MOSKAU, 24. Januar /RIA Nowosti/. Die Erdölgesellschaft Rosneft hat mit chinesischen Unternehmen, unter anderem mit der China National Petroleum Corporation (CNPC), einen Vertrag über Lieferungen von fast 50 Millionen Tonnen Erdöl in den Jahren 2005-2010 an die VRCh unterzeichnet. Die Hauptmenge davon wird Yuganskneftegas, das ehemals bedeutendste Tochterunternehmen von Yukos liefern, das heute durch Rosneft verwaltet wird. Die Unterzeichnung des Vertrages erhöht immens die Chancen von Rosneft, die Kontrolle über Yuganskneftegas zu behalten, schreibt die Zeitung "Kommersant".
Der Vertrag mit China ist ein Teil des Kreditschemas, nach dem die CNPC den Rosneft-Strukturen in der nächsten Zeit etwa 6 Milliarden Dollar gewähren wird. Allem Anschein nach wird Erdöl als Pfand für den Kredit eingesetzt, mit dem Rosneft den im Dezember getätigten Kauf von Yuganskneftegas bezahlen wird.
Der Rosneft-Vizepräsident Juri Matwejew bekräftigte, dass chinesische Unternehmen nach dem Vertrag bis Ende 2010 48,2 Millionen Tonnen Erdöl beziehen werden. Wie er sagte, wird die Erdölgesellschaft im Jahre 2006 neun Millionen Tonnen Erdöl nach China liefern. Im laufenden Jahr hat Rosneft vier Millionen Tonnen Erdöl an China zu verkaufen.
Die RShD (Russische Eisenbahnen) garantierte den Erdöltransport bis zur Grenze mit China nach einem immer intensiveren Fahrplan. Nach demselben Schema hatte früher Yukos Erdöl von Yuganskneftegas geliefert.
Indessen erklärte Bob Foresman, Leiter der Moskauer Vertretung von Dresdner Kleinwort Wasserstein, am vorigen Donnerstag, dass die Bank ein Geschäft zur Fusion von Gasprom und Rosneft ohne Yuganskneftegas vorbereite. Die Yuganskneftegas-Aktiva werden bei diesem Schema in der Bilanz eines gewissen staatlichen Unternehmens mit hundertprozentiger staatlicher Beteiligung geführt.
Der Vertrag mit China bindet Rosneft an die Aktiva von Yuganskneftegas. Das wird am ehesten zu neuen Verzögerungen bei der Realisierung des Schemas der Fusion von Gasprom und Rosneft um mindestens einige Wochen führen.
Wenn sich die Einverleibung von Rosneft durch Gasprom in die Länge zieht, haben die Verfechter der Alternatividee, auf der Basis von Rosneft und Yuganskneftegas eine staatliche Erdölgesellschaft zu gründen, Zeit für deren Lobbyierung im Kreml. Das staatliche Unternehmen Gosneft war in den letzten zehn Jahren ein unerreichbarer Traum aller Regierungen Russlands, unabhängig von ihrer nach außen gezeigten politischen Orientierung.
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