verbunden, sagte Marotzke. Allerdings verändern sich die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere dramatisch, so etwa für Eisbären, die vom Eis aus auf die Jagd gehen.
Arktis-Studie aus den USADas Nationale Schnee- und Eisdatenzentrum der USA (NSIDC) hat indes zusammen mit Forschern der US-Weltraumbehörde Nasa Satellitendaten ausgewertet, die belegen dass die Eisfläche der Arktis bereits das vierte Jahr in Folge in Rekordtempo schrumpft.
Die gesammelten Eisdaten hätten gewöhnlich zyklische Verläufe, sagte Liz Morris vom British Antarctic Survey dem Sender BBC. Doch eine Reduzierung über vier Jahre hinweg sei nicht zu erwarten gewesen. Dies deute zusammen mit den steigenden Temperaturen in der Arktis stark auf den Einfluss industrieller Treibhausgase hin. An den Polen ist die Temperatur in den vergangenen 100 Jahren mit zwei bis drei Grad Celsius besonders stark gestiegen.
Von 2002 bis 2005 hatte das Eis nach Angaben des NSIDC jedes Jahr eine um 20 Prozent geringere Ausdehnung als im Schnitt der Jahre 1978 bis 2000. Der Schwund entspricht 1,3 Millionen Quadratkilometern oder etwa der vierfachen Fläche Deutschlands.
[Bildunterschrift: Satellitenbilder der Nasa zeigen die Folgen des Temperaturanstiegs am Nordpol: Das obere Bild zeigt die Mindestvereisung des Eismeers im Jahr 1979, das untere die bedeutend kleinere Fläche im Jahr 2005. ]
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Und hin und wieder so ein kleiner Sturm oder eine kleine Überschwemmung sind gut für die Konjunktur. Nur wo viel kaput geht, kann man viel reparieren und wieder aufbauen.
Lasst Eure Kinder handwerkliche Berufe lernen, diese Jobs werden in Zukunft boomen.
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Klimacrash wurde bereits 1980!!!! in "The Global 2000 Report to the President"-in Deutschland als "Global 2000" in hunderttausendfacher Auflage erschienen- ausführlichst angekündigt.
Von den Warnungen des "Club of Rome" will ich gar nicht erst anfangen.
Es ist immer das Gleiche; die Problematiken sind erforscht, benannt, veröffentlicht und...niemand ist Zuständig, niemand will Verantwortung übernehmen. Die Mahner und Warner sind die Buhmänner. Die, die
mit den Umwelt-Sauereien ihren Profit machen, sind die, die vielfach als clevere Geschäftsleute gesehen werden "wissen wie man Geld macht". Vor einiger Zeit gab es hier die Atom-Diskussion, Kritiker wurden als Fortschrittsfeindlich bezeichnet.
Bedenken bzgl. der Zukunft von Kindern, Umwelt , Gesundheit und sozialem Wohlbefinden werden eben vielfach als Behinderung und nicht als konstruktive Beiträge gesehen.
Dabei ist unbestritten das alternative Energien und nachhaltiges Wirtschaften nicht zwangsläufig Stillstand oder gar Rückschritt bedeuten. Siehe z.B. die Entwicklung der Solar und Photovoltik.
Die Wertsteigerungen von "grünen Fonds" ist der Performence der klassischen Portfolio mindestens ebenbürtig............