Ein Mann ackert für Deutschland -

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neuester Beitrag: 09.08.09 17:00
eröffnet am: 20.10.05 08:55 von: quantas Anzahl Beiträge: 479
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21.12.05 15:57

129861 Postings, 7459 Tage kiiwiiin erster Linie eine schallende Ohrfeige für's LG!

Die Aufhebung des Urteils durch den BGH ist in erster Linie eine krachende Watschn für das LG Düsseldorf mit seiner Vorsitzenden Richterin im Mannesmann-Prozess, Frau Brigitte Koppenhöfer, mitsamt Kolleg/inn/en.

Eigentlich konnte bereits nach dem Urteilsspruch des LG allen Beteiligten hinreichend klar sein, daß solch verschwurbelte Konstruktionen geradewegs in das Fegefeuer der Revision beim BGH führen und  - da sie dort keinen Bestand haben würden - ungebremst in die Hölle.

Schad um Frau Koppenhöfer - war eigentlich ne ganz patente Frau.




21. Dezember 2005

MANNESMANN-PROZESS


Wie der BGH die Freisprüche zerpflückte


Der Bundesgerichtshof hat die Freisprüche für Josef Ackermann, Klaus Esser und die anderen Angeklagten im Mannesmann-Prozess mit deutlichen Worten verworfen. In seiner Urteilsbegründung zerpflückt er die Argumente der Vorinstanz. SPIEGEL ONLINE dokumentiert einige der kritischen Punkte.


Untreue: Das Düsseldorfer Landgericht mit der Vorsitzenden Richterin Brigitte Koppenhöfer hatte die Angeklagten Josef Ackermann, Joachim Funk, Klaus Zwickel und Jürgen Ladberg vom Vorwurf der schweren, strafbaren Untreue und Klaus Esser und Dietmar Droste vom Vorwurf der Beihilfe zur Untreue freigesprochen.


"Das Landgericht hat den objektiven Tatbestand der Untreue rechtsfehlerhaft verneint", stellt der BGH heute dazu in seiner Urteilsbegründung fest. Bei Ackermann, Zwickel und Funk sei sehr wohl strafbare Untreue gegeben. Sie hätten "ihre Vermögensbetreuungspflicht ... gegenüber der Mannesmann AG verletzt und dieser dadurch einen Vermögensnachteil zugefügt." Die Zahlung von Prämien an Esser und andere Ex-Manager sei "für die Mannesmann AG ohne jeden Nutzen" gewesen, heißt es weiter auf Seite 14 der Begründung. "Ein Interesse der Gesamtheit der Aktionäre, ... der Arbeitnehmer oder der Öffentlichkeit lag nicht vor."


Für ihre Leistungen seien Manager wie Esser bereits durch ihre "dienstvertraglich vereinbarten Vergütungen" bezahlt worden. Weitere Zahlungen hätten die Verträge nicht vorgesehen. Das Präsidium des Aufsichtsrates - Ackermann, Funk, Ladberg und Zwickel - habe auch überhaupt nicht über eine nachträgliche Kompensation für die Manager entscheiden dürfen. Dies hätte zum Beispiel von Seiten der Hauptversammlung beschlossen werden müssen. Dass Zwickel sich bei der kritischen Abstimmung über die Prämien im Präsidium enthielt, entlaste ihn nicht, so der BGH - er hätte schon mit Nein stimmen müssen.


Auch die Freisprüche gegen Esser und Droste, die an den Beschlüssen über die Prämien nicht selbst mit abstimmten, seien aufzuheben, befand der BGH. Beide hätten die Prämienbeschlüsse mit vorbereitet und "alle Umstände, welche die objektive Pflichtverletzung begründeten", gekannt. Eine Beihilfe zur Untreue scheide daher nicht aus. Esser und Droste hätten sich auch der Ungewöhnlichkeit der Prämien bewusst sein müssen - die Vorbereitungen der Beschlüsse seien nämlich für sie keine "berufstypischen Handlungen mit Alltagscharakter" gewesen. Es könne bei Esser und Droste eine "Solidarisierung mit dem Täter" vorgelegen haben, die "nicht mehr als sozialadäquat angesehen werden kann".


Gravierende Pflichtverletzung: Das Gericht um Brigitte Koppenhöfer hatte zwar festgestellt, dass die Präsiden des Aufsichtsrates mit der Prämien-Gewährung ihre Vermögensfürsorgepflicht verletzt und somit gegen das Aktienrecht verstoßen hätten. Strafrechtlich relevant sei dies aber nicht, da die Pflichtverletzung nicht "gravierend" gewesen sei, urteilten die Düsseldorfer im Sommer 2004.


Auch dieser Argumentation kann der BGH nicht folgen - ob die Pflicht gravierend verletzt worden sei oder nicht, sei im vorliegenden Fall völlig irrelevant. In seiner Urteilsbegründung legt der BGH dar, dass die Düsseldorfer Richter frühere Entscheidungen des Bundesgerichtshofes missverstanden hätten.


Verbotsirrtum: Eine "gravierende" Pflichtverletzung sah das Düsseldorfer Gericht nur im Falle der Millionenprämie für den damaligen Mannesmann-Aufsichtsratchef Joachim Funk, der im ersten Schritt auch noch selbst, unterstützt von Ackermann, für seine eigene Belohnung abstimmte. In diesem Fall sei eine strafrechtliche Verurteilung aber nicht möglich, befanden die Düsseldorfer, weil die Angeklagten kein Unrechtsbewusstsein gehabt hätten. Auch wenn sie rechtlichen Rat eingeholt hätten, wäre ihnen die Pflichtwidrigkeit ihres Tuns nicht mitgeteilt worden. Diese Gedanken-Konstruktion galt schon seit langem als einer der größten Schwachpunkte des Urteils.


Ihre Richtigkeit sei durch die Beweiswürdigung in Düsseldorf auch nicht belegt, befand der BGH nun. Wenn die Angeklagten Ackermann und Zwickel vor der Überweisung an Funk einen Anwalt gefragt hätten, ob ohne Unternehmsinteresse eine nachträgliche Zahlung möglich ist, hätten sie sicher die Rechtsauskunft bekommen, dass dies pflichtwidrig wäre, sagte der BGH-Richter Klaus Tolksdorf.


Beweisaufnahme: Für die anstehende Neuverhandlung gab der Vorsitzende Richter dem Landgericht Düsseldorf daher einige Hinweise. Danach kommt es nun entscheidend auf die subjektive Sicht der Angeklagten an. Es müsse Beweis erhoben werden, welche Vorstellungen sie bei ihrem Tun hatten. Diese Beweisaufnahme habe bei der ersten Verhandlung gefehlt.


Möglicherweise könnten dann doch ein Verbotsirrtum oder Tatbestandsirrtum vorgelegen haben. Tolksdorf bemerkte aber, dass der dritte Strafsenat bisher dazu neige, einen Verbotsirrtum eher zu verneinen.


Er fügte hinzu, dass unter anderem bei Ackermann die Schuld dadurch relativiert würde, dass er sich nicht selbst habe bereichern wollen und dass Vodafone als der eigentlich wirtschaftlich Betroffene Einverständnis mit den Zahlungen signalisiert habe.


ariva.de

MfG
kiiwii

 

21.12.05 22:25
1

13436 Postings, 8708 Tage blindfish@quantas...

das stimmt: es schadet, wenn es eine unklare rechtslage gibt! das ist sie aber nicht wirklich, sondern das wurde nur so postuliert...

lies dir das hier mal bitte durch:

http://www.ariva.de/board/240997

gruß :-)  

22.12.05 08:38
1

16300 Postings, 6953 Tage quantasAckermann bleibt am Ruder

"Enorme Unterstützung"
Ackermann bleibt am Ruder

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann will auch nach der Aufhebung seines Freispruchs im Mannesmann-Prozess weiterhin an der Spitze der Deutschen Bank stehen. Die enorme Unterstützung habe ihn darin bestärkt, die Geschäfte weiter zu führen, sagte er. Die Unterstützung kam vom Aufsichtsrat des mächtigen Bankchefs, von Aktionärsschützern kamen lautstarke Rücktrittsforderungen.
 
Der "große Zuspruch und die enorme Unterstützung", die er in den letzten Tagen und Wochen von Mitarbeitern, Kunden und Aktionären erhalten habe, bestärke ihn darin, "auch weiterhin als Sprecher des Vorstands die Geschäfte der Bank zu leiten", sagte der Schweizer Manager am Rande eines Treffens der Initiative Finanzstandort Deutschland in München.
 
Zuvor hatte der Aufsichtsrat Ackermann sein "uneingeschränktes Vertrauen" ausgesprochen. "Der Aufsichtsrat hat keinen Zweifel, dass Herr Dr. Ackermann seine Arbeit erfolgreich fortsetzen wird und unterstützt ihn dabei", erklärte das Gremium. Die Neuauflage des Verfahrens sei allerdings bedauerlich.

quantas

 

22.12.05 08:44

16300 Postings, 6953 Tage quantasDie NZZ: Der Staat in der Firma

Der Staat in der Firma

Der deutsche Bundesgerichtshof (BGH) hat mit seinem Entscheid, die Freisprüche im Mannesmann-Prozess aufzuheben und das Verfahren an die Vorinstanz zurückzuverweisen, die Verstaatlichung und Verunsicherung der Wirtschaft in Deutschland weiter vorangetrieben. Das Verfahren soll neu verhandelt und entschieden werden. So offen, wie dieser Satz tönt, sind die Entwicklungsmöglichkeiten aber wohl kaum.

Das Urteil deutet auf eine schleichende Ausweitung des Staatseinflusses hin. Der BGH legt den früheren Mannesmann-Aufsichtsräten und -Managern Untreue bzw. Beihilfe zur Untreue zur Last. Die Aufsichtsräte hätten sich zu wenig am Unternehmensinteresse orientiert. Wer aber definiert dieses Interesse? In liberalen Ordnungen ergibt sich das Unternehmensinteresse aus den Eigentümerinteressen. Und von Aktionärsseite wurde im ganzen Übernahmeprozess und juristischen Streit kein Protest gegen die Prämien geltend gemacht. Aber der BGH scheint einen anderen Kompass zu haben: Im heutigen Deutschland sind es eher Staat und Justiz, die das Unternehmensinteresse definieren. Verantwortliche einer Aktiengesellschaft müssen also damit rechnen, dass Staatsstellen oder Strafrichter Entschädigungspakete und andere «Privatangelegenheiten» zwischen Aktionären und Managern unter die Lupe nehmen und sanktionieren können. Damit sei nicht behauptet, die Unternehmenskontrolle bei Mannesmann habe gut funktioniert; Ackermann und Zwickel waren als Aufseher offenbar mangelhaft informiert, und die Prämie an Esser lässt sich leichter begründen als die Zahlung an Funk. Aber vom BGH haben sich viele erhofft, dass er den Begriff der Untreue und damit die Trennlinie zwischen Staatsangelegenheit und privater, aktienrechtlicher Angelegenheit klarer zeichne. Das tat er nicht, ja die diffuse Zone möglicher Staatsintervention erscheint eher grösser als vorher.

Zudem leistet das BGH-Urteil der Formalisierung Vorschub. Die Richter kritisieren den Umstand, dass die Prämien im Nachhinein gesprochen wurden, also nicht Teil der Verträge waren. Die Lehre daraus dürfte sein, alle denkbaren Variationen von Vergütungsbestimmungen in die Verträge aufzunehmen, um im Falle eines Falles abgesichert zu sein. Dies erinnert an amerikanischen Formalismus, wie er in der Sarbanes Oxley Act zum Ausdruck kommt. Somit zeichnet sich eine pikante Konvergenz von amerikanischer und deutscher Bürokratie ab.

Geht es um Personen, steht Ackermann im Zentrum; für ihn als Chef der Deutschen Bank bedeutet das Urteil einen Rückschlag. Die Wiederaufnahme des Verfahrens wird ihn Zeit und Energie kosten, wenn nicht gar den Posten an der Konzernspitze. In diesem Fall gäbe es in Deutschland wohl einiges an Schadenfreude, denn Ackermann hat die Deutschen wiederholt und ohne berechnende Diplomatie darauf aufmerksam gemacht, dass Marktregeln und Aktionärsinteressen in ihrem Land oft vernachlässigt werden. Sollte dieses traditionelle Deutschland in seiner Abwehr erfolgreich sein, wären Schadenfreude und Schaden nah beisammen: Ein Weggang Ackermanns könnte den Wegzug eines Teils der Deutschen Bank bedeuten. Und in anderen Firmen sähe man dies als Signal, an Ähnliches zu denken, denn die Richter haben mit ihrem Urteil die Privatsphäre in Deutschland noch mehr eingeengt.

 MfG quantas

 

22.12.05 08:54
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16600 Postings, 7951 Tage MadChartAckermann ist verantwortlich

für eine Unternehmenspolitik, die jeglicher volkswirtschaftlichen Gesamtverantwortung Hohn spricht. Die Maximierung des Aktienkurses und der daran gekoppelten eigenen Tantiemen steht an vorderster Stelle. Schmieren und schmieren lassen, bescheißen der Angestellten und Kunden, dreistes Rumlügen: Das Alles gehört zum Standardrepertoire des Konzerns, für den Herr Ackermann verantwortlich ist.

Auf Leute wie Herrn Ackermann können wir in Deutschland getrost verzichten.

Seine Tage als Vorstand der Deutschen Bank sind sicherlich gezählt. Nur schade, dass für die Aufbringung seiner fürstlichen Abfindung wahrscheinlich wieder 1000 Arbeitsplätze gestrichen werden müssen, damit die Jahresbilanz stimmt.  

22.12.05 09:09

16300 Postings, 6953 Tage quantasMadChart hier ist es erstaunlich ruhig

Entzauberte Manager?

 Der Chef von Daimler- Chrysler ging, und die Aktie stieg sprunghaft im Wert – vernichtender kann die Börse nicht über einen Manager urteilen. 

Was sich als einmalige Pannenserie der Firmengeschichte zunächst darstellte, entpuppte sich zusehends zu einem – möglichen – Wirtschaftskrimi, so der Autor. Mit dem Verdacht der Insidergeschäfte fing es an – zwischenzeitlich fragen sich Steuerfahnder – inwieweit der Konzern via Graumarktgeschäfte – gezielt und bewusst zum organisierten Umsatzsteuerbetrug in  Form der Karussellgeschäfte beigetragen hat. 

Der Autor listet die firmenpolitische Fehlentscheidungen des Duos Jürgen Schrempp und Hilmar Kopper auf, die ca. 50 Milliarden € in den Sand setzten. Die Liste des Autors ist lang und reicht vom Chrysler-, Smart- bis zum Toll-Collect-Desaster, über die Vernichtung von 60.000 Arbeitsplätzen (weltweit) bis zum Gehalt für eine solche "Spitzenleistung" – 44 Millionen €. 

Mit seinem Urteil steht der Autor nicht alleine – "Business Week" wählte Jürgen Schrempp zum – weltweit "schlechtesten Manager".

von Jürgen Grässlin

 MfG quantas

 

22.12.05 09:22

16300 Postings, 6953 Tage quantasWenn Ackermann geht wird der Prozess langweilig

Ich bin sicher, dass, würde Ackermann zurücktreten, Deutschland sehr schnell das Interesse am Prozess verlieren würde.

Entsprechend müsste aus diesem Verhalten interpretiert werden, dass Deutschland ganz einfach nicht bereit ist, zu akzeptieren, dass auch ausländische Personen in Deutschland wichtige Positionen bekleiden können.

In einer globalisierten Welt ist das kein gutes Rezept.

 MfG quantas

 

03.01.06 00:52
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8451 Postings, 7281 Tage KnappschaftskassenDie asozialen rotten sich zusammen!

Ein sehr entschiedener Leitartikel zum Prozeß über die Prämienzahlungen an Mannesmann-Manager aus der Feder von Roger Köppel hier. Eine Art Kurzfassung des Leiters war am Vortag erschienen: hier. Und für Klickfaule unten.

Ich stimme Köppel im Prinzip zu. Schade nur, daß er seiner Argumentation schadet, indem er von der "wertschöpfenden Klasse" spricht, wenn er Manager meint. Wenn die allein Werte schöpfen könnten, wäre es da nicht besser, sie lösten alle firmen auf und wählten sich neue, ohne lästige Arbeiter? oder, um Brecht weiter zu verhunzen: "Ackermann schöpfte Werte. Er allein? Hatte er nicht einmal eine Sekretärin bei sich?"

Wenig nützlich ist auch das ständige Reden vom "Staat", wenn die Justiz gemeint ist. Exekutive und Legislative haben sich hier, so weit ich sehen kann, aus der Sache herausgehalten. Das macht die Sache eigentlich nur umso absurder. Wäre es irgend um das Staatsinteresse gegangen, also um entgangene Steuergelder oder um verbotene Waffengeschäfte, um Bestechung usw. usf., so hätte man dem ganzen Geschehen etwas abgewinnen können. Was jedoch am ärgerlichsten war, das war die schiere Absurdität des gesamten Prozesses.



Fatales Urteil
Das juristisch vielleicht triftige, aus liberaler Sicht zutiefst fragwürdige Urteil des Karlsruher Bundesgerichts im Fall Mannesmann veranschaulicht zweierlei. Erstens: In Deutschland müssen Manager, die auf Grund ihrer Leistung mit dem Einverständnis ihrer Firmeneigentümer Sonderprämien erhalten, strafrechtliche Verfolgung fürchten. Zweitens: In Deutschland dürfen die Richter darüber entscheiden, worin das wahre Interesse privatwirtschaftlich tätiger Unternehmen liegt

Der Staat verfügt über ein Arsenal an juristisch dehnbaren Kampfbegriffen, mit denen er weit in den betrieblichen Alltag eindringen darf. Die wertschöpfende Klasse wird behördlicher Willkür ausgeliefert zum Nachteil des Standorts.

Man muß sich die Absurdität des Vorgangs vor Augen führen: Die Firma Mannesmann ist von der Firma Vodafone aufgekauft worden. Die an das Management entrichteten Prämien, ein Bruchteil der damals erzielten Kapitalgewinne, sind von den alten wie den neuen Besitzern bestätigt, also bewilligt worden.

Zum Zeitpunkt der Transaktion gab es keinen bedeutenden Aktionär, der gegen die Bonuszahlungen protestiert hätte. Niemand klagte, einverstanden waren die durch den Aufsichtsrat vertretenen Eigentümer. Die Leute, die laut Karlsruhe durch die Managerprämien geschädigt worden sein sollen, haben die Vorgänge erlaubt, durch die sie angeblich geschädigt wurden. Wo ist der Schaden, wenn es an Geschädigten fehlt? Und warum wird ein Schaden, der als solcher nicht empfunden wird, zum Gegenstand des Strafrechts?

Eine der größten Errungenschaften der westlichen Zivilisation ist der Schutz des privaten Eigentums. Der Staat hat Eigentümerrechte durchzusetzen auch und gerade gegen Manager und Aufsichtsräte, die sich an den Eigentümern bereichern wollen. Dieser Tatbestand liegt hier nicht vor. Wenn ein Unternehmen seine Angestellten mit Prämien belohnen will, dann hat der Staat, dann hat die Strafjustiz dagegen nichts zu unternehmen. Indem sich der Staat durch die Anmaßung halluzinierter Opferinteressen in die Wirtschaft einmischt, schädigt er die Interessen, die er zu schützen vorgibt. Roger Köppel



Artikel erschienen am Do, 22. Dezember 2005
 

11.01.06 16:17
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16300 Postings, 6953 Tage quantasJosef "Jo" wird bleiben!

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann kann offenbar mit einer Verlängerung seiner Amtszeit an der Spitze von Deutschlands größtem Geldhaus rechnen - trotz Mannesmann-Prozess und Heuschreckenkritik. Allerdings soll der neue Kontrakt eine kürzere Laufzeit als bislang üblich haben.

Josef Ackermann soll Chef der Deutschen Bank bleiben  Josef Ackermann soll Chef der Deutschen Bank bleiben

Ackermann werde wahrscheinlich einen neuen Vertrag erhalten, jedoch befristet auf zwei bis drei Jahre, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen am Mittwoch. Sein derzeitiger Arbeitsvertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren bis Ende 2006. Es gilt als wahrscheinlich, dass Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Rolf Breuer bis zur Veröffentlichung der Jahreszahlen 2005 am 2. Februar eine Entscheidung zu Ackermanns Vertragsverlängerung herbeiführen wird. Das oberste Kontrollgremium der Bank dürfte kurz vor der Bilanz-Pressekonferenz zusammentreten.

Politiker von CDU, SPD und Grünen hatten kurz vor Weihnachten den Rücktritt des Schweizer Top-Bankers gefordert, nachdem der Bundesgerichtshof (BGH) auf eine Neuauflage des Mannesmann-Verfahrens entschieden hatte. Breuer hatte zudem in einem Interview Überlegungen für eine Nachfolge Ackermanns geäußert und damit die Spekulationen um einen Abtritt angeheizt. Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Aktie des Instituts notierte am frühen Nachmittag zwei Prozent im Plus. Bereits zuvor hatte das Papier zu den größten Gewinnern im Deutschen Aktienindex Dax gehört.

"Ackermann ist generell für kürzere Verträge"

"Ein langfristiger Vertrag würde keinen Sinn machen", sagte ein Beteiligter. "Ackermann ist generell für kürzere Verträge. Was ich so höre, ist ein Vertrag von zwei oder drei Jahren am wahrscheinlichsten." Mögliche Unsicherheiten, die durch das laufende Mannesmann-Verfahren entstünden, seien durch entsprechende Vertragsklauseln in den Griff zu kriegen. Eine Option sei, vorab zu vereinbaren, wieviel Geld Ackerman erhalte, falls er im Zuge einer Verurteilung die Bank verlassen müsse. Der Schweizer wäre bei einem Schuldspruch als Vorstandssprecher voraussichtlich kaum zu halten.

Eine weitere mit der Angelegenheit vertraute Person ergänzte: "Ich wäre überrascht, wenn der Vertrag nicht angeboten würde. Aber er will einen kürzeren Vertrag." Fünf-Jahres-Verträge seien eine sehr deutsche Angelegenheit, Ackermann habe sich immer für kürzere Laufzeiten ausgesprochen. Zugleich wies die Person Erwartungen zurück, Ackermann könnte die Bank bald verlassen. "Es gibt keinen wirklichen Nachfolger", sagte er. Ackermanns Posten sei in der jetzigen Struktur nur schwer durch einen anderen auszufüllen.

In der Vergangenheit hat die Deutsche Bank in der Regel Arbeitsverträge nur bis zum 60. Lebensjahr mit einer Laufzeit von fünf Jahren verlängert. Danach wurden meist kürzere Laufzeiten vereinbart. Ackermann ist 57 Jahre alt.

Staatsanwaltschaft denkt nicht an Einstellung

Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft dementierte einen Bericht der "Rheinischen Post" vom Mittwoch, wonach sie das Mannesmann-Verfahren gegen die Zahlung hoher Geldbußen einstellen könnte. "Die Meldung der 'Rheinischen Post' ist falsch. Es gibt keine solchen Erwägungen, das Verfahren gegen Geldbußen einzustellen", sagte Oberstaatsanwalt Peter Lichtenberg am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Ihm seien auch keine Signale bekannt, dass die Beklagten sich zu einer solchen Vorgehensweise bereit erklären würden." Die Akten lägen zudem noch in Karlsruhe.

Bei der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone im Jahr 2000 flossen nachträglich insgesamt rund 57 Mio. Euro an Prämien und Abfindungen. Ackermann als ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrats und fünf weitere Manager müssen sich nun erneut wegen des Vorwurfs der Untreue oder der Beihilfe dazu vor Gericht verantworten. Der BGH hatte allerdings betont, dass sich der Banker selbst nicht bereichert hat. Ackermann hat Rücktrittsspekulationen zurückgewiesen und angekündigt, seine Arbeit fortsetzen zu wollen.

reuters, 15:03 Uhr
© 2006 Financial Times Deutschland,

 

12.01.06 09:57

16300 Postings, 6953 Tage quantasNew York Rekord "Bonis" in 2005

Hohe Boni an der Wall Street

Rasant wachsender Handelsumsatz

Cls. New York, 11. Januar

Im Finanzdistrikt von New York dürften im abgelaufenen Jahr Boni in Rekordhöhe von 21,5 Mrd. $ ausbezahlt oder zugesprochen worden sein, wie der Finanzaufseher des Gliedstaates New York, Alan Hevesi, am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr hatten sich die Sonderzahlungen auf 18,6 Mrd. $ belaufen. Das bisher beste Jahr war 2000, als die Boni auf dem Höhepunkt der Börsenhausse 19,5 Mrd. $ erreicht hatten. Nach der neusten Schätzung von Hevesi, die alljährlich vorgenommen wird, belief sich der durchschnittliche Bonus auf 125 500 $ oder 10% mehr als 2004 bzw. 25% mehr als im Jahr 2000. John Mack, der Geschäftsführer von Morgan Stanley, erhielt für die fünf Monate, die er im Amt verbrachte, laut Firmenangabe einen Bonus von 11,5 Mio. $; Präsident Zoe Cruz bezog für das ganze Jahr 14,9 Mio. $ in Form von Aktien. Goldman-Chef Henry Paulson wurde mit Aktien und Optionen im Wert von 37 Mio. $ bedacht.

Die Umsätze an der Wall Street nahmen laut Hevesi im abgelaufenen Jahr um 44,5% zu; die Gewinne der vier grössten Investmentbanken, die bereits Quartalsausweise vorgelegt haben, nämlich Goldman Sachs, Morgan Stanley, Lehman Brothers und Bear Stearns, stiegen um 15% auf 14,6 Mrd. $. Die Beschäftigung nahm um 8700 oder 5,3% auf 174 000 Personen (Ende November) zu. Von den genannten Boni erhält der Staat New York 1,5 Mrd. $ in Form von Einkommenssteuern, während auf die Stadt New York rund 500 Mio. $ entfallen.

 
 
 

  http://www.nzz.ch/2006/01/12/bm/articleDHEF6.html

 
 

19.01.06 08:30

16300 Postings, 6953 Tage quantasGoldene Stunde für Josef Ackermann

Deutsche-Bank-Chef mit dem "Oscar" für Investment ausgezeichnet

von Inken Prodinger

London - Er ließ sie nicht mehr los. Ausreichend Möglichkeiten hätte es rund um Josef Ackermann gegeben, um die goldenfarbige Trophäe abzustellen. Er behielt sie aber fest in den Händen - als er mit Kollegen sprach, Glückwünsche entgegennahm, sich später seinen Weg durch den festlich geschmückten großen Saal des vornehmen Grosvenor Hauses am Hyde Park bahnte und sich mit seinen engen Mitarbeitern in Richtung Ausgang aufmachte.

Es war eine sichtliche Genugtuung für den Deutsche-Bank-Chef, den "IFR-Bank of the year- Award" in Empfang zu nehmen, den viele als den "Oskar" für Investmentbanker bezeichnen. Ackermann strahlte. An diesem Montagabend, am dem sich in London das "Who is Who" des weltweiten Investmentbanking einstellte, war der Schweizer in seinem Element.

JP Morgan, Lehman Brothers, Nomura, Citigroup, Merrill Lynch, sie alle blickten auf die vergangenen zwölf Monate zurück, tranken edlen Rotwein, aßen zartes Rinderfilet und klopften sich gegenseitig auf die Schultern. Sogar Prinzessin Anne war zugegen, die für Kinder in Not auf Spendenfang ging. Am Ende des Abends sollten über zwei Mio. Pfund zusammengekommen sein.

Den ganzen Abend ging es überhaupt um viel Geld. Milliarden, die die Banken 2005 so erfolgreich vermehrt hatten. Es ging um Derivate, um Bonds und um Equity - Musik in den Ohren der Investmentbanker.

Verdrängt schien einen Augenblick der Ärger Ackermanns um das andere Geld, um die Millionen-Abfindungen bei Mannesmann, die Anklage und die drohende Neuauflage der Gerichtstermine. Als Ackermann den Preis als Bank des Jahres stellvertretend für seine Kollegen entgegennahm, erhoben sich einige im Saal von ihren Plätzen und klatschten rhythmisch. Zeichen des Respekts vor der Deutschen Bank, die 2005 so eindrucksvoll ihre Stärke im Investmentbanking bewiesen hatte oder gar vor Ackermann selbst, der als angeschlagen galt, spätestens seit Aufsichtsratschef Rolf Breuer seine "Denkkappe" aufgesetzt hat und die Spekulationen um einen Nachfolger des Schweizers angeheizt wurden.

Öffentlich festlegen wollte sich dabei an diesem Abend in London niemand - Gesprächsthema an den runden Tischen aber war es allemal. Noch dazu, weil mit Anshu Jain ein immer wieder ins Gespräch gebrachter möglicher Nachfolgekandidat zugegen war, der für die Deutsche Bank einen Preis in einer Einzeldisziplin ergatterte. Nach der offiziellen Zeremonie, als Prinzessin Anne schon längst gegangen war und sich der Großteil der 1500 geladenen Gäste in den Ballsaal begab, stand Jain noch bei seinem Chef und plauderte. Den Preis ließ Ackermann auch dabei nicht los.

Die Welt 18.1.2005

 

19.01.06 08:40

2819 Postings, 8905 Tage NoTaxDamit kann sich der J.A. doch jeden neuen Job

exra vergolden lassen. Ich tippe mal; spätestens in drei Monaten werden wir wissen zu welcher Internationalen Großbk. er in den Vorstand -als Vorsitzender natürlich- wechselt.  

26.02.06 09:55

16300 Postings, 6953 Tage quantasHeuschrecke reloaded


Sein erstes Geld verdiente Josef Ackermann mit Altpapier und dem Verkauf von Maikäfern. Inzwischen wurde er zum erfolgreichsten Deutsche-Bank-Chef aller Zeiten und legt eindrucksvolle Zahlen hin. Dennoch plagt ihn ein Image-Problem.
VON HEINZ ERDMANN

Deutsche Bank: Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann im Porträt

Die Bilanzpressekonferenz war gut vorbereitet. Das Ambiente gediegen, die Atmosphäre gespannt. Aber nicht die Verkündung des ohnehin erwarteten Rekordergebnisses der Deutschen Bank stellte die sich zunehmend verkrampfende Nackenmuskulatur der anwesenden Journalisten auf die Probe. Viel mehr noch als die neuen Kennzahlen des größten deutschen Bankhauses interessierte die angereisten Medienvertreter der Auftritt eines Mannes: Josef Ackermann. Dem Banker, mit den wohl meisten polemischen Alias-Namen: Das personifizierte Böse des grassierenden Raubtierkapitalismus, der viel geschmähte Kopf einer gewinnorientierten Manager-Horde ohne jegliches soziales Gewissen und Schuldgefühl. Die Bestie in Nadelstreifen. Doch Josef Ackermann war souverän wie immer.

Die graumelierte Tolle keck über die Stirn gefönt. Die Statur robust, breitschultrig, einladend. Der perfekt geschnittene Maßanzug stilvoll, leger. Und wie in der Vergangenheit wurde den Anwesenden sofort gewahr: Hier kommt der Siegertyp schlechthin. Denn verglichen mit seinen großbäuchigen, schmallippigen oder stark transpirierenden Manager-Kollegen in den deutschen Vorstandsetagen hat Josef Ackermann vor allem eines. Stil. Er liebt Mozart und Verdi, unterstützt mit seinem Privatvermögen das Zürcher Opernhaus. Josef Ackermann ist der unbestrittene Lebemann einer sonst recht farblosen Wirtschaftselite. Wie kommt es, dass dieser nette Typ von nebenan mit dem unbändigen Charme eines gereiften Versicherungsvertreters für Deutschlands Linke der verabscheuenswürdige Paradekapitalist ist?

Bestie im Nadelstreif

Selbst ein sonst eher diplomatisch agierender Franz Müntefering verglich die Ackermänner dieser Welt mit Heuschreckenschwärmen, die mit milliardenschweren Fonds durch die Lande ziehen, grasen und wieder verschwinden. Der deutsche Dramatiker Rolf Hochhuth machte den 57jährigen Banker gar zum raffgierigen Protagonisten eines Theaterstücks und bezichtigte ihn des „verfremdenden schweizerischen Erwerbsinns“. Ackermann möchte das nicht verstehen. Denn der Arztsohn aus dem schmucklosen Schweizer Dorf Mels war doch nur angetreten, um der Deutschen Bank jene Reputation zu verschaffen, die ihr zusteht. Die Deutsche Bank sollte zu einem der größten internationalen Player auf den gewinnorientierten Finanzmärkten dieser Welt aufsteigen. Das ist Ackermann gelungen. Dass der Familienvater dabei die gesamte Nation in Aufruhr versetzte, war wohl so nicht geplant.

Ackermanns Aufstieg verlief kometenhaft und reibungslos. Bereits mit 42 Jahren nahm der Absolvent der Handelsschule St. Gallen am Stuhl des Generaldirektors der Schweizer Kreditanstalt – heute Credit Suisse - Platz. Nur drei Jahre später war er deren Präsident. Damals noch mit sozialer Verantwortung, wie ihm die Schweizer Presse attestierte. Denn an einem radikalen Umbau seines Bankinstituts inklusive 8.500 Entlassungen wollte der Hobbyspeerwerfer aus Jugendtagen nicht mitmachen. 1996 verließ er die Bank und landete nur wenige Monate später in der gepolsterten Vorstandsetage der Deutschen Bank. 2002 wurde er deren oberster Boss. Was darauf folgte, ist beispiellos in der Geschichte des Instituts.

Leidenschaft, die Leiden schafft

Industriebeteiligungen wurden verscherbelt, 20.000 Mitarbeiter abgebaut. Das traditionelle Bankkundengeschäft durch das lukrative Großkundengeschäft in London mit hohem Marktrisiko und satten Gewinnen abgelöst. „A Passion to Perform“ sollte fortan das marktwirtschaftliche Credo des Hauses lauten. „Leidenschaft, die Leiden schafft“ übersetzten Kritiker nun seine leidenschaftlich vorgetragene Passion für Bankerenglisch. Ackermann stand auch das durch. Selbst die Witzeleien über seinen dörflich anmutenden Schweizer Dialekt konnten ihn nicht aus der Ruhe bringen. Dazu bedurfte es mehr.

Als Josef Ackermann im Vorjahr wieder einmal Rekordgewinne präsentierte und zeitgleich den Stellenabbau von 6.400 Mitarbeitern verkündete, war die Sympathie der kleinen Bankkunden verspielt. Die Sparer strömten in Scharen in die Bank und lösten kurzerhand ihre Konten auf. Rendite statt Rente. Das war selbst den gutgläubigsten Bankkunden zu viel, Ackermanns Ruf stark ramponiert. Eine Heuschrecke im Amoklauf. Aber nicht nur die soziale Willfährigkeit des Bankers mokierte die Öffentlichkeit. Volle 37 Tage musste der Bonvivant der Manager-Zunft in einer Düsseldorfer Amtsstube zuhören, wie man über ihn zu Gericht saß. Als Mannesmann-Aufsichtsrat versüßte er seinen Manager-Kollegen die Übernahme durch Vodafone mit 110 Millionen Mark. 'Appreciation Award' heißt das in der Bankerszene. Ungetreue Geschäftsführung in der Anklageschrift.

Gewiss: Ackermann hat auch das überstanden. Bislang zumindest. Denn das Victory-Zeichen, welches er vor Prozess-Beginn beim Amtsgericht Düsseldorf als Michael-Jackson-Imitat zum Besten gab, kam zu früh. Zwar sprach ihn dieses Gericht frei, was der Fotografenmeute weitere dankbare Bildmotive bescherte. Dennoch sanken seine Sympathiewerte proportional zur Veröffentlichungshäufigkeit des betroffenen Photos immer weiter. Kein Wunder also, dass Ackermann derzeit vermehrt an seinen Zweit- und Drittwohnsitzen in London und New York anzutreffen ist und Deutschland gerne Deutschland sein lässt. Denn zu allem Überdruss beschloss vorletzte Woche auch noch der Bundesgerichtshof (BGH), dass der Mannesmann-Prozess neu aufgerollt wird und bereits im zweiten Halbjahr 2006 über die Bühne gehen soll. Freunde hat Ackermann dennoch. So hat der Aufsichtsrat der Deutschen Bank seine Vertragsverlängerung bis 2010 erst letzte Woche auf der Bilanzpressekonferenz bestätigt - und es gab eine Änderung der Titulatur: Jetzt hat die Deutsche Bank keinen Vorstendssprecher mehr, sondern einen Vorstandschef: Josef Ackermann.

www.europolitan.de

 

26.02.06 11:31

2692 Postings, 7012 Tage nichtsEl Dorado des Tages

Deutsche Bank


Es ist ja nicht so, daß die Deutsche Bank ausschließlich nimmt. Bei Zinsen und Gebühren beispielsweise, oder bei den zahlreichen Mitarbeitern, die um des Profits willen ihren Job verlieren. Nein, die Geldwechsler sorgen auch dafür, daß den Ihren gegeben wird.

Auserwählte sind die Investmentbanker, die Lieblinge des Konzernprinzen Josef Ackermann. Deutschlands populärster Bankenboß verdankt der Londoner und New Yorker Truppe von Monopolyspielern einen erheblichen Teil seines Konzernprofits und läßt sich deshalb nicht lumpen. Wie Spiegel-Online am Freitag berichtete, wurden die insgesamt 13 492 Mitarbeiter des Geschäftsbereiches mit Prämien, Gehältern und Boni in Höhe von 5,6 Milliarden (!) Euro traktiert. Jeder Beschäftigte der Elitedivision des Bankhauses habe demnach im Durchschnitt 415 000 Euro erhalten. Für ein Jahr. Und da diese Durchschnittssumme sowohl die Banker der verschiedenen Hierarchieebenen, als auch Sekretärinnenen und Sekretäre erfaßt, läßt sich erahnen, was die höhergestellten Angestellten für Gelder einsacken mußten.

Das macht die Bank für normale Menschen weder schöner noch sympathischer. Woher kommt das Geld? Es sei erarbeitet, versuchen uns die Eigentümer aller Länder seit Jahrhunderten zu erzählen. Es muß allerdings eine merkwürdige Art von Arbeit sein, die Mammon-Orgien für den auserwählten Kreis der Mittäter gestattet. Und es muß eine seltsame Welt sein, in der ein Dienstleistungsunternehmen seine Kunden derartig abzocken kann – und dann noch überall damit wirbt.

Doch es besteht kaum Grund, neidisch auf diese Leute zu sein oder wütend. Sie tun nur das, was ihnen die Gesellschaft als Leitkultur vorgibt und was sie besonders gut beherrschen: Kohle machen. Sie verwalten Reichtum, verteilen ihn um und profitieren davon. Ackermann darf man glauben, daß er im Fall Mannesmann absolut ohne Schuldbewußtsein ist, für den er erneut vor den Kadi soll. Er hat bei der Zustimmung für Millionenprämien an das Management des damals von Vodafone übernommenen Konzerns nichts anderes getan, als er immer macht.


(jw)  

23.03.06 20:51

16300 Postings, 6953 Tage quantasJosef Ackermann hochverdientes Jahressalär


Die deutsche Bank steigerte im vergangenen Jahr
den Reingewinn um über 43 Preozent auf 3,53 Mrd. Euro.

Da kann sich der Staat auf satte Steuern freuen die
Aktionäre auf eine gute Dividende und steigende Kurse der Aktie.

Gratulation Jo Ackermann zur Strategie, die dieses Super-Ergebnis ermöglichte.

Die Gehälter des Vorstandes in 2005

VORSTAND GESAMT
in EuroGrundgehaltBoni bar und Aktien*SonstigesGesamt
20043.550.00020.901.900649.71425.101.614
20053.550.00024.560.000606.90928.716.909

JOSEF ACKERMANN, VORSTANDSSPRECHER
in EuroGrundgehaltBonuns barBonus Aktien*Gesamt
20041.150.0005.016.0003.915.00010.081.000
20051.150.0007.233.7503.516.25011.900.000

CLEMENS BÖRSIG, FINANZVORSTAND
in EuroGrundgehaltBonuns barBonus Aktien*Gesamt
2004800.0002.235.3001.755.0004.790.300
2005800.0003.273.7501.576.2505.650.000

TESSEN VON HEYDEBRECK UND HERMANN-JOSEF LAMBERTI (JEWEILS)
in EuroGrundgehaltBonuns barBonus Aktien*Gesamt
2004800.0002.235.3001.755.0004.790.300
2005800.0002.903.7501.576.2505.280.000

MfG

quantas

 

 

 

23.03.06 21:22

16300 Postings, 6953 Tage quantasWer möchte tauschen mit Jo Ackermann

von Hendrik Munsberg die Welt

Josef Ackermann ist längst eine Symbolfigur geworden; er verkörpert den Typus des Managers, der zu den eiskalten Profiteuren einer wachsenden Einkommensungleichverteilung in Zeiten der Globalisierung gehört.

Jetzt hat Josef Ackermann der Öffentlichkeit mitgeteilt, was er im vorigen Jahr verdiente: 1,15 Millionen Euro Grundgehalt, dazu ein Bonus von 7,233 Millionen Euro plus weiteren 3,516 Millionen Euro, die dem Deutsche-Bank-Chef durch Aktien zuwuchsen. Ergibt  summa summarum 11,9 Millionen Euro, was einer Einkommenssteigerung gegenüber dem Vorjahr von rund 18 Prozent entspricht.

Zahlen wie diese erzeugen Neid.

Der jedoch löst die ökonomischen und sozialen Probleme der Deutschen nicht.

Ackermann weiß heute längst, dass er einen gravierenden Fehler beging, als er anlässlich des Mannesmann-Verfahrens die Finger zum Victory-Zeichen spreizte, so als könne einem wie ihm die hiesige Gerichtsbarkeit nichts anhaben.

Natürlich mag man auch jetzt die Frage stellen, ob das Gehalt des Deutsche-Bank-Chefs in vernünftiger Relation zu seiner Leistung steht. Vor einer Antwort sollte sich jeder prüfen, ob er mit Josef Ackermann tauschen möchte, der zweifellos einen der verantwortungsvollsten Posten bekleidet, die es hier zu Lande gibt.

Deutschland braucht keinen Schlagabtausch mit Klischees. Nötig wäre eine Wertedebatte in Sachen Ökonomie, an der die Bevölkerung sich genauso beteiligt wie Politik und Spitzenvertreter der Wirtschaft. Die Deutsche Bank schafft Transparenz über die Gehälter ihres Managements. Darin kann man auch einen Anfang sehen.
 

23.03.06 21:31

42128 Postings, 9037 Tage satyrLeute die raffen sind also die Götter für Herrn

Bilanz,das finde ich sehr interesant-Möchte Herr Bilanz auch
ein hemmungsloser Raffke sein für den es nur ein Vorbild gibt,
wer genug rafft ist der König-
was muss das für ein armer Wicht sein ,der zum Mammon betet-
Für einen psychologen sicher ein interesanter Fall-da würde
ich mich hinwenden-vielleicht wird ja eine Krankheit nach ihm benannt.  

23.03.06 21:34

129861 Postings, 7459 Tage kiiwiischaffen - nicht raffen

btw: hast dein schwarzbraunes Haselnuss-Apothekenkistchen schon verkauft?
Dicken Profit gerafft? sexyhexy betuppt ?

kiiwiiariva.deMfg  

23.03.06 21:43

8927 Postings, 6679 Tage 2teSpitzeAckermann geh du voran! o. T.

23.03.06 21:47

42128 Postings, 9037 Tage satyrKiwi vielleicht wenn ihr beide zum Arzt geht

du und Bilanz wird es vielleicht billiger,ihr habt schliesslich
diesselbe Krankheit.
Würde ich auf jeden Fall versuchen ,mir etwas zu sparen.  

23.03.06 21:50

3491 Postings, 7003 Tage johannahHemmungslose Raffkes sind Typen, die fürs

Nichtstun möglichst viel Knete kassieren wollen.

Bei Ariva gibt es nicht wenige solcher Gesellen. Einer davon postet hier mit Vehemenz gegen alles, was nach Erfold durch eigene Arbeit ausschaut.

MfG/Johannah  

23.03.06 21:51

129861 Postings, 7459 Tage kiiwiidann kommst am besten gleich mit -- wirds noch

billiger für alle

kiiwiiariva.deMfg  

23.03.06 21:53

42128 Postings, 9037 Tage satyrJohannah was arbeites du denn?

Ausser schlechte Postings zu verfassen-Aber nicht lügen wie Kiwi
ehrlich sein ,notwendigerweise die Gehaltsabrechnung reinstellen.
Sonst kann man dir nix glauben.  

23.03.06 22:43

129861 Postings, 7459 Tage kiiwiisatir, man wartet -- was ist mit dem Kirschbaum-

schränkchen von sexyhexy?
Schon nen Profit gerafft?

kiiwiiariva.deMfg  

23.03.06 22:50

3491 Postings, 7003 Tage johannahEiner, der eine Bescheinigung über seine eigene

Dummheit an die Eingangstüre heftet kann verlangen, daß es Andere auch tun.

Wer das ablehnt, der tut es mit Berechnung.

MfG/Johannah  

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