Ein Mann ackert für Deutschland -

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neuester Beitrag: 09.08.09 17:00
eröffnet am: 20.10.05 08:55 von: quantas Anzahl Beiträge: 479
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02.11.05 22:58

42128 Postings, 9041 Tage satyrKiwi und Bilanz im ZDF

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Die Kunst des Lügens

Warum wir uns mit der Wahrheit oft schwer tun

Lügen können verheerende Folgen haben und sogar Existenzen zerstören. Und doch: Nicht immer die Wahrheit zu sagen, ist offenbar eine Strategie im gesellschaftlichen Miteinander. Jeder von uns lügt regelmäßig - wenn er sich einen Vorteil davon verspricht.

Hirn & Psyche start <!-- right-sb-teasers start --> 

Joachim Bublath



nächste Sendung:
03.11.05 03:35 Uhr

 <!-- right-sb-teasers end -->Zwei MaskenWeiter mit:
Manipulation im Alltag: Wie Gefühle täuschen können
Wie Gefühle täuschen können Angriff auf die Sinne Vertrau mir - Wie Hormone unser Leben beeinflussen Werbung: die heimliche Kaufkraft   

Man erinnere sich an den früheren Präsidenten der USA, Bill Clinton, wie er öffentlich verkündete, keine sexuelle Beziehung mit Monica Lewinsky, seiner ehemaligen Praktikantin, gehabt zu haben. Später gab er zu, dass genau dies der Fall gewesen sei. Der Präsident hatte schlichtweg gelogen.

  Bill Clintonap
Bill Clinton

Warum wir lügen
     Wir alle lügen - bis zu 200 Mal am Tag, wie Wissenschaftler herausfanden. Oft sind es nur Kleinigkeiten, bei denen wir nicht ganz bei der Wahrheit bleiben oder zumindest versuchen, sie zu vertuschen. Einfallsreich sind wir beim Erfinden von Ausreden, wenn wir zu spät kommen. Denn der Mensch möchte so positiv wie möglich vor anderen dastehen, und dazu gehört auch, sich ein wenig jünger, attraktiver oder erfolgreicher als in Wirklichkeit zu machen. Gerne belügen wir uns damit auch selbst.

   

Einfühlungsvermögen als Voraussetzung
      Sagen Kinder eigentlich immer die Wahrheit? Wissenschaftler haben in Rollenspielen herausgefunden, dass die Fähigkeit zu lügen von der Entwicklung des Gehirns abhängig ist: Babys und Kleinkinder können noch nicht lügen, erst wenn Kinder in der Lage sind, sich in andere Personen hineinversetzen, gelingt es ihnen, sie auch zu täuschen. Zu erkennen, was andere denken und fühlen, wird mit zunehmendem Alter, den Erfahrungen und einem immer größer werdenden Bekanntenkreis perfektioniert.

  Nervenzellen im menschlichen GehirnVernetzte Nervenzellen

Nur dank dieser Fähigkeit können wir beim Konsum von Büchern oder Filmen praktisch im Geschehen mitfiebern, wir schlüpfen regelrecht aus unserer Haut und erleben bzw. erleiden die Gefühle anderer mit - bis zum ersehnten Happy End. Durch die Fähigkeit, sich in die Gedanken anderer hineinzuversetzen, kann der Mensch anderen Lügengeschichten auftischen und das Erzählte gleichzeitig aus deren Perspektive betrachten.

   

Blitzschnelle Reaktionen
     Das Gehirn vollbringt beim Lügen eine wahre Meisterleistung: Millionen von Neuronen und verschiedene Bereiche unseres Gehirns sind dabei aktiv - beispielsweise Hirnareale, die uns befähigen, in den Gesichtern anderer zu lesen, oder die, in denen Erinnerungen und Erfahrungen gespeichert sind. Das Gehirn entscheidet blitzschnell, was diese verschiedenen Informationen zusammengenommen bedeuten. Wir erkennen sofort die Emotionen unseres Gegenübers und können rechtzeitig darauf reagieren.

  Gesichter von Menschen in einer KneipeUniversell: die Sprache der Gesichter

Die Sprache der Gesichtsausdrücke scheint sogar universell verständlich zu sein. Egal welcher ethnischen Gruppe wir angehören, Wut, Trauer und Freude kann man überall auf der Welt leicht in den Gesichtern ablesen. Anders verhält es sich, wenn jemand lügt, denn das Lügen steht uns nicht so einfach ins Gesicht geschrieben. Mit Hilfe von Videoaufzeichnungen versuchten Wissenschaftler, Lügner zu überführen. Sie analysierten Sprache und Mimik von Testpersonen, die zu einem bestimmten Thema befragt wurden.

   

Was Lügner entlarvt
     Das Ergebnis: Die wahre innere Einstellung lässt sich nie ganz verbergen. Oft widersprechen Gestik und Gesichtsausdruck dem, was gerade gesagt wird, etwa wenn die Testperson bei einer bejahenden Aussage den Kopf schüttelt. Weitere Anzeichen dafür, dass uns gerade jemand belügt, sind zum Beispiel der häufige Lidschlag und ein längeres Geschlossenhalten der Augen. Auch die Hände können einen Lügner entlarven. Wildes Gestikulieren zeigt an: Hier sagt jemand die Wahrheit. Schwindeln hingegen erfordert hohe Konzentration, die Hände bleiben eher ruhig.

  Zwei MaskenWeiter mit: Manipulation im Alltag: Wie Gefühle täuschen können

Überall, wo Menschen aufeinandertreffen, wird gelogen. Diese Alltagsschwindeleien sind nach Meinung von Wissenschaftlern jedoch kein Charakterfehler, sondern vielmehr für das Zusammenleben der Menschen in unserer Gesellschaft notwendig. Ein charmanter Lügner ist oft beliebter - und damit erfolgreicher - als jemand, der mit der schonungslosen Wahrheit andere wiederholt vor den Kopf stößt und so zum Außenseiter wird. Eine Welt, in der im Alltag alle die Wahrheit sagen würden, könnte vermutlich gar nicht existieren.

   

 Weitere Themen bei Joachim Bublath:Wie Gefühle täuschen können Angriff auf die Sinne Vertrau mir - Wie Hormone unser Leben beeinflussen Werbung: die heimliche Kaufkraft 

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02.11.05 22:59

21799 Postings, 8911 Tage Karlchen_IHabe gerade die zweite Flasche aufgemacht - und

nen Aktiv Zitrus-Grape von Spree-Quell.  

02.11.05 23:00

129861 Postings, 7463 Tage kiiwiidas wars mit Nahles; sie hat das aufgestellte

Messer entdeckt und zurückgezogen: Keine Partei-Vize Nahles!

MfG
kiiwii  

02.11.05 23:01

59073 Postings, 8548 Tage zombi17Ich frage mich schon seit

vielen Wochen: Was haben wir bloss verbrochen, dass wir mit solchen Obercheckern bestraft werden?  

02.11.05 23:03
1

16304 Postings, 6957 Tage quantasWat is denn das


Aktiv Zitrus-Grappe von Spree-Quell?

Sag blos, Du trinkst Zitronen-Limonade neben dem Wein.

Hmmmmmmmmmm dann wäre ich aber entäuscht.  

02.11.05 23:03

129861 Postings, 7463 Tage kiiwiibiste immer noch da, Du Maikäfer ?

du wolltest doch lachen ?
und jetzt fühlste dich bestraft ??
Delirium???

MfG
kiiwii  

02.11.05 23:06

59073 Postings, 8548 Tage zombi17Hebt Euch Eure Mühen für morgen auf,

ich muss noch ein wenig klimmpern und dann muss ich in die Heia. Meine Aufahmekapazität für Schwachsinn ist Dank kiiwii und bilanz für heute überstrapaziert.
Aber dreimal hochleben lassen können wir sie noch:-)) Die freuen sich da riesig drüber.  

02.11.05 23:06

21799 Postings, 8911 Tage Karlchen_I@Quantas

Ich habe so etwa eine Woche schon keinen Alkohol getrunken. Kann auch mal sein.  

02.11.05 23:23
1

16304 Postings, 6957 Tage quantasOK Karlchen


Verstehe ich.
Regeneration muss auch sein.

So und jetzt gehts ab ins Nest.

Schlaf gut
quantas  

03.11.05 10:07
1

16304 Postings, 6957 Tage quantasBörse schaut genau auf die Löhne

Beschleunigter Personalabbau weckt Kursphantasie für deutsche Dividendenpapiere
von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz

Die Strategen der Deutschen Bank müssen nahezu hellseherische Fähigkeiten besitzen. Denn ihr am 1. November herausgekommenes Spitzenprodukt zum Deutschen Aktienmarkt, der "ToPPiX", steht ganz im Zeichen des Themas Arbeitskosten. Damit nahmen die Deutschbanker den Schock vorweg, den die Deutsche Telekom mit der Ankündigung massenhafter Stellenstreichungen auslöste.

Demnach müssen in den kommenden drei Jahren weitere 32 000 Mitarbeiter in Deutschland den Konzern verlassen. Das ist gut ein Sechstel der gesamten deutschen Belegschaft. Die T-Aktie reagierte unmittelbar auf den angekündigten Stellenabbau. In der Spitze stieg das Papier 3,2 Prozent auf 14,96 Euro - und das, obwohl die Restrukturierung zunächst einmal Zusatzkosten in Höhe von mehr als drei Mrd. Euro verursacht. Immerhin hat der Kurs zur Wochenmitte wieder das Niveau vom Börsengang am 18. November 1996 erreicht.

"Die deutschen Unternehmen mit hohem Anteil inländischer Beschäftigter sind dabei, ihre Lohnkosten aggressiv zu reduzieren", schreibt Bernd Meyer, Topstratege des deutschen Branchenprimus in Frankfurt, "vor allem bei den großen Konzernen gibt es eine ausgeprägte Dynamik, hiesige Arbeitsplätze abzubauen." Manche Erfolgsgeschichten an der Börse seien zum großen Teil auf derartige Restrukturierungsbemühungen zurückzuführen. Als Beispiel nennt er die Aktie von Continental, deren nun schon jahrelang anhaltende Rallye mit der Ankündigung von Produktionsverlagerungen ins günstigere Ausland begann.

Die deutschen Unternehmen nutzen zwei Optionen, um die im internationalen Vergleich immer noch recht hohe Kostenlast zu vermindern. Zum einen führen sie den Prozentsatz der im Inland Beschäftigten an der Gesamtbelegschaft zurück. Diesen Weg gehen neben Conti zum Beispiel auch BASF und Siemens. Zum anderen trotzen sie ihren hiesigen Arbeitnehmern Zugeständnisse beim Lohn oder der Arbeitszeit ab. Dieser Strategie der Kostensenkung haben sich unter anderem die Automobilhersteller DaimlerChrysler und Volkswagen bedient. Erst kürzlich haben die Wolfsburger einem Teil ihrer Mitarbeiter den Verzicht auf Feiertags- und Nachtzuschläge abgerungen.

Warum diese Pläne auf dem Parkett ungeachtet der hohen Abfindungszahlungen so gut ankommen, wird ersichtlich, wenn man sich die Kalkulationen der Deutschbanker zu Gemüte führt: Danach könnten einzelne Unternehmen aus Dax und MDax ihre Gewinne um bis zu 40 Prozent hochschrauben, wenn es ihnen gelingt, bei den Ausgaben für Löhne und Gehälter hierzulande zehn Prozent einzusparen. Zu den potentiellen Hauptprofiteuren zählen nach Berechnungen des Instituts die Optikerkette Fielmann, der Hospitalbetreiber Rhön-Klinikum, VW, die Kupferschmelze Norddeutsche Affinerie, die Lufthansa, die Parfümerie und Buchladenkette Douglas, der Maschinenbauer Krones sowie der Einzelhandelsriese Metro. Sollten die Firmen einen Teil der Einsparungen tatsächlich durchsetzen können, erhielten die Gewinne kräftig Auftrieb. Damit würde sich für die jeweiligen Werte und die betreffenden Indizes erhebliches Kurspotential ergeben.

Der beschleunigte Trend zur Lohnkostensenkung ist nach Einschätzung vieler Marktbeobachter auch auf die aktuelle politische Situation zurückzuführen. Von Berlin sind derzeit - anders als in den Parteiprogrammen angekündigt - keine positiven Impulse wie eine Reduzierung der Körperschaftsteuer oder der Lohnnebenkosten zu erwarten, da müssen die Unternehmen selbst tätig werden.

Nicht nur Meyer hat einen Paradigmenwechsel ausgemacht. Zum ersten Mal in der Nachkriegszeit zögen höhere Gewinne keine Lohnsteigerungen nach sich. Und was für die einzelnen Konzerne von Vorteil ist, könnte sich so langfristig für die deutsche Volkswirtschaft als Problem erweisen. "Der Prozeß der Umverteilung von Lohneinkommen zu Kapitaleinkünften kann nicht ewig so weitergehen", sagt Martin Lück, Stratege bei Kepler Equities in Frankfurt. Schließlich würde es den Gesellschaften damit auch früher oder später an inländischer Nachfrage mangeln.


Bestes Beispiel ist der Handelskonzern Metro, der wegen der Konsumzurückhaltung der Bundesbürger eine Gewinnwarnung herausgeben mußte. So ist es denn auch kein Zufall, daß das Metro-Papier am gleichen Tag, an dem die T-Aktie zu den größten Gewinnern zählte, starke Kurseinbußen verzeichnete.


Artikel erschienen am Do, 3. November 2005
 

24.11.05 08:14
1

16304 Postings, 6957 Tage quantasHeimspiel für Josef Ackermann

Der Chef der Deutschen Bank sprach in Zürich über Banken, Rentabilität, deutsche Politik und europäische Integration.

Von Daniel Hedinger

Joe Ackermann hält in Zürich einen Vortrag, und viele kommen, um ihn zu hören. So viele, dass im ehrwürdigen Rokokosaal des Zunfthauses zur Meisen die Plätze nicht ausreichen. Dankbar, reingekommen zu sein, hören sich einige der Gäste das Referat mit dem Titel «Europäische Banken im globalen Wettbewerb - Herausforderungen in einer sich verändernden Industrie» im Stehen an. Ackermann, dem in Deutschland seit geraumer Zeit wenig Liebe entgegenschlägt, ist sichtlich dankbar für den warmen Begrüssungsapplaus.

Er startet sein Heimspiel gleich mit einer guten Nachricht: «Die europäischen Banken haben sich in den letzten Jahren massiv verbessert.» Als Gründe nennt er neben den Bemühungen der Finanzinstitute vor allem das günstige Umfeld: Boomende Immobilienmärkte, rekordtiefe Kreditausfälle und das Ausbleiben staatlicher Schuldenkrisen hätten zur Rentabilitätsverbesserung beigetragen.

Die Antwort auf die Frage, ob die Finanzbranche in absehbarer Zukunft weiterhin auf ein solches Umfeld setzen könne, lässt er offen. Die Risiken sind nicht das Thema dieses Lunchvortrags.

30'000 Stellen gestrichen
Dafür ist umso mehr die Rede von der Rentabilität des Bankensektors. Die Eigenkapitalrendite der europäischen Banken ist im Durchschnitt auf 12 Prozent gestiegen. Ein im Vergleich mit früher beachtlicher Wert. Das Beispiel der UBS, die auf 29 Prozent kommt, zeigt jedoch, dass noch Steigerungen möglich sind.

Für das eigene Unternehmen peilt Ackermann eine Eigenkapitalrendite von 25 Prozent an. Die Profitabilitätssteigerung hat jedoch ihren Preis: Von den einst 93'000 Angestellten beschäftigt die Deutsche Bank heute noch 63'000. «Der Abbau ist nötig gewesen, um die Zukunft der Bank zu sichern», ist Ackermann überzeugt.

Den europäischen Finanzsektor hält er nach wie vor für sehr heterogen. Ein Grund seien die grossen Standortunterschiede; für Deutschland sieht er viel Verbesserungspotenzial. Ackermann ist optimistisch für die neue Bundesregierung. Sie sei durchsetzungsfähiger und stabiler, als allgemein angenommen werde. Dasselbe gelte auch für die Kanzlerin.

«Schweiz muss nicht in die EU»
Zum Schluss hält Ackermann ein Plädoyer, in der Politik nationale Grenzen zu überwinden. «Die Integration des europäischen Finanzmarktes muss kommen», sagt er. Die notwendigen Schritte seien aber nicht nur politischer, sondern auch emotionaler Natur. Noch werde nicht in europäischen Strukturen und Zusammenhängen gedacht.

Sein Plädoyer für eine europäische Integration kennt jedoch Grenzen. So meint er zu einem Beitritt der Schweiz zur Europäischen Union: «Vor 10 Jahren hätte ich gesagt, wir müssen in die Europäische Union. Heute sage ich das nicht mehr.» Die Schweizer Grossbanken würden von der jetzigen Situation profitieren. Geschickt gelingt es Ackermann, den hiesigen Standortvorteil, über den man aus deutscher Sicht neidisch sein könne, zu thematisieren, ohne das Wort Bankgeheimnis in den Mund zu nehmen.
 

24.11.05 11:12

129861 Postings, 7463 Tage kiiwiiJoe, etwas pointierter: "Frau Merkel ist cleverer"

HANDELSBLATT, Donnerstag, 24. November 2005, 06:00 Uhr

JOSEF ACKERMANN klärt die Schweizer über die deutsche Regierung und das deutsche Recht auf

„Frau Merkel ist cleverer“

OLIVER STOCK | ZÜRICH
     

Drei Gründe hat es gestern gegeben, in der Mittagszeit in Zürich einem Vortrag Josef Ackermanns zu lauschen. Der erste ist ein politischer: Wollen wir doch mal hören, was der Chef der größten deutschen Bank von der frisch gekürten Kanzlerin und ihrer Regierung hält. Der zweite ist ein persönlicher: Was tut Ackermann, wenn der Mannesmann-Prozess, in dem er eine tragende Rolle spielt, wieder aufgenommen wird? Der dritte schließlich ist ein eidgenössischer: Der Schweizer Ackermann verließ sein Land vor bald zehn Jahren, um an die Spitze des Unternehmens zu wechseln, das aus Sicht der Schweizer Banker der größte Konkurrent ist. Was will der wieder in Zürich?


Viele haben so gedacht. Der stuckverzierte L-förmige Bankettsaal des ehrwürdigen „Zunfthauses zur Meisen“ ist mehr als bis auf den letzten Platz besetzt. Einige Herren im dunklen Anzug müssen stehen. Der Moderator des Efficiency-Clubs, einer der vielen Netzwerk-Organisationen der Bankenstadt an der Limmat, spricht vom größten Andrang in der Geschichte des Clubs – und die reicht immerhin bis ins Jahr 1936 zurück. Ackermann braucht sein Mikrophon und die sechs Lautsprecher, um sich zwischen gedeckter Tafel und romantischen Ölgemälden verständlich zu machen.


Er spricht über den Finanzplatz Europa, der viel zu uneinheitlich ist, als dass man ihn überhaupt so nennen könnte. Er prophezeit, dass es deswegen in Europa so schnell nicht zu weiteren großen Akquisitionen in der Bankenbranche kommen werde.


Schließlich widmet er sich der ersten Frage. Der nach der neuen Regierung. Er vergisst nicht zu erwähnen, dass er beinahe alle Regierungsmitglieder bereits im Vier-Augen-Gespräch kennen gelernt habe und lobt dann:

„Frau Merkel ist cleverer, als sie dargestellt wird.“ Unter ihr könne eine große Koalition Bestand haben, schon weil keine der beiden Parteien Interesse an Neuwahlen habe. „Es gibt keine Möglichkeit sich auf Kosten des Partners zu profilieren.“ So etwas schweißt zusammen, weiß der ehemalige Investmentbanker.


Zur Frage zwei kommt er nicht von allein. Eine Wiederaufnahme des Mannesmann-Prozesses würde seine Stellung gefährden. Darüber redet niemand gern. Als Ackermann auf Nachfrage doch ausholt, wird er zur Sicherheit grundsätzlich. Er sieht einen Unterschied der Rechtssysteme.


Das eine, das angelsächsische, orientiere sich mehr am Eigentümerinteresse. So dürfte die Aufsichtsratsentscheidung bei Mannesmann zu verstehen gewesen sein, den scheidenden Managern hohe Abfindungen zuzuschanzen. Die Logik dahinter: Die Manager müssen ordentlich motiviert werden, um den Aktionären Gutes zu tun. Das andere, das deutsche, orientiere sich mehr am Unternehmensinteresse. „In diesem Umfeld ist die Wertschaffung nicht der alleinige Maßstab“, erkennt Ackermann, ohne auf die persönlichen Konsequenzen für ihn einzugehen.


Oder doch? Sollte die Antwort auf die dritte Frage, die nach dem Grund seines Aufenthalts, damit zusammen hängen? Empfiehlt sich der Exilschweizer seinen Landsleuten? Immerhin schmeichelt er ihnen: „Vor zehn Jahren“, sagt er, „hätte ich gesagt die Schweiz muss in die EU. Heute sehe ich: Das muss nicht sein.“ Die Schweizer Banken hätten gerade wegen ihres Standorts außerhalb der EU eine außerordentlich starke Position. „Ich sehe das“, sagt Ackermann und erzeugt erfreute Gesichter, „mit Neid.“

          

MfG
kiiwii
§
 

24.11.05 12:43

129861 Postings, 7463 Tage kiiwiiEin anderer Banquier aus der Schweiz:

Von Heuschrecken und Kanalratten

Eher beiläufig wurde letzthin berichtet, gewisse Hedge Funds seien zu den Hauptaktionären deutscher Grossunternehmungen wie Allianz, Deutsche Bank oder Siemens geworden. Die Meldung hätte grössere Beachtung verdient. Denn im Klartext bedeutet sie einerseits, dass das langjährige Kapitalgeberkartell deutschen Zuschnitts nun tatsächlich an seinem Ende angelangt ist. Vorbei ist also die durch Kreuzbeteiligungen und gegenseitige Einsitznahme in den Aufsichtsräten hergestellte Atmosphäre einer geschützten Werkstätte, wo die übrigen Aktionäre allerhöchstens geduldet waren, nie aber wirklich ernst genommen wurden. Das notorische Dümpeln der Kurse deutscher Aktien war eine der sichtbaren Folgen des nur halbwegs vollzogenen Schritts vom Volksheim zum modernen Kapitalismus.


Die Verhältnisse werden sich nun ändern. Hedge Funds müssen Geld verdienen («Alpha generieren»), und weil sie das müssen, wird auch ein anderer Wind in den betreffenden Unternehmungen zu blasen beginnen. Das allein ist schon bemerkenswert genug. Noch viel spannender ist die Angelegenheit aber insofern, als die Meldung ja andererseits bedeutet, dass durchaus auch Indexschwergewichte in den Fokus einer Investorenkategorie kommen könnten, die man sonst in eher illiquiden Märkten wähnt. Welcher ökonomische Mechanismus steht hinter einer solchen neuartigen Entwicklung?


Vermutlich ist es die desperate Suche nach neuen Anlageideen, die die am meisten unter Performancedruck stehende Anlegerschaft der Hedge Funds dazu treibt, sich vermuteten Ungleichgewichten auch in den klassischen, grosskapitalisierten Sektoren der Finanzmärkte anzunehmen.

Dass Ungleichgewichte bestehen, lässt sich an den weltweit doch erstaunlich unterschiedlichen Kurs/Gewinn-Verhältnissen (P/E) ablesen. Eine über den ganzen Erdball effiziente Kapitalallokation müsste eigentlich zu einem ständigen Angleichungsprozess bei den Durchschnitts- P/E führen, was aber nur beschränkt zutrifft.


Der Grund dafür liegt möglicherweise in den sehr statischen Benchmarks, die die Asset Allocation der meisten institutionellen und vieler privater Anleger beherrschen. Kaum jemand, der aus der einmal gewählten Anlagematrix (z.B. 50 Prozent Heimmarkt, 20 Prozent US-Aktien, 20 Prozent europäische Werte, 10 Prozent Fernost) ausbricht. Die hohe Kapitalisierung zieht bei diesem Anlegerverhalten Kapital an, nach dem Grundsatz: «Wer hat, dem wird gegeben». Bis agilere Marktteilnehmer, eben unter anderen Hedge Funds, kommen, um die Ungleichgewichte zu beseitigen.

Quintessenz: Trotz – oder besser: wegen! – Benchmarking und billigen
Anlagen in Indexfonds wird die Welt bunter. Das tönt kontraintuitiv, ist es aber nicht. Das Fliessbandanlegen eröffnet der Kategorie von cleveren, schlauen, frechen, flexiblen Anlegern, Überrenditen zu erwirtschaften. Die deutsche Politik bezeichnete jüngst die Hedge Funds als «Heuschrecken».


Besser wäre der Begriff «Kanalratten» gewesen, und man hätte sie als Segen für das deutsche Wirtschaftssystem begrüssen müssen. Denn Kanalratten sind in der Lage, verstopfte Röhren auszuputzen.Wenn sich Caxton an der Deutschen Bank beteiligt, dann darf man sich freuen. Denn Anleger dieser Art sorgen für Betrieb, sowohl im Vorstand der Deutschen Bank als auch bei den Aktienkursen.

Weshalb? Weil Hedge Funds, falls die Unternehmensführung sich nicht an das ökonomisch präzis Richtige halten wird, in der Lage sind, von heute auf morgen aus einer Beteiligung eine Short-Position zu machen. Dann gute Nacht Aktienkurse, gute Nacht Vorstand, gute Nacht Deutschland. Allein schon die Drohung dürfte genügen, dass nun für eine Weile das Richtige geschieht. So sinnvoll können Heuschrecken-Kanalratten sein.



MfG
kiiwii

 

01.12.05 10:55
2

16304 Postings, 6957 Tage quantasDeutsche Bank will unter die Top-5 in den USA

Deutsche Bank will auch ohne grössere Akquisitionen unter die Top 5 in den USA kommenStarke Positionierung auf den Zukunftsmärkten in China sowie Mittel- und Osteuropa weiteres Ziel von Deutschlands grösster Bank
    Die Deutsche Bank hat sich entschieden, zur Verwirklichung ihres Zieles in den USA den langsameren Weg zu gehen. Deutschland grösstes Kredinstitut will nach den Worten von Vorstandschef Josef Ackermann auch ohne grössere Akquisitionen unter die ersten fünf Banken im Land über dem grossen Teich kommen. Dazu will die Deutsche Bank "das Geschäft aus eigener Kraft Schritt für Schritt ausbauen, indem wir Teams gezielt einstellen oder Teilbereiche, vor allem im Handel, dazukaufen", sagte Ackermann der Schweizer Zeitung "Finanz und Wirtschaft" (Mittwochausgabe). Das Geschäft mit hochvermögenden Privatkunden in der Schweiz sowie eine starke Positionierung auf den Zukunftsmärkten in China sowie Mittel- und Osteuropa seien weitere Ziele der Deutsche Bank.

Chart

Und seine Strategie gibt ihm recht, der Aktienkurs der Deutschen Bank geht kontinuierlich  nach oben.

 

 

 

17.12.05 16:36
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10041 Postings, 7980 Tage BeMiAckermann und die Brandstifter

DER SPIEGEL 51/2005 - 19. Dezember 2005
URL: 
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,390988,00.html

Immobilienfonds
 
Ackermann und die Brandstifter

Von Beat Balzli und Christoph Pauly

Den Investment-Profis der Deutschen Bank sind die Kleinanleger relativ egal. Sie selbst aber halten bei ihren Milliardengeschäften an vielen Stellen die Hand auf.

Drei Größen des deutschen Finanzgewerbes standen als Feuerwehrleute bereit: Bankenpräsident Klaus-Peter Müller, Sparkassen-Chef Dietrich Hoppenstedt und Christopher Pleister, Verbandsboss der Volks- und Raiffeisenbanken. Wenn es bei den großen Immobilienfonds wirklich brenne, dann wollten sie gemeinsam löschen. Notfalls mit Geldspritzen.

Handelsraum der Deutschen Bank (in Frankfurt): Mal hoch, mal runter
DPAHandelsraum der Deutschen Bank (in Frankfurt): Mal hoch, mal runter

Das hochrangige Helfertrio befürchtete, die Anleger könnten in Scharen zur Flucht ansetzen. Ausgerechnet der Branchenprimus Deutsche Bank hatte angekündigt, einen seiner Immobilienfonds zu schließen. Keiner kam mehr rein. Aber noch wichtiger: Keiner kam mehr raus.

Bis Februar soll das Vermögen des Fonds wertberichtigt werden. Dann erst wird sich zeigen, wie viel die Anleger verlieren. Ein Vorgang, der einmalig ist in der Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik.

Immerhin: Die meisten blieben zunächst ruhig, auch wenn allein in hiesigen Immobilienfonds knapp 90 Milliarden Euro stecken. Eine Katastrophe für den deutschen Finanzplatz wurde mit Hilfe der Bankaufseher hinter den Kulissen erst einmal abgewendet. Dafür nahm der Image-GAU für die Deutsche Bank ihren Lauf. Deren Chef Josef Ackermann hatte sich erneut für die Interessen seiner Investmentbank und gegen seine deutschen Kunden entschieden.

Erst ließ er seinen Kundenberatern mitteilen, dass bei dem Investmentfonds grundbesitz-invest eine drastische Abwertung droht. Von Entschädigung war nicht die Rede. Als daraufhin gutinformierte Kunden die Filialen stürmten und ihre Anteile verkaufen wollten, musste die Bank zur Sicherung der Liquidität die Rücknahme einstellen. Über 300.000 Fondskunden, die insgesamt sechs Milliarden Euro eingezahlt hatten, saßen plötzlich auf unverkäuflichen Papieren.

"Empörung über Deutsche Bank" titelte das "Handelsblatt" am Donnerstag. Berliner Politiker forderten das Kreditinstitut zur Schadensbegrenzung auf und riefen nach Gesetzesänderungen. Verbraucherschützer und Anwälte kündigten Tausende Klagen an.

Warnungen hatte es genug gegeben. Jochen Sanio, oberster deutscher Bankaufseher, hatte Ackermann Mitte November in einem persönlichen Gespräch wissen lassen, dass ohne Stützung des Fonds ein Reputationsrisiko für die Bank und ein Systemrisiko für die Immobilienbranche bestehe. Am Donnerstag dann lenkte Ackermann ein. Nun will er wenigstens jene Anleger entschädigen, die in den vergangenen zwei Jahren die Fondsanteile gekauft haben.

DER SPIEGEL

Charles Leitner wird das alles nicht verstehen. Er leitet von New York aus das weltweite Immobiliengeschäft des Instituts. Die Amerikaner sind auf schnelle Deals mit Großanlegern spezialisiert. Da gehen die Preise mal hoch, mal runter. Das auf Langfristigkeit ausgerichtete deutsche Geschäft war ihnen immer suspekt.

Die offenen Immobilienfonds hiesiger Prägung werben damit, dass Anleger seit Start des ersten Fonds im Jahr 1959 noch nie Geld mit den "mündelsicheren" Produkten verloren haben. Nach dem Knall der Aktienblase im Jahr 2000 flossen den Banken mit diesem Versprechen Milliardensummen zu, die vor allem in immer neue, immer aufwendigere Bürotürme gesteckt wurden.

Während die Investmentbanker auch bei Immobilien mit den aktuellen, stark schwankenden Marktwerten kalkulieren, glätten in Deutschland staatlich vereidigte Sachverständige die Probleme. Sie ermitteln den langfristig erzielbaren Preis einer Immobilie. Deshalb konnte auch die Deutsche Bank bis vor kurzem mit positiven Renditen werben, obwohl etwa im Rhein-Main-Gebiet die Büromieten innerhalb weniger Jahre um über 30 Prozent fielen.

Kritiker warnten schon vor zwei Jahren (SPIEGEL 9/2004), dass die Diskrepanz zwischen Buch- und tatsächlichen Marktwerten immer größer werde. Der Bundesverband der Investmentfondsgesellschaften (BVI) reagierte auf die Kritik und wählte unter anderem die Londoner Ratingagentur Fitch als unabhängigen Bewerter. Doch nur eine Gesellschaft hatte den Mut, sich deren Bewertung zu stellen.

"Die machen ein Armageddon-Szenario auf", stöhnte Michael Kremer, Geschäftsführer der DB Real Estate, vor einem Jahr. Armageddon gilt gemeinhin als letzte Entscheidungsschlacht biblischen Ausmaßes. Kremer hat seinen letzten Kampf innerhalb der Deutschen Bank verloren. Er gab vergangene Woche seinen Rückzug bekannt.

Stattdessen triumphierten Ackermann und die Brandstifter, seine Investmentbanker. Was es heißt, wenn die mit dem Immobilienvermögen der Privatkunden lukrative Geschäfte auf eigene Rechnung machen, zeigt der Fall Rubicon.

Die australische Investmentgesellschaft kaufte vor kurzem für knapp 350 Millionen Euro 95 Prozent an drei Perlen aus dem Immobilienbesitz des grundbesitz-invest und brachte das Paket vorvergangenen Freitag in Sydney als Rubicon Europe Trust (RET) an die Börse. Den Kaufpreis für die Immobilien erhielt der deutsche Fonds am vergangenen Mittwoch - zufälligerweise einen Tag nach der Schließung.

Die pikanten Details zu dem Deal finden sich im Kleingedruckten des Verkaufsprospekts für die neuen RET-Aktien. Die Investmentbanker der Deutschen Bank haben bei dem Deal gleich mehrmals die Hand aufgehalten - als Manager des Börsengangs, als Verkaufsberater der eigenen Fondsgesellschaft, als Lieferant einer teuren Ausfallfinanzierung, als Kreditgeber und mit der Bereitstellung einer Absicherung für das Währungsrisiko von Rubicon. DB Real Estate will den Deal nicht kommentieren, das sei Sache der Bank.

DER SPIEGEL

Da erstaunt es nicht, dass manche Marktbeobachter die Deutsche Bank im Verdacht haben, am Ende große Teile ihres Fonds-Portfolios verkaufen zu wollen und deshalb die Krise inszeniert zu haben. Beim großen Ausverkauf würden die Abwertungsverluste bei den Anlegern hängen bleiben. Die Profite aus den Verkaufsgeschäften der Investmentbanker kämen dagegen der Bank zugute.

Zudem kassiert DB Real Estate bei jedem Verkauf eine Provision von einem Prozent des Transaktionswerts - ebenfalls zu Lasten der Anleger.

Die Konkurrenten der Deutschen Bank lösten ihre Fondsprobleme deutlich anlegerfreundlicher. Bei der Difa, der Immobilienfondsgesellschaft der Genossenschaftsbanken, meisterte man dieses Jahr einen Mittelabfluss von über einer Milliarde aus eigener Kraft. Verschiedene Objekte konnten rechtzeitig verkauft werden, ein Rücknahme-Stopp stand nie zur Diskussion. Für den Notfall hatte sich die genossenschaftliche Union-Investment-Gruppe verpflichtet, die Anteile der Anleger zu übernehmen.

Bei der Sparkassenbank Deka gibt es sogar die Zusage des Vorstands, eine Wertentwicklung in Höhe von zwei Prozent unabhängig von den Erträgen des Deka Immobilienfonds zu garantieren. "Wenn nicht der Himmel zusammenbricht, stehen wir zu unseren Liquiditäts- und Wertentwicklungszusagen", sagt Vorstandschef Fritz Oelrich. Insgesamt hat das Spitzeninstitut der Sparkassen dieses Jahr etwa 300 Millionen Euro zugebuttert.

"Das können wir nicht machen, weil wir in den USA börsennotiert sind", kommentiert man in der Deutschen Bank solche Rettungsmaßnahmen gern. "Da müssten wir mit Sammelklagen der Aktionäre rechnen." Kein besonders überzeugendes Argument. Wegen des öffentlichen Aufschreis in Deutschland sank der Börsenwert zwischenzeitlich um 900 Millionen Euro. Das ist deutlich mehr als der notwendige Zuschuss für den Fonds.

Zudem beweist der Allianz-Konzern, dessen Aktien ebenfalls in New York notiert sind, dass es auch anders geht. Anfang 2004 hatte der Münchner Versicherungsgigant bei seiner Tochter Dresdner Bank mit einer krassen Schieflage der Fonds zu kämpfen. Im März legten die Manager des Grundwert-Fonds einen verheerenden Halbjahresbericht vor. Innerhalb von sechs Monaten hatten die Anleger 1,34 Milliarden Euro abgezogen. Der Mutterkonzern musste beinahe über Nacht eine Milliarde frische Kredite in die Bücher des Grundwert-Fonds pumpen. Gleichzeitig wurden noch im März acht Büropaläste und ein Kino mehrheitlich in den Bestand der Allianz Immobilien GmbH verschoben.

Inzwischen besitzt der Grundwert-Fonds im Vergleich zu Anfang 2004 statt 140 nur noch rund die Hälfte der Objekte. 74 überwiegend deutsche Großimmobilien im Wert von über zwei Milliarden Euro wechselten den Eigentümer. Nun stehen sie mehrheitlich in den Büchern von Konzerngesellschaften der Allianz Group.

Alle Marktteilnehmer wissen, dass ein forcierter Verkauf der Immobilien zu einem rasanten Preisverfall führen würde. "Dann entsteht ein Flächenbrand", sagt der Vorstandschef einer Frankfurter Großbank.

So langfristig denkt Deutsche-Bank-Chef Ackermann vielleicht nicht mehr.

Am Mittwoch dieser Woche entscheidet der Bundesgerichtshof, ob der Mannesmann-Prozess in Düsseldorf wieder aufgenommen werden muss. Dann könnte Ackermann womöglich noch einmal zu seinem persönlichen Armageddon im Gerichtssaal antreten. Falls er sich das noch mal antut.
 

 

21.12.05 08:58

10041 Postings, 7980 Tage BeMiDeutsche Bank sucht Nachfolger für Ackermann

SPIEGEL ONLINE - 21. Dezember 2005, 07:29
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,391579,00.html

Mannesmann-Prozess
 
Deutsche Bank sucht Nachfolger für Ackermann

Heute entscheidet der Bundesgerichtshof über einen neuen Prozess um Millionen-Abfindungen beim Mannesmann-Konzern. Sollte es zu einem Verfahren kommen, wird Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wohl abtreten. Das Geldhaus sucht bereits nach einem Nachfolger.

London/Frankfurt am Main - "Ich habe meine Denkkappe auf", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank , Rolf Breuer, der "Financial Times" (FT). Der Finanzkonzern würde demnach einen Kandidaten aus dem eigenen Haus als Nachfolger von Vorstandssprecher Josef Ackermann bevorzugen, falls dieser im Zuge einer Neuauflage des Mannesmann-Prozesses zurücktreten würde.

Bankchef Ackermann: Aufsichtsrat auf Nachfolgersuche
REUTERSBankchef Ackermann: Aufsichtsrat auf Nachfolgersuche

"Ich favorisiere sehr stark einen internen Kandidaten. Nur wenn das nicht möglich ist, würden wir außerhalb der Bank suchen", sagte Breuer. Der Aufsichtsrat sei überzeugt, dass sich Ackermann richtig verhalten habe und dass die Bank ihn zum Bleiben auffordern würde, auch wenn Ackermann bei einem neuen Prozess eine schwierige Zeit vor sich hätte, ergänzte der Chefkontrolleur. Der "FT" zufolge gilt Rainer Neske, der derzeit das Geschäft mit Privatkunden bei der Deutschen Bank leitet, als Favorit für eine mögliche Nachfolge von Ackermann.

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entscheidet heute, ob der Prozess um millionenschwere Zahlungen bei der Übernahme von Mannesmann in eine neue Runde geht. Sollte das Gericht für eine Neuauflage stimmen, müssten sich Ackermann und fünf weitere Manager erneut wegen des Vorwurfs der Untreue oder zumindest der Beihilfe dazu verantworten. In erster Instanz vor dem Landgericht Düsseldorf waren alle Angeklagten freigesprochen worden.

Gerade für Ackermann ist das BGH-Urteil entscheidend. Sollte es zu einem neuen Prozess kommen und er verurteilt werden, wäre er als Chef von Deutschlands größtem Geldhaus kaum noch zu halten. Ackermann selbst habe bereits angedeutet, in diesem Fall möglicherweise zurückzutreten, berichtete gestern die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Im Kern des Verfahrens geht es um 57 Millionen Euro Prämien und Abfindungen, die bei der Übernahme von Mannesmann durch die britische Vodafone im Jahr 2000 an Mannesmann-Führungskräfte geflossen waren. Nach langer Abwehr hatte das Management von Mannesmann der Transaktion zugestimmt und die Übernahme besiegelt.

 

21.12.05 11:20
1

61594 Postings, 7491 Tage lassmichreinAckermann muss erneut vor Gericht !!

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Mittwoch, 21. Dezember 2005
Neuer Mannesmann-Prozess
BGH hebt Freisprüche auf

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und die übrigen Angeklagten im Mannesmann-Prozess müssen erneut vor Gericht. Der Bundesgerichtshof hob die Freisprüche des Düsseldorfer Landgerichts am Mittwochmorgen in Karlsruhe auf. Das Verfahren muss nun vor einem Landgericht wiederholt werden. Welches Gericht dies sein wird, blieb zunächst offen.
 
In dem spektakulären Fall geht es um insgesamt 57 Mio. Euro an Prämien und Pensionsabfindungen, die an Manager und Ex-Vorstände gezahlt worden waren, nachdem der britische Mobilfunkkonzern Vodafone Anfang 2000 den Mannesmann-Konzern übernommen hatte. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sowie der Ex-IG- Metallvorsitzende Klaus Zwickel und der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk waren wegen des Verdachts der schweren Untreue angeklagt worden. Sie hatten dem für die Ausschüttungen zuständigen Aufsichtsrats-Präsidium angehört.
 
Dem einstigem Mannesmann-Chef Klaus Esser, der - zusätzlich zur vertraglichen Abfindung von rund 15 Mio. Euro - einen 16- Millionen-Euro-Bonus bekommen hatte, war Beihilfe zur Untreue vorgeworfen worden. Auf der Anklagebank saßen außerdem Jürgen Ladberg, Ex-Betriebsratsvorsitzender und Dietmar Droste, ein früherer Mitarbeiter, der mit den umstrittenen Beschlüssen befasst war.
 
Der dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofs sah in den umstrittenen Prämienzahlungen an Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser eine Untreue. Zudem hätten sich die Angeklagten Ackermann und Ex-IG-Metall-Chef Klaus Zwickel nicht in einem "unvermeidbaren Verbotsirrtum" befunden, als sie dem früheren Mannesmann-Aufsichtsratschef Joachim Funk eine Prämie von drei Mio. Euro zusprachen.
 
Der Vorsitzende Richter Klaus Tolksdorf, sagte, beim Urteil des Landgerichts Düsseldorf gebe es "wenige, aber freilich entscheidende Punkte", in denen das Urteil der Rechtslage nicht entsprochen habe.
 
Kirch-Klage abgewiesen
 
Am heutigen Tag der Entscheidungen hatte die Deutsche Bank am Morgen einen ersten Sieg für sich verbucht. Das Landgericht Frankfurt wies die Klage des Medienunternehmers Kirch im Prozess um die Hauptversammlung 2003 ab. Die Beurkundung der Hauptversammlung sei wirksam gewesen, begründete das Gericht die Entscheidung. Kirch hatte die Rechtmäßigkeit der Beschlüsse auf der Hauptversammlung angefochten. Er hält unter anderem die Blockwahl des Aufsichtsrats der Bank, dessen Entlastung und die Wahl des Wirtschaftsprüfers für rechtswidrig.
 
Ist Ackermann zu halten?
 
Für den Vorstandsvorsitzenden Ackermann ist das BGH-Urteil entscheidend. Nach Ansicht vieler Branchenkenner ist er als Chef von Deutschlands größtem Geldhaus kaum noch zu halten. Falls er im Zuge der Neuauflage des Mannesmann-Prozesses zurücktritt, würde die Deutsche Bank einen Kandidaten aus dem eigenen Haus als Nachfolger bevorzugen. Das kündigte Aufsichtsratchef Rolf Breuer bereits im Interview an – offenbar ohne Abstimmung mit seinem Haus.
 
"Ich favorisiere sehr stark einen internen Kandidaten. Nur wenn das nicht möglich ist, würden wir außerhalb der Bank suchen", sagte er der "Financial Times" (FT) der Internet-Ausgabe der "Financial Times Deutschland" zufolge. Dem Bericht zufolge stellte Breuer seinen Aussagen die Worte 'Ich habe meine Denkkappe auf' voran.
 
In der "FT" wurde Breuer aber auch mit den Worten zitiert, der Aufsichtsrat sei überzeugt, dass sich Ackermann richtig verhalten habe und dass die Bank ihn zum Bleiben auffordern würde, auch wenn Ackermann bei einem neuen Prozess eine schwierige Zeit vor sich hätte. Ein Sprecher von Deutschlands größter Bank sagte gleichwohl vor Beginn der Gerichtssitzung im Mannesmann-Prozess: "Die Berichte über eine Nachfolgersuche für Herrn Ackermann sind Spekulationen."
 
Neske gilt als größter Favorit
 
Als Favorit für eine mögliche Nachfolge von Ackermann wird Rainer Neske gehandelt. Neske leitet derzeit das Geschäft mit Privatkunden bei der Deutschen Bank. Medienberichten zufolge könnte sich als interner Kompromisskandidat auch der so genannte Deutschland-Chef Jürgen Fitschen (57) herausschälen: Er hat derzeit im erweiterten Vorstand eine Doppelfunktion mit sowohl internationalem als auch nationalem Fokus inne und geht bei den wichtigen Geschäftskunden der Bank weltweit ein und aus.
 
Allerdings ist offen, ob sich die Investmentbanker mit seiner Wahl zufrieden geben würden. Und für den gewöhnlichen Kontoinhaber in Deutschland ist Fitschen trotz seines offiziellen Titels ein Unbekannter geblieben: SO entschied sich die Bank dagegen, den Manager nach seiner Berufung im Herbst 2004 in den Medien als potenziellen Nachfolger Ackermanns aufzubauen.

Adresse:
http://www.n-tv.de/615401.html
 

21.12.05 11:59
2

16304 Postings, 6957 Tage quantasJo es ist besser zu gehen

Ackermann muss erneut vor Gericht

Spekulationen um Rücktritt erhalten neue Nahrung

Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, und seine fünf Mitangeklagten im Mannesmann-Prozess müssen nochmals vor Gericht. Der Bundesgerichtshof hat die Freisprüche der ersten Instanz aufgehoben. Damit stehen die Bank-Manager erneut im Verdacht der Untreue oder der Beihilfe dazu. Für Ackermann wird es eng, Spekulation um seinen Rücktritt erhalten neue Nahrung.

chs. Josef Ackermann und fünf weitere ehemalige Mannesmann-Manager und Aufsichtsräte stehen seit Mittwoch erneut unter dem Verdacht der Untreue und der Beihilfe dazu, weil sie Prämien und Abfindungen von mehr als 57 Mio. Euro genehmigt haben. Dies im Zusammenhang mit der Übernahme von Mannesmann durch den britischen Mobilfunkriesen Vodafon im Anfang 2000.

Erstes Urteil teilweise nicht rechtskonform

Der dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofs sah in den umstrittenen Prämienzahlungen an Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser im Gegensatz zur ersten Gerichtsinstanz eine Untreue. Zudem hätten sich die Angeklagten Ackermann und der frühere IG-Metall-Chef Klaus Zwickel nicht in einem «unvermeidbaren Verbotsirrtum» befunden, als sie dem früheren Mannesmann-Aufsichtsratschef Joachim Funk eine Prämie von 3 Mio. Euro zusprachen. Ackermann selbst hat sich nicht bereichert.

Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hob das Urteil des Landgerichts Düsseldorf mit Ausnahme einer bestimmten Bonuszahlung auf und wies den Fall zur völligen Neubeurteilung zurück. Der Vorsitzende Richter Klaus Tolksdorf, begründete den Entscheid mit «wenigen, aber freilich entscheidenden Punkten», in denen das Urteil der ersten Instanz der Rechtslage nicht entsprochen habe.

Auf Ackermann kommen schwere Zeiten zu 

Für Ackermann als Chef des grössten deutschen Geldhauses wird es damit ungemütlich. Bereits vor dem Urteil des Bundesgerichtshofs war eifrig über seinen Rücktritt spekuliert worden, falls das Verfahren neu aufgerollt würde. Auch wenn die Deutsche Bank weiter hinter ihrem Spitzenmanager steht und Rücktrittsforderungen als Spekulation bezeichnet, auf den 57-jährigen Schweizer kommen schwierige Zeiten zu.

Sollte das Verfahren erneut lange dauern und Ackermann auch wegen seiner Präsenz vor Gericht stark absorbieren, so dürfte ein Rücktritt nahe liegen. Im Fall einer Verurteilung im zweiten Anlauf des Mannesmann-Prozesses wird sich Ackermann als Bank-Chef kaum mehr halten können. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte sich am Mittwoch zunächst nicht zum Urteil des Bundesgerichtshofs äussern.  Dagegen legten Aktionärsschützer in Deutschland schon kurz nach Bekanntwerden des Urteils dem Bank-Manager den Rücktritt nahe.

Millionen-Abfindungen genehmigt

Im Mannesmann-Prozess geht es um 57 Mio. Euro, die das Unternehmen als Prämien und Pensionsabfindungen ausbezahlt hat. Die Millionen flossen an Manager und Ex-Vorstände von Mannesmann. Ackermann sowie der frühere IG-Metallvorsitzende Klaus Zwickel und der Ex-Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk hatten dem für die Ausschüttungen zuständigen Verwaltungsrats-Präsidium angehört. Sie sind wegen des Verdachts der schweren Veruntreuung angeklagt.

Dem einstigem Mannesmann-Chef Klaus Esser, er hatte zusätzlich zur vertraglichen Abfindung von rund 15 Mio. Euro einen Bonus von 16 Millionen erhalten, wird Beihilfe zur Veruntreuung vorgeworfen. Auf der Anklagebank sassen ausserdem Jürgen Ladberg, Ex-Betriebsratsvorsitzender, und Dietmar Droste, ein früherer Mitarbeiter, die ebenfalls mit den umstrittenen Bonuszahlungen zu tun hatten.

 
 

Aktienkurs: Deutsche Bank
 
 

 http://www.nzz.ch/2005/12/21/wi/newzzEHHDGD6G-12.html

 

 

 
 
 

 

 

 Schade für Jo Ackermann, in der Schweiz wäre es gar nicht zu einer Anklageerhebung gekommen. Andere Länder andere Sitten. Ob dieses Urteil dem deutschen Finanzplatz international nutzt oder schadet, dies wird sich erweisen.

MfG quantas

 

 

 

 

 

 

21.12.05 12:08
1

13436 Postings, 8712 Tage blindfishquantas...

aus meiner sicht ist es gut für den finanzplatz deutschland! es ist vielleicht ein richtiger schritt dahin, daß nicht jeder einfach so ihm anvertraute gelder veruntreuen kann! insofern gibt es dem anleger dieser gelder mehr rechtssicherheit - und das ist doch positiv...

gruß :-))

ps: wenn du damit sagen wolltest, daß vielleicht leute wie ackermann abgeschreckt werden! das ist ebenfalls gut so - wir brauchen keine solchen abzockenden, dauergrinsenden pappkameraden! merke: JEDER ist ersetzbar durch bessere...  

21.12.05 12:12

5173 Postings, 6979 Tage Klaus_DieterBlindfish, die moralische Wertung mag eine

Berechtigung haben, doch Deutschland ist keine Insel.

Im internationalen Finanzbusiness wird dieses mit Sicherheit als politische Entscheidung gewertet.

Und da wird verdammt viel an Vertrauen und Überzeugskraft welches der Standort Deutschland vielleicht gerade erworben hatte, wieder kaputt gemacht.

Soetwas pass einfach vielleicht nicht in die Deutsche Welt angesichts Hartz4 und ähnlihcer Einschnitte, aber noch viel weniger passt es in die weltweite Ökonomie!  

21.12.05 12:12

21799 Postings, 8911 Tage Karlchen_IUnd der Kurs der DB-Aktie ist davon nicht

beeindruckt. Ineressant.  

21.12.05 13:02

16304 Postings, 6957 Tage quantas@blinfish

Da kann ich mich gut dem Posting 145 von Klaus_Dieter anschliessen. Es könnte genau so auch von mir gekommen sein.

Klar jeder ist ersetzbar. Aber ist Josef Ackermann ein Abzocker? Ich persönlich finde es purer Neid. Die Herren haben bei Mannesmann eheblichen Mehrwert geschaffen. Das solle belohnt werden. In Ländern wie den USA, Grossbritanien oder der Schweiz ist aus einem solchen Falle ein Gerichtsfall zu machen, schlechthin undenkbar. Ich denke, Jo Ackermann sollte sich aus der deutschen Bank zurückziehen. Er hat das einzige deutsche Bankhaus, das internatinal mitspielen kann, wieder in Form gebracht. Der Weg zu den Grossen wie UBS, Citigroup, oder Royal Bank Schottland ist aber noch weit.

Josef Ackermann hat in der internationalen Finanzwelt einen hervorragenden Ruf als Investement-Banker.

  MfG quantas

 

21.12.05 13:23

42128 Postings, 9041 Tage satyrJa Ja Das Bilanz-was ist eigentlich mit den

Angestellten? Haben die nicht zufällig den Mehrwert geschaffen?
Und was bekommen die?Viele einen Tritt in den Arsch.
Bilanz verneigst du dich auch jeden Morgen vor einer Bank,
das sind doch die schweizer Götter.  

21.12.05 13:26
1

16304 Postings, 6957 Tage quantassatyr

Dein Nachteil ist es, dass Du keine Fakten bringst, dafür aber immer

persönlich ausfällig wirst. Das ist Fakt!

 MfG quantas

 

21.12.05 13:39

16304 Postings, 6957 Tage quantasUnklare Rechtslage schadet dem Standort

LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER / WOLFF: Mannesmann-Urteil lehrt: Unklare Rechtslage schadet Deutschland

BERLIN. Zu der Entscheidung des Bundesgerichtshofs im sogenannten Mannesmann-Prozess erklären die rechtpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagfraktion, Sabine LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER, und der Experte für Wirtschaftsrecht der FDP-Bundestagsfraktion, Hartfrid WOLFF:

Der Gesetzgeber muss aus dem Urteil des Bundesgerichtshofs gegen Klaus Esser, Josef Ackermann, Klaus Zwickel und Joachim Funk eine Lehre ziehen:

Die Rechtslage für Aufsichtsräte und Vorstände in Deutschland ist unüberschaubar. Der Gesetzgeber und damit die Bundesregierung sind aufgefordert, Rechtsklarheit und Rechtssicherheit für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte zu schaffen - und zwar im Aktienrecht wie im Strafrecht. Eine Überarbeitung und Konkretisierung der aktienrechtlichen Vorschriften über die Pflichten und Verantwortung von Managern ist dringend erforderlich. Der Untreue-Tatbestand bedarf dringend der Präzisierung.
Je unsicherer die Regelungen sind, desto größer wird das Risiko, in Deutschland in einem Unternehmen Verantwortung zu übernehmen.

Bereits heute sind die Haftungsrisiken für Verantwortliche in Aufsichtsräten und Unternehmensleitungen sehr hoch. Dies führt zwangsläufig immer mehr zu Auseinandersetzungen zwischen den Eigentümern, den Aufsichtsbehörden, den Gerichten und den Haftpflichtversicherungen. Durch die Rechtsprechung verwässern die Konturen. Unternehmensrecht ist ein wichtiger Standortfaktor für deutsche Unternehmen. Unklare Regelungen schaden dem Wirtschaftsstandort Deutschland.

quantas

 

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