was einer verdient ist mir persönlich völlig wurscht - problematisch wird es, wenn sein geld nicht aus dem kerngeschäft, sondern von der allgemeinheit aufgebracht werden muss. was diese ganze bankengeschichte angeht, so muss ich feststellen, dass da unbestreitbar sehenden auges rote ampeln überfahren wurden - allerdings nicht von allen banken. dass dies jetzt einen dominoeffekt hat, kann man nicht dem kapitalismus zuschreiben, da jedes wirtschaftssystem auf vernetzung beruht. wenn z.b. im comecon der 70/80er jahre ein grossteil der externen wertschöpfung mit dem ölpreis verbunden war, so kann man davon ausgehen, dass der bankrott der sozialistischen welt ende der 80er auch mit dem fall dieses ölpreises zusammenhängt. mit etwas nüchternheit muss man feststellen, dass die banken nur ein teilsegment des kapitalismus darstellen -m.m.n. nicht einmal ein besonders representatives, da ihr mehrwert nur zum kleinsten teil durch die arbeit ihrer mitarbeiter erwirtschaftet wird. in der welt der banken stellen diejenigen, die die krise verursacht haben ebenfalls nur eine minorität dar - allerdings eine hochvernetzte. journalisten, wie susanne gaschke, die in der zeit dieser woche wirtschaftsliberal gesinnte leute, wie merz, sinn, köhler und baring pauschal als neunmalkluge abwatscht haben bei ihrer interpretation völlig aus dem blick verloren, dass der freie markt aus weitaus mehr teilnehmern besteht, als aus banken - dass die philosophische grundlage dieser millionen von unternehmen nun gescheitert sein soll, da einige wenige mit halbseidenen tun gescheitert sind, entbehrt jeglicher vernunft und illustriert überdeutlich, wer hier die wirklich neunmalklugen sind: die journalisten, die die krise erstmal hochgeschrieben haben.
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