Anbei die Antworten des Vorstandes auf die Vorwürfe und einige Unklarheiten. Es sieht wohl so aus als ob nicht viel an den Vorwürfen dran ist wenn man das so offensiv angeht. Die 9€ haben wir nun fast erreicht...
30. Juni 2008 Der Vorstand 1. Was führte zu dem Kursverfall am 26. Juni 2008? Aus unserer Sicht war die Aktie der Wirecard AG Ziel einer Leerverkaufs- Attacke. Dabei schließen sich verschiedene sog. Hedge-Fonds zusammen und stellen Verkaufsorder mit andauernd hohem Volumen konstant bei der Börse ein (Xetra Frankfurt). Sie nutzen sodann den eintretenden Kursverfall, um sich zu niedrigeren Preisen wieder mit Aktien einzudecken, bevor diese an die Käufer ausgeliefert werden. Diese Maßnahme wurde von bewusst gestreuten falschen Gerüchten im Markt flankiert, welche zur Verunsicherung bei Wirecard Aktionären führten. 2. Was ist an den Vorwürfen der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) dran? Bereits auf der Hauptversammlung am 24. Juni 2008 in München wurde auf alle Fragen umfänglich und detailliert geantwortet. Die Vorwürfe sind allesamt unwahr. 3. Wieso hat sich die Wirecard AG an einer Bank beteiligt? Die Wirecard AG ist ein Zahlungsabwickler und hat durch den Erwerb der Wirecard Bank AG als 100% Tochtergesellschaft (hierüber wurde im Übrigen bereits in den Geschäftsberichten 2006 und 2007 ausführlich berichtet) ihre Wertschöpfung erfolgreich weiter ausgebaut. Sie profitiert dadurch von der gesamten Wertschöpfungskette, vor allem bei der Zahlungsabwicklung im Kreditkarten- und Lastschriftbereich. Leistungen, die sie zuvor über Dritte einkaufen musste, kann sie nun selbst erbringen. Darüber hinaus kann die Wirecard Bank AG Endkunden zusätzliche innovative Produkte im Prepaidkartenbereich anbieten, die insbesondere für den Einkauf über das Internet geeignet sind. Wir konnten entlang der Wertschöpfungskette auch in großem Umfang Kunden gewinnen, die bei der Wirecard Bank Ihre Bankverbindung halten. Diese rekrutieren sich zumeist über Kunden, denen die Wirecard Bank AG anbieten kann, Kreditkartenzahlungen zu leisten (auf Endkundenseite) und zu akzeptieren (auf Händlerseite). Zum 31.12.2007 hat die Wirecard Bank AG mit Mio. EUR 6,1 Ebit zum Konzernergebnis beigetragen, zum 31.03.2008 mit Mio. EUR 3,0 Ebit. Die Stellungnahme der Wirecard AG Wirecard AG | Bretonischer Ring 4 | 85630 Grasbrunn 2 Phone: +49 (0) 89 / 4424 - 0400 | Fax: +49 (0) 89 / 4424 - 0500 | E-Mail: presse@wirecard.com | www.wirecard.com Wirecard Bank AG beschäftigt aktuell 26 Mitarbeiter. Dieses Ergebnis wird im Wesentlichen in den Bereichen des Akquiring und Issuing erzielt. Darüber hinaus sind in dem erwähnten Ebit Zinserträge in Höhe von Mio. EUR 2,4 Mio. und zum 31.03 2008 in Höhe von Mio. EUR 1,1 enthalten. Da die Zinserlöse das Kerngeschäft der Bank betreffen, sind diese in den Umsatzerlösen der Wirecard Bank AG und über die Konsolidierung in denen des Konzerns enthalten. 4. Warum lag im Jahr 2007 der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit bei Mio. EUR 95,6 und im ersten Quartal 2008 der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit bei minus Mio. EUR 26,5? Neben der Darstellung der Kapitalflussrechnung ist auch der Cashflow aus operativer Tätigkeit gemäß den Anforderungen IAS/IFRS richtig dargestellt. Veränderungen dieses operativen Cashflows sind zum einen stichtagbezogen und im Übrigen maßgeblich dadurch geprägt, dass in der Bilanz der Wirecard Gruppe die Brutto-Transaktionsvolumen als Forderungen bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Eine Beeinflussung des Cashflows ergibt sich aus zeitlichen Differenzen zwischen dem Geldeingang dieses Transaktionsvolumens (im Wesentlichen von Kreditkartenorganisationen) und dem Geldausgang an die mit uns zusammenarbeitenden Händler. Bereinigt um diese Bruttoeffekte und unter Herausrechnung der Kundeneinlagen generierte die Wirecard Gruppe zum 31.12 2007 ein Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit von Mio. EUR 42,11 und zum 31.03.2008 von Mio. EUR 7,77. Die Wirecard Gruppe hält zum 31.03.2008 eine frei verfügbare Liquidität von Mio. EUR 48,9. Zum Halbjahresabschluss planen wir im Rahmen der Möglichkeiten des IAS/IFRS die Berichterstattung so zu ergänzen, dass die Darstellung des Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit innerhalb der Besonderheiten unseres Geschäftes anschaulicher wird. 5. Was sind eigentlich bei der Wirecard AG Materialaufwendungen? Bei unserem transaktionsorientierten Geschäftsmodell zahlt der Online Händler an uns einen Komplettpreis, der sich typischerweise aus einer Abwicklungsgebühr für die Payment-Service- und Processing- Dienstleistungen, einer Gebühr für die Akquiring-Dienstleistungen, den Gebühren für die Kartenausgebenden Banken und die Kreditkartengesellschaften sowie transaktionsgebundene Gebühren an Drittanbieter (z. B. im Bereich Risikomanagement) zusammensetzt. Dieser Komplettpreis ist üblicherweise vom Transaktionsvolumen abhängig und entspricht einem Prozentsatz des Transaktionsvolumens im unteren einstelligen Bereich. Wirecard AG | Bretonischer Ring 4 | 85630 Grasbrunn 3 Phone: +49 (0) 89 / 4424 - 0400 | Fax: +49 (0) 89 / 4424 - 0500 | E-Mail: presse@wirecard.com | www.wirecard.com Bei den Materialkosten handelt es sich im Wesentlichen um die folgenden Kosten: die Gebühren für die Kreditkartenausgebenden Banken (Interchange), die Gebühren der Kreditkartengesellschaften, d. h. an MasterCard und Visa selbst, sowie die transaktionsgebundenen Gebühren an Drittanbieter (z. B. im Bereich Risikomanagement). Die gesamten Materialaufwendungen beliefen sich im Jahr 2007 auf Mio. EUR 73,0, dies entspricht 54 Prozent der Gesamtumsatzerlöse von Mio. EUR 134,2. Hiervon sind in den Materialkosten die zuvor genannten Kostenpositionen enthalten. 6. Warum haben Sie verschiedene Tochterunternehmen in Irland, Österreich, Gibraltar, Philippinen und British Virgin Islands? Insbesondere Irland und Gibraltar gehören für viele international tätige Internet Händler aus den Bereichen E-Commerce (Handel), digitale Güter und Airline/Travel zu den bevorzugten Standorten ihres Geschäfts. Deshalb war die Wirecard AG sukzessive angehalten ihren Kunden in diesen Destinationen über Vertriebsgesellschaften entsprechende Anlaufpunkte zu bieten. Der Standort Österreich wird zum strategischen Standort für die Region CEE (Central Eastern Europe) ausgebaut. Der Standort auf den Philippinen stellt für die mittelfristig erwartete Expansion in Asien eine strategisch wichtige Vertriebsniederlassung dar. Alle vorgenannten Vertriebsniederlassungen sind mit lokalen Mitarbeitern ausgestattet, die vor Ort die Kunden betreuen und die Abwicklung erledigen. Der Standort British Virgin Islands hat keine strategische Bedeutung und wird gerade aufgelöst. Konkret haben die Standorte die folgende Mitarbeiteranzahl: Irland 56 MA, Gibraltar 10 MA, Philippinen 13 MA, Österreich 10 MA. 7. Wer waren die Verkäufer der TrustPay International AG? Die TrustPay International AG war ein sogenanntes Akquisitionsvehikel, das über unsere Rechtsanwälte zum Erwerb verschiedener Unternehmen in Irland und Österreich kontrolliert wurde. Bei der Wirecard Payment Solution Holding, Irland, (früher Gateway Payment Solutions Holdings Ltd.) waren es mehrere natürliche Personen von denen zwei dem Management der Gateway Payment Solutions Holdings Ltd. angehörten und die auch nach Übernahme für die Gruppe tätig sind. Bei den übrigen natürlichen Personen aus verschiedenen internationalen Destinationen handelt es sich ausschließlich um Finanzinvestoren die in keiner Verbindung zur Wirecard AG oder ihren Organen standen. Bei der zweiten Gesellschaft handelt es sich um die österreichische Qenta Paymentsolutions Beratungs und Informations GmbH nebst ihrer für IT- Dienstleistungen zuständigen Schwestergesellschaft webcommunication Wirecard AG | Bretonischer Ring 4 | 85630 Grasbrunn 4 Phone: +49 (0) 89 / 4424 - 0400 | Fax: +49 (0) 89 / 4424 - 0500 | E-Mail: presse@wirecard.com | www.wirecard.com EDV Dienstleistungs und Entwicklungs GmbH. Gesellschafter beider Unternehmen waren insgesamt fünf natürliche Personen, sämtlich österreichische Staatsbürger. Davon gehörten drei dem Management der Gesellschaft an, die auch nach der Übernahme ihre bisherigen Funktionen weiter ausüben. Die übrigen Gesellschafter hatten ausschließlich den Charakter von Finanzinvestoren, die in keiner Verbindung zur Wirecard AG oder ihren Organen standen. 8. Wie viele Mitarbeiter hatten die einzelnen Gesellschaften, welches Geschäft wurde übernommen? Die über die TrustPay erworbenen Unternehmen verfügen über diverse Händlerbeziehungen aus den Bereichen digitale Güter, Airline/Travel und Konsumgüter. Konkret liegt der Anteil des Transaktionsvolumens bei 40 Prozent Airline/Travel, 35 Prozent digitale Güter (ca. 30 Prozent im Bereich Online Gambling) und 25 Prozent Konsumgüter. Am Standort Irland wurden 56 Beschäftige übernommen, in Österreich 10. 9. Haben Sie sich einvernehmlich oder im Streit mit Ihrem langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden, Klaus Rehnig, getrennt? Herr Rehnig ist mit 63 Jahren, nach 9-jähriger Tätigkeit für die Unternehmensgruppe aus persönlichen, gesundheitlichen Gründen aus dem Unternehmen ausgeschieden. Die Trennung erfolgte im besten Einvernehmen. 10. Wie unterteilen sich die Kunden der Wirecard AG? Unter Berücksichtigung aller Akquisitionen verteilt sich der Anteil des Transaktionsvolumens unserer Händlerbeziehungen aktuell wie folgt (es handelt sich um Durchschnittswerte, die saisonalen Schwankungen unterworfen sind): 45 % Konsumgüter 35 % digitale Güter (ca. 20-25% Online Gambling) 20 % Airline/Travel Die Wirecard-Gruppe bildet mit ihren über 9000 Händlerbeziehungen in allen relevanten Internetbranchen die statistische Branchensignifikanz der Internetzahlungen ab. Im Kundenportfolio der Wirecard AG befinden sich auch Unternehmen, die im Internet Glückspiel anbieten. Solche Kunden werden von der Wirecard-Gruppe nur dann akzeptiert, wenn ihre Tätigkeit nach dem jeweils anwendbaren Recht zulässig ist. Ferner unterziehen wir diese, wie alle unsere Kunden, einer detaillierten Compliance-Prüfung, um die Gewährleistung der gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben (insbesondere auch der Kreditkartenorganisationen) sicherzustellen. Wirecard AG | Bretonischer Ring 4 | 85630 Grasbrunn 5 Phone: +49 (0) 89 / 4424 - 0400 | Fax: +49 (0) 89 / 4424 - 0500 | E-Mail: presse@wirecard.com | www.wirecard.com Wirecard-Medienkontakte: Wirecard PR & IR Office Iris Stöckl Bretonischer Ring 4 D-85630 Grasbrunn Tel.: +49 (0) 89 4424 0424 Fax: +49 (0) 89 4424 0524 E-Mail: iris.stoeckl@wirecard.com Internet: www.wirecard.de
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