Gehen wir in das Jahr 2003. Auf den ersten Blick sieht das Zahlenwerk ordenlich aus: 5,9 Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern erzielte Eon-Chef Wulf Bernotat im vergangenen Jahr-Rekord im Dax. Mit 5,4 Milliarden Euro landete Kai-Uwe Ricke, Vorstnadschef der Deutschen Telekom, souverän auf Rang zwei.
Trotzdem spendet die Börse Bernotat und Ricke nur verhalten Applaus. Aktionären ist die Kapitalrendite wichtiger. Sie betrachtet den Gewinn im Verhältnis zum eingestzten Kapital. Eon erwirtschaftete 7,8 Prozent, die Telekom 5,5 Prozent - zu wenig. UNternehmen müssen mindestens 12 Prozent hereinholen, um ihre Kapitalkosten zu verdienen. Wer weiniger schafft, vernichtet Wert. Resultat von 3,2 Milliarden Euro verkraften, die Telekom soger von 6,4 Milliarden Euro.
Aber jetzt zu Teles: Teles-Chef Schindler gelang es, die Kapitalrendite um 43 Prozentpunkte gegenüber 2002 mehr als zu verdreifachen. Er verbesserte das Wertmanagement, steigerte den Umsatz um 6 Milionen auf 77 Millionen Euro, das Ebit soger um 9 Millionen auf 13 Milionen.
Im kommenden Frühjahr will Teles erstmals an die Aktionäre eine Dividende ausschütten. __________________________________________________ TELES: Q2-Ergebnisse wieder mit starkem Aufwärtstrend Der Gesamterlös des TELES-Konzerns ist in Q2/2004 sowohl gegenüber Q2/2003 als auch gegenüber Q1/2004 deutlich gewachsen. Im VAIS-Segment (VAIS = Value-Added Internet Services) stieg der Erlös erheblich, im TCS-Segments (TCS = TELES Communications Systems) hingegen lag er zwar noch geringfügig unter dem von Q2/2003 aber erfreulich über dem von Q1/2004. Die bereinigten Gesamterträge in Q2/2004 erreichen annähernd die des Q2/2003 - bereinigt in Q2/2003 um die jährliche Warenrückvergütung und in Q2/2004 um die betrieblichen Vorlaufkosten für das in 2004 angestrebte deutliche Erlöswachstum.
Nach dem schwachen Q1/2004 zeigt Q2/2004 wieder einen starken Aufwärtstrend bei allen Unternehmens-Kennwerten (nach IFRS und untestiert): Revenues: 21.1 Mio€ (in Q2/03: 18.6 Mio€, +14% und in Q1/04: 18.0 Mio€, +17%), Gross Profit: 12.6 Mio€ (in Q2/03: 12.2 Mio€, +4% und in Q1/04: 11.5 Mio€, +10%), EBITDA: 4.0 Mio€ (in Q2/03: 5.5 Mio€, -28% und in Q1/04: 2.9 Mio€, +38%), EBIT: 2.3 Mio€ (in Q2/03: 4.1 Mio€, -43% und in Q1/04: 1.4 Mio€, +62%), EBT: 2.6 Mio€ (in Q2/03: 4.2 Mio€, -39% und in Q1/04: 1.7 Mio€, +53%).
Die TELES erwartet für das Geschäftsjahr 2004 nunmehr eine Konzern-Erlössteigerung im zweistelligen Prozent-Bereich. Für die Erfüllung der ursprünglichen Ertragsprognose - Steigerung des EPS um 30% auf 0.65 €/Aktie - sollten gegebenenfalls stille Reserven herangezogen werden können.
Hervorzuheben sind zwei weitere sehr wichtige Unternehmenskennzahlen:
Der Barmittelbestand beträgt, trotz Aktienrückkauf für rund 2 Mio€ im Q2/2004 (d.h. gesamter Aktienrückkauf seit Q2/2003 für rund 20 Mio€) und deutlich beschleunigter Investitionstätigkeit im Rahmen des sich hervorragend entwickelnden VAIS-Geschäftes weiterhin rund 44.7 Mio€ zum Ende der Berichtsperiode (49.9 Mio€ zum Ende Q1/2004) - bei unverändert sehr niedrigen Verbindlichkeiten. Die Eigenkapitalquote blieb, trotz Aktienrückkauf, bei höchst komfortablen 60% zum Ende der Berichtsperiode (Ende Q1/2004: 60%) - bei unverändert sehr niedrigen Risiken in den Aktiva.
Diese positiven Ergebnisse für Q2/2004 entstanden trotz:
operativer Anlaufverluste der TEIA, Verzögerungen im Geschäftsbereich "Breitband-Internet-Zugang", bei allerdings starker Wachstumsbeschleunigung in Q2/2004, der o. g. betrieblichen Vorlaufkosten für das 2004er-Umsatzwachstum. __________________________________________________ Im zweiten Quartal stieg der Umsatz deutlich zum Vorjahreszeitraum und lag um 14 Prozent höher bei 21,1 Millionen Euro.
In der Internet-Mehrwert-Sparte, die unter anderen Webseiten-Hosting umfaßt, seien die Erlöse in den Monaten April bis Juni zum Vorjahresquartal „erheblich gestiegen", teilte Teles ohne konkreten Zahlenangabe weiter mit. In der Sparte Telekom-Technik habe der Umsatz dagegen geringfügig unter dem Vorjahresquartal gelegen. Nähere Details zum Geschäftsverlauf will Teles in seinem Quartalsbericht nennen, der am Montag veröffentlicht werden soll.
Wie dem auch sei, der Cashbestand des Unternehmens liegt nach Unternehmensangaben bei etwas mehr als zwei Euro je Aktie, die Eigenkapitalquote bei 60 Prozent und die Kurs-Gewinnverhältnisse betragen auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr bei 14,35 und 11,34. Das hörte sich sehr vernünftig an.
Moya
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