Quelle: http://www.austrostocks.com/cgi-bin/austrostocks_news.pl?cms_nr=579
25.9.2000
IR-Manager Pawloff zur US-Expansion, Nemax50 Aufnahme und der Zukunft von AT&S austrostocks.com sprach mit Nicolas Pawloff, dem Investor Relations Manager von AT&S.
Wir befragten Herrn Pawloff über die Expansions-Strategie von AT&S in China und natürlich auch über die Akquisitionspläne in den USA. Auch seine Einschätzung zur weiteren Entwicklung des Handy-Marktes und der Aufnahme von AT&S in den Nemax50 standen im Mittelpunkt des Gesprächs.
Auf die von Analysten vielzitierten USA-Pläne von AT&S angesprochen, meinte Pawloff, dass es für das Unternehmen kein Problem sei eine solche zu finanzieren. Die Eigenmittelquote beträgt zur Zeit 91%, es sind auch noch beträchtliche Mittel aus dem Börsengang vorhanden, es ist für AT&S aber denkbar, falls erforderlich die Eigenkapitalquote kurzfristig auf 60 oder sogar 40% zu senken, die Akquisition würde somit über Fremdmittel finanziert werden. „Es werde weiterhin in Amerika verhandelt, jedoch haben wir keine Eile angesetzt, denn es sollte eine Übernahme in Amerika zu unserem Konzept passen,“ so Pawloff.
Nach der aktuellen Unternehmensposition gefragt, meint Pawloff, dass AT&S weltweit drittgrößter Anbieter in der HDI Microvia Technologie sei. Es macht für AT&S keinen Sinn direkt in Japan zu produzieren, der asiatische Markt, insbesondere China, wächst aber stark, daher hat sich das Management entschlossen in Shanghai ein modernes HDI-Microvia Werk zu eröffnen. Manager, die das Werk in Zukunft führen, werden zur Zeit in der Steiermark als Trainee ausgebildet. Das Unternehmen rechne in China mit einem großen Potenzial, da die wichtigsten Kunden vor Ort sind und „local content“, also eine Produktion vor Ort verlangen, wie beispielsweise Siemens, Nokia und Motorola. Anfang 2001 soll das Werk aufgebaut werden, sodass nach derzeitigen Plänen 2002 die Produktion aufgenommen werden kann, so Pawloff.
In Zukunft wird die Komplexität der Handys bei gleicher Größe weiter weiter zunehmen. Die Vision von AT&S ist es nicht nur passive Bauelemente, sondern auch Chips und aktive Bauelemente in die Leiterplatte einzubauen. HDI-Microvia Leiterplatten werden derzeit in der mobilen Telefonie, Medizintechnik, Computerbranche und in Zukunft auch in Automobilen (Telematik) eingesetzt werden. Derzeit stammen 54% des Umsatzes aus dem Bereich mobile Telefonie.
Ein 40%iges Umsatzwachstum, dem sich AT&S verschrieben hat bedeutet, dass der Umsatz im Jahr 2005 die Milliarden Euro Grenze überschreiten sollte.
AT&S hat im Rahmen des Börseganges eine Dividendenkontinuität versprochen, daher hat das Unternehmen im Wirtschaftsjahr 1999/2000 eine Dividende ausgeschüttet. Dies widerspricht zum Teil der Finanztheorie, da wachstumsstarke Unternehmen üblicherweise keine Dividende ausschütten. Allerdings besitzen viele Mitarbeiter Aktien vom Unternehmen und diese Dividendenpolitik soll neben einer guten Performance auch zu einem Bonus der Mitarbeiter führen.
Auf die Aufnahme in den Nemax50 angesprochen, meinte Pawloff, dass die Marktkapitalisierung des Unternehmens das Kriterium der Deutschen Börse schon lange erfülle, nur bei den Umsätzen erreicht die Aktie derzeit noch nicht das notwendige Volumen. Wünschenswert aus IR-Sicht wäre es, dass sich langfristig der Free-Float der AT&S Aktie von 38 auf 50% erhöht, ob dies über eine Kapitalerhöhung oder über Abgaben der Alt-Aktionäre geschieht bleibt offen.
Abschließend fragten wir Pawloff, warum man gerade jetzt in die AT&S Aktie einsteigen soll. „Viele Analysten sehen AT&S als ein günstiges Telekom-Play an. Warum soll jemand in einen teuren Telekommunikationstitel einsteigen, wenn man AT&S als Telekom-Play kaufen kann, bei einer ähnlichen Kursfantasie. Sollten Akquisitionen und Wachstum gelingen, sollte sich das in der Performance der Aktie wiederspiegeln,“, so Pawloff im Interview mit austrostocks.com.
hk 25.9.2000 austrostocks.com
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