Ming Le Sports
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neuester Beitrag: 27.03.18 13:22
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eröffnet am: | 29.08.12 18:53 von: | asdf | Anzahl Beiträge: | 332 |
neuester Beitrag: | 27.03.18 13:22 von: | Strandläufer | Leser gesamt: | 74879 |
davon Heute: | 14 | |||
bewertet mit 4 Sternen |
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interessant
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witzig
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gut analysiert
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informativ
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Soll das jetzt ein Scherz sein?
Ein Pullback (Rebound) würde voraussetzen das vorher ein Trendeinbruch stattgefunden hat und somit eine Rückkehrbewegung an die ehemalige Trendlinie bedeuten.
Welche Trendlinie soll das sein die bei über 5,00€ als hier noch jeder der Meinung war das Teil geht in Richtung 12,00€ so wie es die "Studien" der VEM Bank prognostiziert hatten??
Oder als die Ungereimtheiten bei diesem Chinaknaller bekannt wurden??
Noch im Januar wollte man den Anlegern weiß machen ein “fairer“ Kurs läge bei 13,75€ auf 12 Monatssicht......Hmm das war im Januar 2014, na bis dahin ist es ja nicht mehr lange....schlappe 587% muss der Sportriese ja nur steigen.
http://www.finanznachrichten.de/...n-vem-aktienbank-ag-kaufen-016.htm
Das schaffen selbst die “besten“ Börsenbriefe nicht!
Aber den heutigen Tag zu “feiern“ kann ich durchaus verstehen.....schließlich gibt es mittlerweile so wenig Möglichkeiten bei den Chinaknallern etwas als positives Ereignis darzustellen!! ;)
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andere Aktie............selbe Masche wie immer!!
Na dann braucht die Perle der Chinesischen Sportschuhe ja jetzt nur noch um 465% zu steigen um den Kurszielen der VEM BAnk vom Januar diesen Jahres gerecht zu werden.
Ok damals stand die Aktie bei 5,11€ als man diese Kursziele nannte.
Die VEM hat sich ja im März bereits zurück gezogen mit ihrer doch recht überstürzten Prognose nachdem das Teil dann erstmal um über 50% eingebrochen war.
Das Teil ist wertlos daran werden weder Chartbildchen noch irgendwelche Meldungen über Stimmrechtsanteile etwas verändern.
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ein erneuter verzweifelter Versuch die eigene Unwissenheit zu überspielen oder unterstellst du mir gerade ich hätte KPMG mit dem Aktienexplorer gleichgestellt??
Ich meine ja nur, nicht wieder den Überblick verlieren was man wo und wie versucht hat......sonst holt es einen wieder ein und man fällt in seine eigene Grube.
Aber gut ist wahrscheinlich macht der Gewohnheit....
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User Raymond_Jam. dir was unterstellen wollte, sondern lediglich das ausgesprochen hat, was er im Fast Casual-Thread u.a. in den Beiträgen # 1930 & 1975 bereits angedeutet hatte.
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Boardmail an "Helloitsme" |
Wertpapier:
Ming Le Sports
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Nun was in Beitrag # 1975 angedeutet wird ist totaler Blödsinn.
Aber gut, gehört hier nicht her!
Nur so viel sei gesagt.......hoffen wir das die dort genannten "Profi´s" nicht auch hier aktiv werden denn mit seinen "Profi´s" hat er sich schon so manchen Bock geschossen!!
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Ich habe es schonmal geschrieben, wiederhole es aber nochmal gerne, sollte ich von Usern wie dir hilfe brauchen dann habe ich ein verdammt großes Problem!! :)
Die Beiträge über "Profi´s" die einen Kurs hochziehen, wilde Märchen von Investoren die Kurse stützen, Chartbildchen von angeblichen Unterstützungslinien und die ständigen ausflüchte wenn man nicht mehr weiter weiß oder einfach schlampig recherchiert hat sind noch nichtmal einer "Narrenkappe" würdig sondern gehören gelöscht!!
Gibt es überhaupt eine Chinaaktie bei der deine Beiträge und deren Inhalte am ende den Tatsachen entsprochen haben?? ;)
In diesem Sinne......Schreiberlinge deiner Art wird es immer geben......ernst nehmen sollte man sie allerdings nicht!
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Hier geht es doch um Ming Le oder täusche ich mich da?
Welcher Beitrag zur Ming Le ist eingetroffen??
Deine "Bitte" interessiert mich nicht im geringsten denn welche Beiträge hier stinken liegt doch wohl ganz klar auf der Hand und ist für jeden überprüfbar.
z.B
Beitrag #104 vom 07.03.14 Kurs 5,26
"charttechnisch ok" mit einem schönen Chartbildchen....
danach folgen noch zahlreiche Beiträge zur Ming Le die jeder selber einschätzen kann!!
Es gab allerdings auch damals schon zahlreiche Beiträge zur Ming Le in denen auf das enorm hohe Risiko und die zahlreichen Ungereimtheiten dieser China-Holdings hingewiesen wurde.
Heute steht die Aktie bei 2,30€........die Frage welche Beiträge hier "stinken" stellt sich meiner Meinung nach erst gar nicht......
Aber netter Versuch!! ;)
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Seit dem ist die "Luft" dort auch wesentlich besser geworden und dem Niveau hat es ebenfalls nicht geschadet.
Es ist wohl eher der Geruch vor deiner eigenen Haustüre der dir in die Nase steigt......
Ob Fast Casualwear, Asian Bamboo, Powerland, China Spec. Glass, Ming Le Sport usw usw ein Hundehaufen nach dem anderen.....und bei keinem haben deine Beiträge auch nur ansatzweise das gehalten was sie versprechen wollten.
Und trotzdem versuchst du auch heute noch den Kritikern die wildesten Dinge zu unterstellen oder sie mit plumpen Anschuldigungen vorzuführen.
Wie schon des öfteren gesagt und auch in anderen Foren immer wieder bestätigt.......macht man das Gegenteil von dem was deine Beiträge aussagen sollen.....liegt man immer richtig!!
In diesem Sinne.....immer erst vor der eigenen Tür sauber machen denn in diesem Fall stinkt es dort gewaltig!!
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deine dämlichen dauerpostings sind eine beleidigung für jeden intelligenten anleger
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Ach jetzt sind es also doch nur Zocker Aktien in denen man Geld machen kann wenn sie gerade mal wieder durch fragwürdige "Marketingmaßnahmen" gepusht werden??
Komisch gerade du suggerierst doch jedem hier wie unterbewertet und wachstumsstark diese Unternehmen sind.
Niedriger KGV bla bla bla....
Das dumme Kleinanlegern das Potenzial dieser Chinesischen perlen überhaupt nicht einschätzen können und aus diesem Grund verkaufen.
Die ewigen Beiträge über die wirtschaftliche Entwicklung in China, wobei diese Ereignisse überhaupt keinen Einfluss auf die hier genannten Provinzbuden.
Sollen wir mal ein paar deiner "Glanzstücke" raussuchen?? Oder möchtest du dir das lieber ersparen?? ;)
Deine Beiträge Werden grundsätzlich so verfasst wie man sie gerade braucht......wie das Fähnchen im Winde!! ;)
Kleiner Tipp......dass kann man nachlesen!!
Ärgert es dich immer noch so sehr das ein "börsenlaie" bis heute deine sinnlosen und schlecht recherchierten Beiträge immer wieder durchschaut?? Vor allem aber aus welchem Grund sie immer wieder auftauchen?
Diese "trottelige" Vorstellung ist doch dein Lieblingslied welches du bei jedem Kursrückgang erneut singst!!
Deine Postings sind mittlerweile dermaßen durchschaubar (aber belustigend) jeder 5 jährige würde ihre wahren Hintergründe durchschauen!
Aber darüber ist man sich ja in unterschiedlichen Foren einig!! ;)
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Lieber Geldanleger,
mein gestriger News-Konsum begann mit der Schlagzeile „Der ehemalige China-Chef von GlaxoSmithKline wurde wegen Korruption zu 3 Jahren Haft verurteilt“ und er endete mit „Specialty Glass AG: Rücktritt von Aufsichtsratsmitglied Andreas Grosjean“.
§
Das passt zum Abschluss einer Woche, in der der steigende deutsche Aktienmarkt von einer neuerlichen Skandalmeldung aus dem Reich der Mitte überschattet worden ist: Ultrasonic droht die Insolvenz.
Trotz der katastrophalen Bilanz der in Deutschland gelisteten China-Firmen soll nun mit Snowbird ein neues IPO durchgedrückt werden. Lesen Sie die Hintergründe zu Ultrasonic und warum Sie von Snowbird und Alibaba die Finger lassen sollten.
Vor einer Woche schrieb ich an dieser Stelle wörtlich zum chinesischen Schuhhersteller Ultrasonic: „Ich würde mich nicht im Geringsten wundern, wenn es hier in Kürze zum nächsten Bilanzierungsskandal käme!“ Kurs der Aktie zu diesem Zeitpunkt: 6,26 Euro.
Meine Skepsis rührte von einer am Tag zuvor veröffentlichten Ultrasonic-Meldung, wonach sich Chief Operating Officer Minghong Wu „aufgrund anhaltender gesundheitlicher Probleme zur ärztlichen Behandlung ins Krankenhaus begeben muss und sein Amt in der Folge gesundheitsbedingt zunächst für rund sechs Monate ruhen lässt“.
Desweiteren trete auch Finanzvorstand Chi Kwong Clifford Chan zum 30.09. aus familiären Gründen von seinem Posten zurück, „um in Zukunft wieder mehr Zeit bei seiner Familie in Hongkong verbringen zu können“. Zufälle gibt es.
Doch es wird noch bizarrer: Diesen Dienstag, also nur vier Tage später, meldet das Unternehmen, das von Experten paradoxerweise bisher zu den „seriöseren“ der in Deutschland gelisteten Chinawerte gezählt wurde, folgendes:
„Der CFO der Ultrasonic AG, Chi Kwong Clifford Chan, hat den Aufsichtsrat darüber informiert, dass er den CEO des Unternehmens, Qingyong Wu sowie den COO des Unternehmens, Minghong Wu seit dem Wochenende nicht mehr erreichen konnte. Daraufhin eingeleitete Nachforschungen haben ergeben, dass beide Vorstände ihre Wohnstätten offenbar verlassen haben und nicht auffindbar sind.
Zudem wurde Herr Chan von der Buchhaltung darüber informiert, dass der ganz überwiegende Teil der liquiden Mittel, sowohl auf der China- als auch auf der Hongkong-Ebene, transferiert wurde und sich nicht mehr im Einflussbereich des Unternehmens befindet.“
Die Aktie brach daraufhin verständlicherweise um 72 Prozent auf 1,80 Euro ein. Die chinesische Dependance der Nomura-Bank hatte Ultrasonic noch am 8. August ein Kreditvolumen in Höhe von 60 Millionen US-Dollar genehmigt. Diese Kreditvereinbarung wurde am Donnerstag von Nomura wegen Vertragsverletzung sofort fällig gestellt.
§
Ultrasonic
WKN / Kürzel
§
A1KREX / US5
ISIN
§
DE000A1KREX3
Börsenwert
§
13 Mio. EUR
KGV 14/15
§
neg. / neg.
Akt. Kurs
§
1,00 EUR
Hier zum CHART...
Es droht nun kurzfristig die Insolvenz. Der Kurs notiert aktuell noch bei 1,00 Euro.
Vermögenstransfer:
Der CEO kassiert, deutsche Anleger zahlen
Interessantes Detail in diesem Zusammenhang: Bereits am 18. Oktober hatte besagter Qingyong Wu 2,625 Millionen Aktien zu 7,00 Euro außerbörslich verkauft und dabei 18,375 Millionen Euro eingesackt. Wu abgekauft hatten die Aktien übrigens damals der Luxemburger Fondsdienstleister IPConcept, die Deutsche Balaton Beteiligungsgesellschaft und die Fondsgesellschaft Axxion.
Axxion hat dabei 6,84 Prozent (868.200 Aktien) an Ultrasonic erworben. Der Wert dieses Pakets betrug Ende 2013 (Schlusskurs von Ultrasonic am 30.12.2013 bei 8,16 Euro) ca. 7,1 Millionen Euro. Axxion hat den Großteil dieser Ultrasonic-Papiere dann in seine Fonds gepackt.
738.500 Stück in den Akrobat Europa und 30.200 Stück in den Akrobat Value. Zum 31.12.2013 war Ultrasonic im Akrobat Europa-Fonds immerhin mit 2,9 Prozent gewichtet und damit die neuntgrößte Position.
Im selben Fonds befanden sich zum 31.12.2013 übrigens mit Asian Bamboo und Ming Le Sports (2,7 Prozent Gewichtung) noch zwei weitere chinesische Rohrkrepierer. Hoch gewichtet war mit 9,03 Prozent oder ca. 18,8 Millionen Euro auch die Deutsche Balaton, an der Axxion 14,55 Prozent hält.
Selbige Deutsche Balaton wiederum hatte von Wu 702.500 Aktien abgekauft und sich damit mit 5,53 Prozent an Ultrasonic beteiligt. Somit befanden sich indirekt noch weitere ca. 63.000 Ultrasonic-Aktien im Akrobat-Fonds.
Das bedeutet: Letzten Endes zahlen auch bei diesem Aktienpaket, das in Kürze komplett wertlos werden dürfte, (deutsche) Privatanleger indirekt die Zeche, weil ihre Fondsanteile an Wert verlieren. Die Fondsgesellschaft kann die Aktien über den freien Markt nur in homöopathischen Dosen verkaufen, weil das Handelsvolumen am freien Markt viel zu gering ist, um so viele Stücke loszuwerden, ohne den Kurs ins Bodenlose zu drücken.
Der angerichtete Schaden bzw. der Vermögensverlust der überwiegend deutschen Aktionäre ist also weit größer als die 6,3 Millionen Euro, die Ultrasonic beim IPO an der Frankfurter Wertpapierbörse am 9. Dezember 2011 eingesammelt hat. Der Hersteller „hochwertiger Markenschuhe“ hatte vor nicht einmal drei Jahren 700.000 Aktien zu 9,00 Euro platziert.
Ausschüttungen in Form einer Dividende gab es seither keine. Am Ende des Tages hat hier also nur ein Vermögenstransfer stattgefunden: Raus aus den Taschen der deutschen Anleger, rein in die Taschen der chinesischen Vorstände.
Kein Einzelfall
Was wirklich schlimm ist: Ultrasonic ist kein Einzelfall. Die Art und Weise der Abzocke ist hier besonders drastisch und die kriminelle Energie der Protagonisten besonders ausgeprägt. Diese Umstände machen den Fall besonders plakativ. Das ist gut, weil so endlich ein großes Medienecho folgt, das die Öffentlichkeit auf die ganz und gar inakzeptablen Zustände in diesem Marktsegment aufmerksam macht.
Sogar in den USA wird mit spöttischem Unterton berichtet: „SHOE COMPANY: Our CEO Just Disappeared And Most Of The Money Is Gone“ titelt beispielsweise das US-Finanzportal „Business Insider“. Der Artikel erschien auch auf dem einflussreichen Yahoo Finance-Portal und löste dort heftige Reaktionen aus. Bis dato gibt es sage und schreibe 1.289 Kommentare zu diesem Artikel. Der Tenor: „Do not trust Chinese“.
Das kommt nicht von ungefähr: Alleine im Jahr 2011 haben Investoren in chinesischen Aktien, die über so genannte Reverse Merger Deals an US-Börsen gelistet wurden, über sieben Milliarden US-Dollar verloren. Mindestens zwei Dutzend dieser Werte hatten Bilanzungereimtheiten enthüllt und Wirtschaftsprüfer weigerten sich, die gefakten Bilanzen zu testieren – wenn sie den Betrug denn überhaupt bemerkt haben.
Der exzellente Finanzblog Zerohedge postete bereits am 24.Juni 2011 eine komplette Liste aller in den USA notierten chinesischen Reverse Merger-Aktien und prognostizierte: „Früher oder später werden 99 Prozent dieser Aktien bei 0,00 US-Dollar notieren“. Die Liste umfasste insgesamt 96 Werte: Heute sind tatsächlich der Großteil dieser Firmen Pennystocks oder gar nicht mehr gelistet.
Ein Reverse Merger ist eine Art Börsengang durch die Hintertür. In Deutschland wird das auch Manteldeal genannt, weil eine Firma dabei in eine börsennotierte AG schlüpft, die selber kein operatives Geschäft (mehr) hat.
Somit ist ein Listing an der Börse möglich, ohne dass zuvor ein (kosten)aufwendiges IPO durchgeführt werden muss – und ohne die damit verbundene Due Diligence. Da fällt das Tricksen leichter. Anleger wurden dann mit scheinbar positiven Unternehmensnachrichten und falschen Umsatz- und Gewinnsteigerungen in die Aktien gelockt – und danach abgezockt.
In Deutschland ist die Bilanz kaum besser. Die FAZ stellte am 16. Juli 2013 eine Übersicht der 13 chinesischen Firmen zusammen, die seit 2007 ihre Aktien an die Frankfurter Wertpapierbörse gebracht haben.
Bereits damals befanden sich 12 der 13 Aktien im Vergleich zum IPO-Kurs deutlich im Minus. Die einzige Aktie, die damals noch „über Wasser“ lag, war – ironischerweise – Ultrasonic. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen.
In den zurückliegenden 52 Wochen verlor Firstextile dann weitere 25 Prozent an Wert, Fast Casual Wear 8 Prozent, Ming Le Sports 46 Prozent, Haikui Seafood 45 Prozent, Ultrasonic 89 Prozent, Youbisheng 88 Prozent, China Specialty Glass 36 Prozent, United Power 33 Prozent, Powerland 22 Prozent, Joyou 9 Prozent, Vtion Wireless 9 Prozent und Asian Bamboo 54 Prozent – wohlgemerkt alles „on top“ auf die bereits oben verzeichneten Verluste.
Als einziger Wert legte ZhongDe Waste um 33 Prozent auf 2,75 Euro zu. Für Aktionäre, die seit dem IPO am 6.7.2007 bei 26,00 Euro dabei sind, ist das aber ein schwacher Trost. Sie haben gerade noch etwas mehr als zehn Prozent ihres eingesetzten Kapitals übrig.
Insgesamt 511,5 Millionen Euro haben die obigen Firmen zusammengenommen eingesammelt. Eine zusätzliche dreistellige Millionensumme dürfte über weitere Kapitalerhöhungen im Laufe der Jahre zusammengekommen sein.
Und jetzt raten Sie mal, wieviel Dividende diese Firmen zusammengenommen im Jahr 2013 an deutsche Anleger ausgeschüttet haben? Gerade einmal magere 1,64 Millionen Euro (Vtion Wireless und United Power) - und das trotz scheinbar hoher Gewinne und üppiger Cashbestände.
Gerechnet auf die Gesamtmarktkapitalisierung dieser Firmen ist das verschwindend wenig und entspricht einer Dividendenrendite im Nachkomma-Bereich.
Ich wiederhole mich gerne: Was wir hier erleben ist eine gigantische Umverteilungsmaschinerie, raus aus den Taschen der (überwiegend) deutschen Anleger, rein in die Taschen der chinesischen Großaktionäre.
Deutsche Banken und Broker fungieren dabei quasi als Handlanger. Die Augsburger BankM war Konsortialführer beim Börsengang von Ultrasonic und einigen anderen China-Firmen. Als so genannte „Selling Agents“, also als Kooperationspartner für den Vertrieb der zu platzierenden Aktien, fungierten in alphabetischer Reihenfolge comdirect, Cortal Consors, DAB Bank, Flatex, ING-Diba, S-Broker und ViTrade, also das „Who is Who“ der deutschen Broker-Landschaft. Sie erhielten alle kleine Aktienkontingente, die sie dann an die eigenen Kunden weiter reichten.
Wundert sich angesichts solcher Fakten eigentlich noch irgendjemand, dass viele deutsche Anleger trotz haussierender Märkte und rekordniedrigen Zinsen keine Lust mehr auf Aktien haben?
Immerhin lässt sich aus der Entwicklung der Emissionsvolumina in der obigen Tabelle so etwas wie ein Lernprozess beim Anleger ableiten. Das Volumen, das platziert werden konnte, wurde tendenziell immer kleiner.
Die beiden neuesten chinesischen Absturzkandidaten, VanCamel (chinesisches Modelabel; notiert seit 11.10.2013) und Tintbright (Textilhersteller; notiert seit 27.1.2014) kamen dann ganz ohne anfängliche Kapitalerhöhung an den Markt, im Rahmen eines so genannten Safe IPO.
Im Unterschied zu einem klassischen IPO ist die Aktienplatzierung bei neuen Investoren unabhängig vom Zeitpunkt der Börsennotiz. Die Emissionsbank(en) platzieren die Aktie je nach Marktlage ab dem Zeitpunkt des Listings. Die Preisfindung erfolgt dabei also nicht im Vorfeld der Emission, sondern durch den Aktienkurs selbst.
Eine solche Vorgehensweise wurde in den letzten Jahren auch gerne von Schweizer Briefkastenfirmen gewählt. Der Vorteil dabei: Der Kurs kann fast nach Belieben gesteuert werden, weil die Emissionsbanken anfangs ja den kompletten Free-Float unter Kontrolle haben. Durch die minimale Zahl an frei handelbaren Aktien genügen bereits wenige kleine Kauforders von Anlegern, um den Kurs in die Höhe zu treiben – sofern die Großaktionäre zunächst ihre Stücke behalten.
Das Motto könnte dabei heißen: Wenn die Anleger erstmal sehen, dass die Aktie steigt, glauben sie die Papiere sind seriös, und kaufen sie dann eher. „Anfüttern“ nennt man das in Pusher-Szene.
Verdächtig in dieser Hinsicht war der Kursverlauf von VanCamel nach den Quartalszahlen am 26. August. Das Unternehmen erhöhte an diesem Tag die Gewinnprognose für 2014. Zu diesem Zeitpunkt war die Aktie auf dem Papier spottbillig bewertet und befand sich charttechnisch in einem leichten Aufwärtstrend. Die normale Reaktion in einer solchen Konstellation: Die Aktie steigt.
Tatsächlich wagten dann einige Privatanleger den Einstieg. Volumen und Kurs sprangen zunächst an. Über XETRA wurden an diesem Tag immerhin 44.363 Aktien umgesetzt. Soviel wie nie zuvor. Trotzdem schloss die Aktie tiefer als am Vortag.
Das ist bei einer solchen Konstellation komplett ungewöhnlich. Des Rätsels Lösung könnte oben stehen und liegt auf der Hand: Die Emissionsbank, wie bei Ultrasonic die BankM, dürfte das seltene Interesse an der Aktie genutzt haben, um endlich eigene Stücke auf den Markt zu werfen.
Beweisen lässt sich das nicht. Zumindest ist es aber höchstwahrscheinlich, denn woher soll sonst der Verkaufsdruck kommen? Privatanleger waren ja noch kaum investiert.
Eben diese BankM gibt parallel dazu in regelmäßigen Abständen Kaufstudien zu VanCamel heraus. Am 13.12. mit Kursziel 15,80 Euro, am 21.05. mit Kursziel 17,00 Euro und 24.06. mit Kursziel 16,31 Euro und schließlich am 09.09. mit Kursziel 18,80 Euro. Die Aktie selber bewegte sich in diesem Zeitraum zwischen ca. drei Euro und 4,80 Euro. Damit wird unerfahrenen Privatanlegern suggeriert, die Aktie hätte ein Kurspotenzial von mehreren hundert Prozent.
Mit anderen Worten: Die linke Hand empfiehlt die Aktie zum Kauf, die rechte Hand verkauft sie gleichzeitig. Illegal ist das nicht, moralisch verwerflich vielleicht. Zumindest aber sollten Sie als Privatanleger diese Mechanismen kennen und nicht auf derartige möglicherweise interessengeleitete Analysen vertrauen.
Druck auf VanCamel und Tintbright
Interessant: Seit dem Ultrasonic-Skandal kommt die VanCamel-Aktie bei hohem Handelsvolumen unter Druck. Innerhalb von einer Handelswoche stürzte der Kurs nun von ca. 4,25 Euro auf aktuell nur noch 2,50 Euro ab. Ähnlich ist das Bild bei Tintbright, die in den letzten Tagen von ca. 19,00 Euro auf aktuell 15,18 Euro abgestürzt sind.
Bekommt die BankM kalte Füße und schmeißt ihr Aktienpaket nun auf den Markt? Oder sind es wirklich nur Privatanleger, die verkaufen?
Ich denke ersteres und halte es für möglich, dass sich die Bank mittelfristig komplett aus dem Geschäft mit China-Aktien zurückziehen wird, um den ramponierten Ruf nicht noch weiter zu schädigen. BankM gehört übrigens zur biw Bank, die wiederum der XCOM AG gehört.
Sollten Sie noch in einem der Papiere investiert sein, gilt: Verkaufen Sie so schnell wie möglich! Die jüngsten Kursverluste könnten erst der Anfang sein.
Gleiches gilt für China BPIC Surveying Instruments. Diese kamen am 20. November 2012 ebenfalls per reinem Listing an den Markt, also ohne Kapitalerhöhung. Als Konsortialführer diente hier die biw Bank.
Im Herbst 2013 versuchte die KochBank quasi im Auftrag der Großaktionäre Nachfrage nach den Aktien zu erzeugen (Auszug aus dem Disclaimer: KochBank GmbH Wertpapierhandelsbank is a Lead Manager for the International Placement of existing shares in China BPIC Surveying Instruments AG, currently held by the major shareholder. KochBank has entered into an agreement about the preparation of this research report with the Company).
Die KochBank gehört zur CeFDex AG, die seit 13. Dezember eine Tochter des Brokers Flatex Holding ist. Flatex wiederum wurde vor kurzem in FinTech Group AG umbenannt und gehört zum Firmengeflecht von Bernd Förtsch. Rund zwei Wochen später wurden das Unternehmen und die Aktie dann auch im Deutschen Anlegerfernsehen (DAF) vorgestellt.
Das ist alles legal und branchenüblich. Auffällig beim Kursverlauf ist aber schon, dass unmittelbar nach dieser Phase der „Marketingoffensive“, die am 20.11.2013 mit einer,Pressemitteilung des Unternehmens endete, der erste Absturz der Aktie von 4,50 Euro auf unter 2,00 Euro im Tief erfolgte –innerhalb von nur gut einem Monat. Auch hier haben also mit hoher Wahrscheinlichkeit Altaktionäre Aktien auf den Markt geworfen, nachdem die Kleinanleger angefüttert worden waren.
Im Geldanlage-Report der vergangenen Woche hatte ich Ihnen ja davon berichtet, dass China BPIC nun offenbar versucht, auf eigene Faust Aktien unter die Leute zu bringen. Mit Hilfe von Telefonmarketing.
Damit sind wir dann inzwischen bei „Wolf of Wallstreet“- Methoden angelangt. Sogar ein Kollege von mir wurde jüngst von einem Call-Center-Mitarbeiter, der sich als Investor Relations-Mitarbeiter von China BPIC ausgab, telefonisch aufgefordert, Aktien des Unternehmens zu kaufen – was er natürlich nicht getan hat.
§
China BPIC
WKN / Kürzel
§
A1PG50 / CSY
ISIN
§
DE000A1PG508
Börsenwert
§
27 Mio. EUR
KGV 14/15
§
k.A. / k.A.
Akt. Kurs
§
5,24 EUR
Hier zum CHART...
Verstörend ist folgendes: Obwohl VanCamel, Tintbright, China BPIC und Co. auf Basis der offiziell ausgewiesenen fundamentalen Bewertungskennzahlen spottbillig sind, können die Insider es offenbar gar nicht abwarten, so viele Aktien wie nur irgend möglich los zu werden.
Wenn sie wirklich am Shareholder Value-Gedanken und einer langfristigen Partnerschaft mit deutschen bzw. europäischen Anlegern interessiert wären, wäre es ein Leichtes für Sie, Vertrauen aufzubauen. Beispielsweise, in dem ein nennenswerter Teil des vorhandenen Cashbestandes als Sonderdividende an deutsche Aktionäre ausgeschüttet würde.
Aber das passiert nicht. Sie sollten als Anleger daraus entsprechende Rückschlüsse ziehen!
Übrigens: Bei VanCamel und Tintbright wurden zwar auf den Hauptversammlungen Dividendenausschüttungen beschlossen und durchgeführt. Die haben aber meiner Ansicht nach eher taktischen Charakter. Schließlich waren zu diesem Zeitpunkt wegen der nicht vorhandenen IPOs kaum Privatanleger investiert. Die tatsächliche Ausschüttung in Euro dürfte sich im niedrigen sechsstelligen Bereich bewegt haben.
Das Problem ist struktureller Art
Nochmal zurück zu Ultrasonic: Dass Betrug bei deutschen China-Aktien so einfach und häufig ist, hängt mit dem Aufbau dieser Unternehmen zusammen.
Auf die eigentliche operative Einheit bzw. Einheiten (bei Ultrasonic sind das Suoli Industrial und Fujian Junhui Sports) ist eine chinesische Holding-Gesellschaft aufgesetzt und auf diese wiederum eine Holding in Hongkong, an die dann letztlich die deutsche Holding mit Sitz in München angehängt ist. Dazwischen gibt es noch eine weitere operative Einheit.
Weder hat diese deutsche Holding Einfluss auf das operative Geschäft noch auf unternehmenspolitische Entscheidungen. Streng genommen ist sie nur dafür da, um Geld bei deutschen Anlegern einzusammeln, das dann irgendwo in den anderen Holdings versickert.
Deshalb sprach der CFO von Ultrasonic in der Pressemitteilung vom Dienstag auch davon, dass der ganz überwiegende Teil der liquiden Mittel, „sowohl auf der China- als auch auf der Hongkong-Ebene“, transferiert worden sei.
Das Beispiel Ultrasonic zeigt wie einfach es für die Vorstände scheinbar ist, auf diese Gelder zuzugreifen. Gegenseitige Kontrollmechanismen gibt es offenbar keine.
Wie ein Hohn muss da heute für Anleger die damalige Aussage von Barbara Georg, Leiterin der Abteilung Listing & Issuer Services der Deutschen Börse, anlässlich des Ultrasonic-Börsengangs klingen: „Wir freuen uns, dass die Ultrasonic AG sich für einen Börsengang in Frankfurt entschieden hat. Sie ist in diesem Jahr das fünfte chinesische Unternehmen im Prime Standard...Alle chinesischen Unternehmen im Prime Standard haben freiwillig die Rechtsform der Deutschen AG gewählt und sich damit verpflichtet, die strengen deutschen Corporate Governance Regeln einzuhalten.“
Apropos Deutsche Börse AG: Auffällig war, dass die Ultrasonic-Aktie auch nach der Skandalmeldung nur kurz vom Handel ausgesetzt worden ist (Vola-Unterbrechung). Warum eigentlich? Meiner Meinung nach muss der Handel in einem solchen Fall sofort gestoppt werden und solange ruhen bis die Vorwürfe geklärt sind. In den USA ist das so üblich. Gegebenenfalls sollte dann ein Delisting ohne Wiederaufnahme des Handels folgen.
Im Börsengesetz heißt es hierzu:
(1) Die Geschäftsführung kann den Handel von Wirtschaftsgütern oder Rechten…aussetzen, wenn ein ordnungsgemäßer Börsenhandel zeitweilig gefährdet oder wenn dies zum Schutz des Publikums geboten erscheint.
Für mich ist die Situation vergleichbar mit den Schweizer Pennystock-Abzocken in den Jahren 2011 und 2012. Hier hat die Börse mit der Schließung des First Quotation Board, der „Schmuddel-Börse“, wie sie mein Kollege Notker Blechner damals passenderweise nannte, reagiert. Ähnliches würde ich mir auch im Falle der China-Aktien wünschen.
MEIN FAZIT:
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Raus aus allen deutschen China-Aktien!
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Berichte die vom niedrigen KGV oder unterbewerteten Chinawert berichten den man unbeding kaufen sollte gibt es nicht mehr.
Die Frage ist nun waren die Experten der Vergangenheit hier selber vom Schein geblendet oder schlecht informiert?
Oder lagen ihre Ziele ganz wo anderes?
http://boerse.ard.de/aktien/...undersamen-zahlen-der-chinesen100.html
http://boerse.ard.de/boersenwissen/anlegerschutz/...der-mitte100.html
Und es werden tatsächlich weitere China_Holdings in Deutschland zugelassen......ohne Worte.
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Lieber Geldanleger,
der Sommer ist nun auch kalendarisch vorbei, die Trader sind an ihre Handelsdesks zurückgekehrt und es scheint ein stürmischer Herbst bevorzustehen.
§
Wer geglaubt hätte, dass es bei Ultrasonic nicht mehr skurriler und peinlicher werden kann also es ohnehin schon war, der sieht sich getäuscht.
Knüpfen wir zunächst an die letzte Woche an. Was sich bei Ultrasonic abspielt spottet jeder Beschreibung. Nur vier Tage nach dem Nomura auf Grund des Verschwindens der beiden ehemaligen Vorstände Qingyong Wu und dessen Sohn Minghong Wu samt Firmenvermögen eine 60 Millionen US-Dollar-Kreditlinie aufgekündigt hatte, folgte am Montag das nächste Kapitel der chinesischen Kriminalkomödie: Die beiden Wus haben sich zurückgemeldet und sprechen in einem skurrilen Bloomberg-Interview von einem großen Missverständnis.
(Kleine Zwischenbemerkung: Wozu braucht Ultrasonic eigentlich einen 60 Millionen US-Dollar-Kredit? Im Jahresabschluss 2013 hat das Unternehmen liquide Mittel von 108,5 Millionen Euro ausgewiesen bei Verbindlichkeiten von 25,6 Millionen Euro. Ultrasonic müsste demnach eigentlich im Geld schwimmen.)
Wu stellt sich tatsächlich als Opfer dar, das sich seines Lebenswerks beraubt sehe und die Verantwortlichen des "Kommunikationsdebakels" nun zur Rechnung ziehen will. Mein Vorschlag: Wu soll doch die deutschen Aktionäre verklagen, die es gewagt haben, einfach ihre Ultrasonic-Aktien auf den Markt zu schmeißen und die damit ja letztlich für den Kursverfall und für Wus Wertverlust verantwortlich sind. Nach chinesischem Rechts- und Moralverständnis wäre das wahrscheinlich die nahe liegendste Lösung.
Aber im Ernst: Stefan Otto von boersengefluester.de, der Ultrasonic am 10. September noch mit Kursziel 8,00 Euro zum Kauf empfohlen hat, vermutet nun stattdessen, dass Finanzvorstand Clifford Chan geopfert werden soll.
Der Mann also, der den Skandal – zwangsläufig und richtigerweise - öffentlich gemacht hat, soll nun für die Verfehlungen der Großaktionäre grade stehen. Das wäre dann in etwa wie in der Antike als der Schlussläufer einer Staffel, der die Niederlage in einer Schlacht überbracht hat, von den Herrschern als Schuldiger geköpft worden ist. Das sagt viel aus über den Entwicklungsstand der chinesischen Gesellschaft.
Die Krönung des Ganzen: Wu könnte mit seinem Rückkehrplan am Ende sogar noch erfolgreich sein. Als Mehrheitsaktionär kann er sich selber wieder als CEO seines Unternehmens einsetzen. Die börsennotierte deutsche Holdinggesellschaft, die Wu als CEO abberufen hatte, kann dabei nur zuschauen und muss Wu dann auch wieder als CEO einsetzen. Stellt sie sich quer kann Wu den Geldhahn zudrehen und die deutsche AG in die Insolvenz laufen lassen. Dann droht den Aktionären sofort der Totalverlust.
Insofern hat der Ultrasonic-Skandal und das daraus resultierende Echo in der Öffentlichkeit auch sein Gutes: Er macht gnadenlos deutlich wie absurd die Listings dieser Firmen in Deutschland sind. Die deutschen Tochtergesellschaften und deren Aufsichtsräte sind wie Marionetten im Puppentheater, die vom chinesischen Puppenspieler fremdgesteuert werden.
§
Ultrasonic
WKN / Kürzel
§
A1KREX / US5
ISIN
§
DE000A1KREX3
Börsenwert
§
26 Mio. EUR
KGV 14/15
§
neg. / neg.
Akt. Kurs
§
1,98 EUR
Hier zum CHART...
Der einzige Unterschied: Die Marionetten werden bezahlt und das teilweise fürstlich – und zwar von den überwiegend deutschen Aktionären, die damals beim IPO Aktien von Ultrasonic und Co. gekauft haben.
Nachdem die Farce nun einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden ist, wird es für diese AGs und ihre deutschen Partner immer schwieriger bis unmöglich von deutschen Anlegern noch weiteres Geld einzusammeln. Dann aber sind die deutschen Töchter aus Sicht der Chinesen nur noch ein Kostenverursacher. Bezahlt werden müssen Aufsichtsräte, Wirtschaftsprüfer, Berater und Banker sowie die Deutsche Börse, die alle mitverdienen. Nur eine Gruppe verdient nicht, sondern bezahlt das Ganze. Aber das hatten wir ja schon...
Wie die Ultrasonic-Geschichte enden könnte zeigt das Beispiel Kinghero, die im August 2010, also weniger als ein Jahr vor dem Börsengang von Ultrasonic, ihr IPO in Frankfurt hatten. Die Deutsche Börse hat am 20.März 2014 das Listing in Deutschland beendet, weil bis dahin noch immer nicht der Jahresabschluss für 2012(!) vorlag.
Das deutsche Vorstandsmitglied Harald Zender wirft Unternehmensgründer und Großaktionär Zhang Yu übrigens Untreue vor. Er soll Firmenvermögen als Sicherheit für private Geschäfte hinterlegt haben und ist anschließend untergetaucht.
Die Parallelen zu Ultrasonic sind unverkennbar. Das IPO von Kinghero begleitete damals übrigens auch die BankM. Für deutsche Aktionäre ist der Totalverlust besiegelt.
Beim chinesischen Verpackungshersteller Youbisheng Green Paper war der Vorstandschef im Juli wochenlang verschollen – mit der Firmenkasse natürlich. Inzwischen ist die deutsche Holding insolvent. Die Aktie ist vom Ausgabepreis bei 6,50 Euro am 13.Juli 2011 auf aktuell 0,64 Euro abgestürzt, ist also gerade noch zehn Prozent des ursprünglichen Preises wert. Konsortialführer damals war – Sie werden es erraten – die BankM.
Nächstes Beispiel: FAST Casualwear. Am 23.Mai meldete der Bekleidungshersteller einen "erfolgreichen Start in 2014" mit hohen Umsatz- und Gewinnzuwächsen, stabilen Gewinnmargen und der Erwartung einer "weiterhin positiven Entwicklung" in 2014. Die Aktie klettert bis auf 1,65 Euro in der Spitze. Nur rund zwei Monate später tritt Vorstand Chong Wing-Chi völlig überraschend aus "dringenden gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung vom Vorstand" zurück.
Gerade mal vier Wochen später kommt dann im Halbjahresbericht eine heftige Gewinnwarnung. Nun sollen sich die Umsätze für 2014 auf einmal um 25 bis 30 Prozent verringern und die Margen vor Zinsen und Steuern statt 16 bis 19 Prozent nur noch acht bis zehn Prozent betragen. Noch im Mai war man von einem Umsatzwachstum von 15 bis 20 Prozent ausgegangen. Auch hier muss man nur eins und eins zusammenzählen, um zu dem Schluss zu kommen, dass die zuvor ausgewiesenen Zahlen wohl nicht korrekt waren.
FAST Casual Wear ist am 9. Juli 2012 an den deutschen Markt gekommen. Der Ausgabepreis lag bei 5,00 Euro. Konsortialführer war Kepler Capital Markets. Aktuell notiert die Aktie bei 0,42 Euro. Der Buchverlust für die deutschen Aktionäre, die die Aktie gezeichnet haben: 91,6 Prozent!
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FAST Casual Wear
WKN / Kürzel
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A1PHFG / FCA
ISIN
§
DE000A1PHFG5
Börsenwert
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6 Mio. EUR
KGV 14/15
§
1 / k.A.
Akt. Kurs
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0,42 EUR
Hier zum CHART...
Und ob die letzten Zahlen wirklich korrekt sind, weiß nun wohl auch nur Zhang Wenya, der neue Vorstand. Wie wir bei Ultrasonic gelernt haben, hat ja nicht einmal der Finanzvorstand jederzeitigen Einblick in die Finanzen. Den hat in China nur der Alleinvorstand. Wahrscheinlicher ist aus meiner Sicht, dass die Wahrheit nur scheibchenweise ans Licht kommt.
Was in China offenbar alles möglich ist zeigt auch ein Artikel der Singapur Business Times, ,wonach eine Tochtergesellschaft der chinesischen Modefirma Eratat Lifestyle eine Bankbestätigung über einen Cashbestand von 577 Millionen Yuan (117 Millionen US-Dollar) von der Agricultural Bank of China (ABC) gefälscht haben soll.
Der Clou dabei: Mitarbeiter der Eratat-Tochter sollen die Räumlichkeiten der Jinjiang Chendai-Bank, einer Zweigstelle der ABC, genutzt und sich bei einem Besuch der Wirtschaftsprüfer als Bankmitarbeiter ausgegeben haben. Dabei versicherten sie, es sei alles o.k.
Zuvor hatte Eratat CEO Lin Jiancheng den Direktoren und Anleiheninhabern versichert, dass sein Unternehmen einen Cashbestand von 640 Millionen Yuan (130 Millionen US-Dollar) habe. Trotzdem wurde die fällige Zinszahlung auf die Anleihe in Höhe von 4,2 Millionen Yuan nicht beglichen.
Später stellte sich dann heraus, dass die operative Tochter HMW, wo das Geld sich befinden sollte, gerade einmal 73.322 Yuan (ca. 15.000 US-Dollar) auf dem Konto liegen hatte. Der gesamte Vorstand ist verschwunden. Die Aktie ist seit Januar vom Handel ausgesetzt.
Obwohl sich also ein Skandal an den nächsten reiht scheint der Börsengang der nächsten China-Bude in Deutschland, Snowbird, tatsächlich durchgezogen zu werden. Ursprünglich wollte das Unternehmen bis zu zehn Millionen Aktien zu 5,50 bis 6,00 Euro an deutsche Aktionäre verkaufen und dabei also brutto 55 bis 60 Millionen Euro einnehmen. Tatsächlich hat "Global Coordinator" und "Lead Manager" CM-Equity exakt 1.583.334 Aktien platziert bekommen.
Das ist mager, sind aber meiner Meinung nach immer noch exakt 1.583.334 Aktien zuviel. Denn Snowbird ist genau gleich aufgebaut wie Ultrasonic, Youbisheng und Co. Die beiden operativen Tochtergesellschaften sitzen in China. Darüber geschaltet ist eine Hongkonger Holding, auf die dann die Deutsche AG aufgesetzt ist. Die zwischengeschaltete Holding ist offenbar nach chinesischem Recht zwingend, damit überhaupt Geld aus dem Land transferiert werden darf.
Zudem gibt es in China – anders wie sonst üblich - keine Auskunftspflicht der Banken gegenüber den Wirtschaftsprüfern. Es kann, wie bei Ultrasonic und Youbisheng geschehen, ein Bevollmächtigter allein über die Geschäfte und das Geld verfügen.
Solange sich daran nichts ändert, sind die im Rahmen des Snowbird-Börsengangs eingeführten angeblichen Verbesserungen (bessere Ausstattung der Deutschen AG mit Cash; Lesezugriff des deutschen Aufsichtsrats auf die chinesischen Konten) rein kosmetische Korrekturen, die an der eigentlichen Problematik nichts, aber auch gar nichts, ändern.
Letztendlich müssen die deutsche Holding und ihre Aktionäre auch bei Snowbird auf den guten Willen des CEO hoffen. Und Hoffnung ist an der Börse bekanntermaßen ein schlechter Ratgeber.
Bleibt die Frage, was die chinesischen Vorstände eigentlich zu solchen fast panisch wirkenden Aktionen treibt? Warum bringen sie sich selber in solche Gefahr, wo sie doch eigentlich als CEO eines profitablen chinesischen Unternehmens ein komfortables Leben führen könnten? Spekuliert wird einerseits über dubiose Geldgeber, die den Vorständen Finanzierungen ermöglicht hätten und nun ihr Geld zurückfordern würden. Selbst das dürfte ja aber kein Problem sein, wenn die Bilanzen wirklich stimmen.
Gefährlicher ist da schon eine andere Spekulation, die sich am Markt hartnäckig hält. Demnach sollen viele Manager börsennotierter AGs nebenher noch massiv mit chinesischen Immobilien spekuliert und sich dabei verzockt haben.
Jüngste Daten des chinesischen Statistikbüros zeigen tatsächlich in 68 der 70 unter Beobachtung stehenden Ballungsgebiete für August einen Preisrückgang bei Immobilien. Das ist die bisher breiteste Abwärtsbewegung seit 2011. Insgesamt gingen die Preise im August bereits den vierten Monat in Folge zurück.
Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang auch ein neuer Hintergrundartikel des deutschen Wallstreet Journal-Ablegers.
Dieser zeigt auf, dass die großen chinesischen Immobiliengesellschaften stark verschuldet sind und dringend neues Geld benötigen. Kapitalerhöhungen werden inzwischen sogar weit unter dem Buchwert der Unternehmen durchgeführt, bei Oceanwide Holdings und Powerlong Real Estate z.B. mit Zinscoupons von mehr als zehn Prozent. Diese Rahmendaten zeigen wie schwer es für die Firmen inzwischen ist, neues Kapital aufzunehmen.
Teilweise sind die Probleme in China jedoch selbst gemacht, weil der Staat versucht, die Kreditvergabe der Banken zu bremsen – aus Angst vor faulen Krediten und um eine Überhitzung zu vermeiden. Die Banken umgehen das teilweise, in dem sie Gold statt Geld verleihen.
Alles in allem eine heikle Situation, denn die Probleme könnten auf den Bausektor und Investitionen in Anlagen übergreifen und somit auf die Gesamtwirtschaft übergreifen. Zuletzt hat die Zentralbank daher wieder 500 Milliarden Yuan (ca. 63 Milliarden Euro) in die fünf größten staatlichen Banken des Landes gepumpt, um eine großzügigere Kreditvergabe zu ermöglichen.
Eine zu starke Lockerung könnte umgekehrt schnell zu einer Überhitzung führen und das wäre brandgefährlich, weil Firmen wie Evergrande Real Estate sich ohnehin bereits stark verschuldet haben (Schulden-Eigenkapital-Quote von 248 Prozent).
Wenn Sie aktuell also in China investieren möchten sollten Sie sich nur auf den Rat von wirklich unabhängigen Experten verlassen. Ein solcher ist beispielsweise Florian Schulz vom Emerging-Markets-Trader der an dieser Stelle ja auch schon mehrfach als Gastautor auftrat. Seine Leser haben mit chinesischen Solaraktien hohe Gewinne erzielt.
Zitat Schulz: "Wir haben in all den Jahren noch nicht eine einzige chinesische Aktie mit Erstlisting in Deutschland thematisiert, da uns die Buden von Anfang an allesamt unseriös vorkamen. Wenn ein Unternehmen aus China weder in Shanghai, Shenzhen, Hongkong oder Singapur noch in den USA an die Börse geht, obwohl hier chinesische Unternehmen regelmäßig zig Milliarden einsammeln können und es sich stattdessen für die Börse der sechsten Reihe, fernab des eigenen Geschäfts, entscheidet, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass hier etwas faul ist."
MEIN FAZIT:
Die Vorkommnisse bei Ultrasonic zeigen auf drastische Weise, dass die börsennotierten deutschen Tochtergesellschaften von chinesischen Unternehmen reine Marionetten der chinesischen Großaktionäre sind.
Ultrasonic ist dabei kein Einzelfall sondern nur der spektakulärste in einer ganzen Reihe von Abzocken. Nach der insgesamt katastrophalen Bilanz der in Deutschland notierten China-Aktien (bei über 30 Firmen gab bzw. gibt es nicht eine einzige Erfolgsgeschichte mit der deutsche Anleger, die von Anfang an dabei waren, Geld verdient hätten) kommt nun mit Snowbird tatsächlich ein weiteres China-IPO an den Markt.
Dass dies möglich ist, ist aus meiner Sicht ein Armutszeugnis für den Börsenstandort Deutschland und schadet der ohnehin wenig ausgeprägten hiesigen Aktienkultur zusätzlich.,Zu hoffen bleibt, dass die Hintergründe bei Ultrasonic, Youbisheng, Kinghero und Co. bald aufgedeckt werden. Eine solche Enthüllungsstory könnte interessante Einblicke in den Zustand der chinesischen Finanzwelt ermöglichen und selbst den letzten gutgläubigen Anlegern die Augen öffnen.
P.S.: Ming Le Sports, eine weitere China-"Gurke" (der Wirtschaftsprüfer hat Unregelmäßigkeiten bei Kunden und Zulieferern entdeckt zu denen Ming keine Angaben machen wollte. Deshalb hat der Prüfer im März 2014 sein Mandat gekündigt), meldet am späten Freitagabend, dass die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2013 nochmals von Mitte Oktober auf November 2014 verschoben werden muss. Ausgabepreis der Aktien im Juli 2012 war 13,00 Euro. Der aktuelle Kurs beträgt 2,29 Euro. Buchverlust für die Aktionäre: 82 Prozent. Und täglich grüßt das Murmeltier...
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