Debitel-Chef Steil attackiert Freenet-Boss Spoerr – Differenzen Krach bei Debitel und Freenet powered by SAT+KABEL 05.10.2008, 10:50 Uhr Pit Klein
(pk) Debitel-Chef Oliver Steil hat in einem Interview mit dem Magazin "Focus" nach der Übernahme durch Freenet dessen Vorstandsvorsitzenden Eckhard Spoerr scharf kritisiert. "Er wollte augenscheinlich nicht, dass ich die Position, die wir verabredet hatten, wirklich übernehme. Ich habe auch gemerkt, dass bei seinem Führungsstil häufig wenig Raum für kontroverse Diskussion bleibt", sagte der Manager dem Blatt. Der Freenet-Aufsichtsrat hatte zuvor überraschend nicht Steil zum Stellvertreter von Spoerr und Vorstand für Vertrieb und Marketing bestellt.
"Von diesen Absprachen, die wir kurz vor der Transaktion vereinbart hatten, wollte Freenet nun nichts mehr wissen", sagte Steil. Er habe die Konsequenzen nun gezogen und unter diesen Bedingungen einen Vorstandsposten abgelehnt. Der Debitel-Chef warnte gleichzeitig vor den Gefahren der Milliarden-Übernahme: "Es gibt erhebliche Differenzen über die künftige Strategie des neuen Unternehmens." Debitel setze im umkämpften Handymarkt bislang auf Service, Auswahl sowie hochwertige Produkte und fahre Billigangebote bewusst zurück. "Freenet will sich hauptsächlich über den Preis positionieren", so Steil, "das halte ich in einem gesättigten Markt nicht für die richtige Strategie". Die inhaltlichen Probleme müssten zügig ausgeräumt werden. Steil will nach eigenen Angaben seinen Vertrag als Debitel-Chef erfüllen.
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